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Zu wenig deutsche Spieler bei Eintracht Frankfurt

Ausländerregelungen in den europäischen Top-5-Ligen

  • Aktualisiert: 31.07.2018
  • 18:04 Uhr
  • ran.de / Victoria Kunzmann
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© 2018 Getty Images

Eintracht Frankfurt hat aktuell ein Kaderproblem: In der Mannschaft sind zu wenige Spieler mit deutschen Pass. Mindestens zwölf müssen es laut Regel sein, sind es in Frankfurt aber nicht. Auch in den anderen europäischen Ligen gibt es Vorgaben für die Kaderzusammensetzung. 

München - Der Kader von Eintracht Frankfurt befindet sich im Umbruch. Multikulturell ist er seit längerem, doch das könnte für Sportdirektor Fredi Bobic nun zum Problem werden. Denn der Mannschaft mangelt es derzeit an deutschen Spielern. Dem Verein wird eine Regelung der Deutschen Fußball Liga GmbH  (DFL) zum Verhängnis: In jedem Bundesliga-Kader müssen mindestens zwölf Lizenzspieler mit deutschem Pass stehen. 

Im Kader des Pokalsiegers stehen derzeit aber nur zehn. Glücklicherweise schließt das Transferfenster erst in einem Monat, doch Bobic muss auch noch andere Vorschriften beachten. 

ran.de stellt die Regelungen der europäischen Top-Ligen in Bezug auf ausländische und einheimische Spieler im Kader vor:

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Bundesliga: mindestens zwölf deutsche Lizenzspieler

Nach dem schlechten Abschneiden der deutschen Nationalmannschaft bei der EM 2004 überlegten DFB und DFL, wie einheimische Nachwuchsspieler gestärkt werden könnten. Zunächst einigte man sich darauf, dass im Kader jeden Vereins höchstens fünf Nicht-EU-Ausländer stehen dürfen. Diese Regelung wurde kurze Zeit später auf drei Spieler verschärft und 2006 abgeschafft, da die Angst in den Vereinen zu groß war, nicht mehr international wettbewerbsfähig zu sein. 

Ab der Saison 2006/07 griff die bis heute gültige Regelung: Jeder Verein muss mindestens zwölf deutsche Lizenzspieler unter Vertrag haben. 

Ab der Saison 2008/09 wurde die Anzahl der "Local Player" auf acht erhöht. Ein "Local PLayer " ist ein "vom Verein ausgebildeter Spieler, der - unabhängig von Staatsangehörigkeit und Alter - zwischen seinem 15. und seinem 21. Lebensjahr für drei vollständige Spielzeiten bei seinem aktuellen Verein registriert war", heißt es in den offiziellen Statuten. 

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Primera Division: Höchstens drei Nicht-EU-Ausländer

In der spanischen Liga gilt die Regel, dass höchstens drei Nicht-EU-Ausländer beschäftigt werden dürfen. Beim FC Barcelona sind das momentan Philippe Coutinho, Yerry Mina und Arthur. 

Lionel Messi und Luis Suarez zählen nicht dazu: Messi hat neben dem argentinischen auch den spanischen Pass, da er bei der Beantragung der Staatsbürgerschaft 2005 bereits fünf Jahre in Spanien gespielt hat. Luis Suarez besitzt die italienische Staatsbürgerschaft, da er mit einer Italienerin verheiratet ist. 

Spieler spanischer Klubs können die spanische Staatsbürgerschaft beantragen, sofern sie spanische Vorfahren haben. Haben sie das nicht, können sie einen spanischen Pass beantragen, sobald sie fünf Jahre in der Primera Division gespielt haben. 

Der FC Barcelona wird erfreut sein, wenn Philippe Coutinho, der einen Pass im Heimatland seiner Frau (Portugal) beantragt hat, auch portugiesischer Staatsbürger ist. Dann zählt der Stürmer, geboren in Rio de Janeiro, als EU-Bürger. Das heißt: Die Katalanen dürfen einen weiteren Spieler verpflichten, der nicht aus der EU stammt. Zum Beispiel den Brasilianer Willian, der laut der spanischen "Sport" hoch im Kurs stehen soll. 

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Premier League: Das Brexit-Problem der Vereine

In der englischen Premier League kommt durch den Brexit ein bisher nicht existierendes Problem zum Vorschein. Momentan gibt es für Spieler aus der EU keine Transferbeschränkungen.

Nicht-EU-Ausländer werden "qualitativ aussortiert": Spieler, die in die Premier League wechseln möchten, müssen mindestens 30 bis 70 Prozent (je nach Platzierung in der FIFA-Weltrangliste) der Länderspiele in den vergangenen zwei Jahren für ihr Heimatland absolviert haben. Nach dem Brexit wird nicht mehr zwischen EU-Ausländer und Nicht-EU-Ausländer unterschieden. Dann heißt es nur noch "Ausländer" und für einen Aufenthalt in England braucht es ein Visum und eine Arbeitserlaubnis

Außerdem muss jeder 25-Mann-Kader acht "Homegrown Player" enthalten, bis 2020 sollen es zwölf sein. Zwei von ihnen müssen vom jeweiligen Klub ausgebildet sein. Ein "Homegrown Player" muss vor seinem 21. Geburtstag mindestens drei Jahre im einem Verein gespielt haben, der der FA angehört.

Die Football Association (FA) beschloss zudem, das Alter, um "Homegrown Player" zu beurteilen bis 2020, von 21 auf 18 Jahre zu senken. 

Ligue 1: Höchstens vier Nicht-EU-Ausländer

In der französischen Ligue 1 sind die Regeln recht klar und einfach. Sie ähneln der Regelung der Primera Division. Die Federation Francaise de Football (FFF) legt fest, dass jeder Kader lediglich vier Spieler aus dem Nicht-EU-Ausland enthalten darf. 

Eine Besonderheit gibt es bei Leihspielern aus dem Nicht-EU-Ausland: Diese werden in den Kadern beider Mannschaften gelistet und blockieren damit Plätze. Wird beispielsweise ein Brasilianer von PSG an Monaco verliehen, wird er in beiden Kadern gelistet und belegt somit beiden Vereinen je einen Platz für einen Nicht-EU-Ausländer. 

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Serie A: Vier Spieler aus Italien, vier vom eigenen Verein

Der italienische Fußballverband beschloss, dass jeder Kader seit 2016 mindestens vier Spieler haben muss, die in Italien geboren wurden. Vier weitere müssen von einem Verein ausgebildet sein, der Mitglied des italienischen Fußballverbands ist.

Die Kadergröße wurde auf 25 beschränkt, sodass nicht beliebig viele weitere Spieler aus dem Ausland hinzugekauft werden können. 

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