Erster Sieg nach 273 Tagen: Schalke quält sich lange gegen Viertligisten
- Aktualisiert: 03.11.2020
- 19:08 Uhr
- SID
Nach 273 Tagen darf Schalke gegen Schweinfurt wieder einen Sieg feiern. Alessandro Schöpf traf dabei doppelt.
Gelsenkirchen - Lange erschreckend schwach gespielt, aber endlich gewonnen: Gegen den Regionalligisten Schweinfurt 05 hat der Krisenklub Schalke 04 im DFB-Pokal nach 273 Tagen wieder ein Erfolgserlebnis verzeichnet. Beim 4:1 (2:1) gegen den krassen Außenseiter im Nachholspiel der ersten Runde knüpften die Königsblauen jedoch eine Stunde nahtlos an die trostlosen Auftritte ihrer Sieglos-Serie in der Bundesliga an.
"Wir können sehr froh sein, dass Ralf Fahrmänn den Schweinfurter Elfmeter gehalten hat", sagte Schalke-Stürmer Steven Skrzybski bei Sky. "Wir haben nicht gerade vor Selbstvertrauen gestrotzt. Aber wir geben alle Vollgas, haben uns reingefightet und uns endlich mal belohnt."
Schweinfurt ging in Führung
Vedad Ibisevic (39.), Alessandro Schöpf (44./81.) und Benito Raman (86.) schossen den Tabellenvorletzten zum ersten Pflichtspielsieg seit dem 4. Februar (3:2 n.V. im Pokal-Achtelfinale gegen Hertha BSC). Zudem parierte Torhüter Fährmann den Foulelfmeter von Amar Suljic (70.). Am Samstag (15.30 Uhr/Sky) unternimmt das Team von Trainer Manuel Baum beim Schlusslicht FSV Mainz 05 den nächsten Versuch, die schwarze Serie in der Liga - nach mittlerweile 22 Partien - zu beenden.
Martin Thomann hatte den Viertligisten in Führung gebracht (37.). Nicht unwichtiger Nebeneffekt für Schalke: Für den Einzug in die zweite Runde erhält der hochverschuldete Traditionsklub 350.000 Euro.
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Corona-Fall bei Schalke
Erst gut zwei Stunden vor dem Anpfiff hatte es nach einem Coronafall im Schalker Team grünes Licht vom Gelsenkirchener Gesundheitsamt gegeben. Der infizierte Spieler, den der Klub nicht namentlich nannte, befindet sich in häuslicher Quarantäne und ist symptomfrei.
Das Spiel hätte eigentlich am 13. September stattfinden sollen. Doch der Einspruch des Drittliga-Aufsteigers Türkgücü München löste ein monatelanges juristisches Gezerre aus, das erst vor einer Woche vor dem Schiedsgericht beendet wurde. Wegen der Coronakrise hatten die Schweinfurter schon vor Monaten auf ihr Heimrecht verzichtet.
Neue Startelf tat sich zu Beginn schwer
Baum krempelte seine Mannschaft nach dem 1:1 am Freitag gegen den VfB Stuttgart fast komplett um: Nur drei Spieler blieben in der Startelf. Selbst im Tor stellte der neue Trainer um und gab Ralf Fährmann den Vorzug vor Frederik Rönnow.
Der Keeper hatte sogleich Glück, dass Kristian Böhnlein sein zögerliches Herauslaufen bei einer Ecke nicht mit der frühen Führung des Außenseiters bestrafte (3.). Erschreckend aus Schalker Sicht: Es war kein Einzelfall, der Viertligist war zunächst die aktivere und zielstrebigere Mannschaft. Zwischenbilanz nach 25 Minuten: 6:0 Torschüsse für Schweinfurt.
Schalker Doppelpack vor der Pause
Es dauerte bis zur 26. Minute, bis Ibisevic zur ersten Schalker Torchance kam. Dass die "Schnüdel" in Führung gingen, war weder überraschend noch unverdient. Den Ausgleich hatten die Königsblauen einem Abwehrfehler des Regionalligisten zu verdanken, Ibisevic nahm das Geschenk dankend an. Nach einem Lattenschuss von Skrzybski im Anschluss an den ersten wirklich gelungenen Schalker Angriff staubte Schöpf zum 2:1 ab.
Erst in der zweiten Hälfte war ein Klassenunterschied zu erkennen. Schweinfurt bemühte sich im Rahmen seiner Möglichkeiten und bekam nach einem Foul des eingewechselten Salif Sane vom Elfmeterpunkt die Chance zum Ausgleich, nach dem Suljics Fehlschuss war der Widerstand aber gebrochen.
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