Paul Pogba: Aufstieg und Fall des 105-Millionen-Euro-Stars bei Manchester United
Paul Pogba: Aufstieg und Fall des 105-Millionen-Euro-Stars bei Manchester United
Seit diesem Mittwoch ist es amtlich: Paul Pogba verlässt Manchester United in diesem Sommer ablösefrei. Die Bilanz nach sechs Jahren fällt ernüchternd aus. Der Franzose, der 2016 für die damalige Rekord-Ablösesumme von 105 Millionen Euro verpflichtet wurde, hat mit den "Red Devils" weder die Premier League noch die Champions League gewonnen. ran zieht ein Fazit der Ära Pogba bei Manchester United.
Pogba verabschiedet sich bei Juventus
Im Sommer 2016 setzt Pogba neue Maßstäbe. Der damals 23-Jährige wird der teuerste Fußballer der Welt. Nach dem Gewinn des Doubles mit Juventus Turin kehrt der Franzose mit den extravaganten Frisuren zu United zurück, wo er von 2009 bis 2012 im Jugendinternat ausgebildet wurde.
Zurück zu alter Stärke
Zusammen mit Coach Jose Mourinho soll er die Dominanz des neureichen Stadtrivalen Manchester City brechen, der sich gerade mit Pep Guardiola auf der Trainerposition verstärkt hat. United indes wartet seit drei Jahren auf einen Titel in der Premier League.
Bei Pogbas Premier-League-Debüt trifft Ibrahimovic doppelt
Bei seinem ersten Premier-League-Spiel im August 2016 bejubelt er zusammen mit Doppeltorschütze Zlatan Ibrahimovic einen 2:0-Sieg gegen den FC Southampton. Es soll der Beginn einer erfolgreichen Ära werden.
Pogba glänzt auch mit Akrobatik
Seine Bilanz in der ersten Saison bei United kann sich sehen lassen, auch wenn er noch nicht der überragende Taktgeber im Mittelfeld ist. Fünf Tore und vier Assists steuert er in der Premier League bei, die die "Red Devils" auf Platz sechs beenden.
Pogba holt 2017 gleich den Titel
Auch wenn es in der Premier League nicht mit dem Titel klappt, hat Pogba in seiner Debüt-Saison Grund zur Freude. Im Europa-League-Finale gegen Ajax Amsterdam bringt er sein Team beim 2:0-Sieg in Führung. Neben dem Europapokal gewinnt United auch den englischen Ligapokal.
Es knirscht gewaltig
In der folgenden Saison aber kommt es zum Krach zwischen Pogba und Mourinho. Bei der 0:2-Niederlage bei Tottenham Hotspur im Januar 2018 geraten die beiden Alphatiere an der Seitenlinie aneinander.
Nicht mehr zu kitten
Die Beziehung zwischen dem Mittelfeldstar, der im Sommer 2018 mit Frankreich Weltmeister wird, und dem selbstbewussten Trainer ist Ende des Jahres nicht mehr zu kitten. Bei der 1:3-Niederlage in Anfield beim Erzrivalen FC Liverpool lässt Mourinho Pogba das komplette Spiel auf der Bank schmoren.
Pogba muss Sanchez den Vortritt lassen - beim Geld
Dabei ist Pogba nicht nur mit Mourinho unzufrieden. Er reagiert auch angesäuert darauf, dass Neuzugang Alexis Sanchez ihn in der klubinternen Gehaltsrangliste überholt hat.
Solskjaer soll Pogba und United zurück in die Spur bringen
Mit dem neuen Trainer Ole Gunnar Solskjaer findet Pogba wieder zu alter Stärke zurück. Im ersten Liga-Spiel unter dem Norweger gegen Cardiff City bereitet der Franzose beim 5:1-Auswärtssieg zwei Tore vor.
Pogba kokettiert mit einem Abschied
Schon ein halbes Jahr später aber ist Pogba so gefrustet, dass er öffentlich über einen Abschied von Old Trafford nachdenkt. Seiner Meinung nach wird ihm nicht genügend Wertschätzung im Verein entgegengebracht. "Nach der besten Saison, die ich hier hatte, wäre es eine gute Gelegenheit für neue Herausforderung", sagt er. Gehen darf er dennoch nicht, auch weil Solskjaer sein Veto einlegt.
Ex-Teamkollege Carrick wird kurzzeitig Pogbas Coach
Pogba blieb United auch während der Corona-Pandemie treu, einen weiteren Titel kann er dem Verein nicht schenken. Im Gegenteil: Die "Red Devils" müssen mit ansehen, wie Liverpool 2020 nach 30 Jahren wieder einmal englischer Meister wird. Weil auch Solskjaer den Erfolg nicht in den roten Teil von Manchester zurückbringen kann, wird er im November 2021 entlassen – und von Michael Carrick ersetzt.
Pogba und Rangnick sind nicht immer einer Meinung
Noch im selben Jahr aber ist die Zeit von Carrick als United-Interimstrainer abgelaufen. Er wird überraschend vom Deutschen Ralf Rangnick ersetzt, der jedoch ebenfalls von Beginn an nur als Zwischenlösung bis zum Ende der Saison eingeplant ist. Mit Pogba kommt auch der gebürtige Württemberger nicht zurecht. Beide verlassen Manchester in diesem Sommer. Während Rangnick die österreichische Nationalmannschaft als Trainer übernimmt, wird Pogba wieder mit Juventus in Verbindung gebracht. In Turin reibt man sich schon die Hände. Für 105 Millionen haben sie Pogba damals verkauft, ablösefrei könnten sie ihn wiederbekommen – ein gutes Geschäft.