Wegen Corona: Spielsucht wächst bei Fußballern

München - Die Einschränkungen durch das Corona-Virus haben scheinbar negative Auswirkungen auf die Psyche von Fußball-Profis. Das beschreibt zumindest Steve Pope, ein Berater für Spielsucht.

"Die Zahlen steigen immens. Seit dem ersten Lockdown haben sich die Spieler, die mich kontaktiert haben, verdreifacht", sagte er der englischen Zeitung "Daily Mail".

"Fußballer habe mehr Zeit"

Pope erklärte dabei auch, wie es dazukommt: "Als die Fußball-Saison unterbrochen wurde und Fußballer nichts anderes zu tun hatten, wurde Gaming sehr reizvoll. Selbst jetzt ist es immer noch ein Problem, da die Spieler noch nicht wirklich davon losgekommen sind."

Dabei wurde nicht nur Pope aufgesucht, sondern auch die englische Fußballer-Gewerkschaft PFA und die wohltätige Organisation "Sporting Chance", die vom Ex-Fußballer Tony Adams für Suchtkranke gegründet wurde.

Zahlen steigen

Um das Ganze in den Griff zu bekommen, griff Ralph Hasenhüttl, Trainer vom FC Southampton, schon zu einer ungewöhnlichen Maßnahme. Er schaltete das Internet im Hotel ab, um sein Team zu schützen.

Sorgen bereiten daher die steigenden Zahlen. "Es sind keine so hohen Zahlen, aber es ist ein größeres Problem als noch vor zehn Jahren. Es gibt eine erhöhte Nachfrage nach Schulung zum Thema Gaming", berichtet Alex Mills von "Sporting Chance".

Er sieht jedoch einen positiven Trend. "Besonders in den Fußball-Akademien ist eine Entwicklung zu sehen. Vor fünf Jahren hat man darüber, wie übers Wetten, noch nicht geredet, weswegen es jetzt schon eine enorme Verlagerung ist", meint Mills.

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