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Abschied mit WM-Titel?

Phil Taylor: Darts-Legende auf Abschiedstour

  • Aktualisiert: 17.10.2017
  • 13:38 Uhr
  • ran.de
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© imago/Action Plus

Ein paar Monate noch, dann tritt das Gesicht des Darts endgültig ab. Phil Taylor macht Anfang Januar Schluss, dann am liebsten mit seinem 17. WM-Titel.

München - Phil Taylor lässt sich nicht mehr stressen. Der Darts-Superstar entschleunigt, er nimmt auf seiner Abschiedstour das Tempo heraus. Fünf, sechs Stunden Training am Tag? Die braucht er ohne Frage, um mit den van Gerwens, van Barnevelds oder Andersons noch mithalten zu können. Stattdessen macht der Brite auch mal drei Wochen Urlaub, pickt sich die wichtigen und interessanten Turniere heraus, lässt es langsam angehen.

"Ich werde es einfach genießen. Ich habe keinen Druck. Das macht mich deutlich gefährlicher, denn ich bin viel relaxter", sagte der 57-Jährige. Für die letzten Monate hat er sich dann auch noch etwas Besonderes ausgedacht: Er hat mit einem Freund um 45.000 Euro gewettet, dass er bis Ende des Jahres rund 30 Kilogramm abgenommen hat. Ein Phil Taylor rank und schlank?

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Die Plauze soll weg

Unvorstellbar eigentlich, schließlich war die unübersehbare Plauze auch irgendwie ein Markenzeichen. Genauso unvorstellbar ist es aber auch, dass das Markenzeichen des Darts selbst aufhört. Das Gesicht des Sports, der sich auch dank Taylor von Jahr zu Jahr größerer Beliebtheit erfreut. 16-maliger Weltmeister, eine lebende Legende, "The Power". Was früher ein Kneipenspiel inklusive Sauferei und Rauferei war, ist nun ein TV-Event mit grölenden Fans, die in immer seltsameren Kostümen stecken und zwar immer noch saufen, die sich aber vor allem selbst feiern. Die Stimmung? Muss man erlebt haben.

Entdeckt und gefördert wurde Taylor in den 80ern vom damaligen Darts-Star Eric Bristow. Bei seiner ersten WM-Teilnahme 1990 ließ er seinem Mentor im Finale keine Chance – und in den folgenden Jahren vielen anderen auch nicht. Er wurde von Promoter Barry Hearn als Zugpferd des Profispielerverbandes PDC aufgebaut, der Konkurrenz-Verband BDO hatte so keine Chance mehr.

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Eine andere Welt

Doch dass auch ein Phil Taylor nicht jünger wird, war in den vergangenen Jahren nicht mehr zu übersehen. Seinen letzten WM-Titel holte er 2013, seitdem schaffte er es noch einmal (2015) ins Finale, bei der letzten WM schied er im Viertelfinale gegen Raymond van Barneveld aus. Der zelebrierte die Ablösung des Altmeisters, nachdem er sich nach seinem Sieg die Darts-Scheibe schnappte, sie signierte und einem Fan schenkte. Ein Ritual, das bislang Taylor nach seinen WM-Triumphen vorbehalten war.

"Es ist eine andere Welt für mich als früher. Ich würde es lieben, noch einmal 18 oder 20 zu sein, aber es ist nun mal nicht so", sagte Taylor.

Die WM ab Dezember im legendären "Ally Pally" in London soll sein letzter großer Auftrit im ganz großen Rampenlicht sein, im Januar tritt der Superstar dann bei der Promi-Darts-WM in Düsseldorf endgültig von der Bühne ab. "Ich kann immer noch die großen Turniere gewinnen, auch die WM", erklärte er. Denn es ist nicht so, als sei Taylor ein Auslaufmodell. Einer, der nicht wusste, wann Schluss ist. In der aktuellen Weltrangliste belegt er hinter Michael van Gerwen, Gary Anderson und Peter Wright immer noch Platz vier.

Doch für die absolute Spitze reicht es nicht mehr. Zumindest nicht auf Dauer. Einmal würde Taylor zum Abschied aber ganz gewiss reichen.

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