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It Hurts for Wentz! Das Quarterback-Dilemma der Philadelphia Eagles
- Aktualisiert: 11.12.2020
- 10:14 Uhr
- ran.de / Kai Esser
Seit dieser Woche ist klar, dass es bei den Philadelphia Eagles einen Wechsel auf der Quarterback-Position gibt. Carson Wentz wurde bereits beim Spiel bei den Green Bay Packers in Woche 13 auf die Bank beordert, nun wird Rookie Jalen Hurts gegen die New Orleans Saints (ab 22:25 Uhr live auf ProSieben MAXX und ran.de) starten. Doch das kommt nicht überall gut an. Ein Dilemma, nicht nur für das Franchise.
München/Philadelphia - Als Carson Wentz 2016 an zweiter Stelle von den Philadelphia Eagles gedraftet wurde, waren Hoffnung und Erwartung groß. Endlich sollte man seinen Franchise-Quarterback gefunden haben, die Euphorie im Nordosten der USA wurde entfacht.
2017 spielte Wentz eine MVP-würdige Saison, verletzte sich jedoch. Den Weg zum Super Bowl-Sieg ebnete er dennoch, zurecht darf er sich auch Champion nennen.
Vor der Saison 2019 unterzeichnete Wentz eine Vertragsverlängerung über vier Jahre und 128 Millionen Dollar, davon mehr als 66 Millionen garantiert. Trotz Verletzungen und teilweise schwankenden Leistungen.
Seit der Verlängerung geht es bergab
Und heute?
Heute ist Carson Wentz der Backup eines Rookies, der seinerseits vor zwei Jahren noch zweiter Quarterback am College war. "Er kann immer noch ein herausragender Quarterback in dieser Liga sein, das hat er bewiesen. Er muss nur wieder der Alte werden, zurück in die Spur", sagte Head Coach Doug Pederson, nachdem er Jalen Hurts als Starter benannt hatte.
"Den alten [Carson Wentz]", den Pederson anspricht, haben wir lange nicht mehr gesehen. Tiefe, genaue Bälle, überragende, sogenannte Pocket Awareness, Mobilität. All die Dinge, die Wentz in seinen ersten Jahren ausgezeichnet haben, sind nicht mehr zu sehen. Als hätte er Angst, die Bälle zu werfen.
Ist Hurts die Lösung? Es verschiebt nur das Problem
Im dritten Quarter in Woche 13 betrat Jalen Hurts das Feld. Fünf von zwölf Bällen für 109 Yards brachte Hurts an, dabei warf er je einen Touchdown und eine Interception. Zudem lief er für 29 Yards.
Das klingt erstmal nicht berauschend, jedoch merkte man im Spiel, dass ein Funke überspringt. Bezeichnend dafür war der einzige Touchdown-Pass des Rookies. Im Lambeau Field bei den Green Bay Packers, beim 4. Versuch und 18 (!) ein perfekter tiefer Pass in die Ecke der Endzone. Der letzte Pass von Wentz dieser Art ist schon einige Zeit her.
Wie jedoch geht es für die Eagles weiter, wenn man sich auf Hurts festlegt? Keine Franchise der NFL kann sich einen Ersatz-Quarterback leisten, der mit 78 Millionen Dollar in diesem Jahr den Cap Space belastet. Man müsste einen Trade-Partner finden, der nicht nur bereit ist, einen hohen Draft-Pick für Wentz aufzugeben, sondern auch den teuren Vertrag zu übernehmen. Alleine deshalb kommen nur wenige Teams in Frage.
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Kelce und Cox stärken Wentz den Rücken
Unterstützung erhält der vorerst degradierte Wentz von seinem Center Jason Kelce und Defensive Tackle Fletcher Cox. "In dem Moment in Carson in unsere Kabine kam, hat er unsere Offense verändert. Nicht nur sportlich", sagte Kelce.
Kelce sieht die Schuld bei der gesamten Offense: "Im Moment sind wir eine Ansammlung von Fehlschlägen. Es ist mehr als die einzelnen Positionen, die versagen." Die Statistik gibt Kelce Recht, Carson Wentz ist der am häufigsten gesackte Quarterback der NFL. Auch Jalen Hurts wurde gegen die Packers drei Mal zu Boden gebracht.
Fletcher Cox geht sogar noch weiter und stellt sich direkt vor Wentz: "Carson ist mein bester Freund seit Tag eins. Jalen ist auch mein Teamkollege, man muss unterstützen, wer gerade da ist. Die NFL ist ein Geschäft, das verstehen wir. Für jemanden wie Carson ist es blöd, dass er in dieser Position ist, weil eine Offense nicht nur aus einer Position besteht, sondern aus elf."
Spaltung in der Kabine? "Wir haben eine gute Kultur"
Dass diese Entscheidung die Kabine spalten könnte, glaubt Cox nicht: "Der erste Job als Philadelphia Eagle ist es, ein guter Teamkollege zu sein. Jeder will und muss wollen, dass wir den größtmöglichen Erfolg haben, auch wenn die persönliche Situation gerade für manche nicht optimal ist. Wir haben eine gute Kultur im Locker Room."
Am Sonntag im Duell mit den New Orleans Saints (ab 22:25 Uhr live auf ProSieben MAXX und ran.de) wird Jalen Hurts die Offense der Philadelphia Eagles anführen, während Carson Wentz mit einem Headset an der Seitenlinie stehen wird. Dabei steht nicht nur Hurts unter Druck und Beobachtung, sondern die ganze Offense der Eagles.
Kai Esser
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