Bundesliga
Sandro Schwarz über seine Zeit in Russland: "Es war Wahnsinn"
- Aktualisiert: 10.07.2022
- 15:23 Uhr
- ran.de
Sandro Schwarz, Trainer von Hertha BSC, hat sich in einem Interview mit der "dpa" über die schwierige Zeit in Russland geäußert. Der 43-Jährige trainierte von 2020 bis 2022 den Erstligisten Dynamo Moskau.
München - Herthas neuer Trainer Sandro Schwarz hat in einem Interview mit der "dpa" Einblicke in seine Zeit als Cheftrainer von Dynamo Moskau gegeben. Der 43-Jährige stand bis von November 2020 bis Mai 2022 bei dem russischen Erstligisten unter Vertrag. Der Ausbruch des Angriffskrieges von Russland auf die Ukraine habe ihn und die Mannschaft emotional sehr mitgenommen.
"Klar waren Ängste zu spüren. Überall. Bei den ukrainischen Spielern, bei jungen Spielern, die noch wehrpflichtig sind. Was passiert jetzt mit mir? Was ist mit der Familie. Da sind Ängste und Sorgen, weil du nicht abschätzen konntest: Was passiert da jetzt eigentlich?", sagte Schwarz.
Mit seinen Spielern habe er viele Gespräche geführt, auch gemeinsam geweint. "Es war Wahnsinn", sagte der 43-Jährige.
Hertha-Trainer Sandro Schwarz: "Wäre erleichtert, wenn Krieg beendet wäre"
Sein Engagement in Moskau endete vertraglich Ende Mai. Erleichterung verspüre Schwarz nicht wirklich. "Ich wäre erleichtert, wenn der Krieg beendet wäre. Ich glaube, da wären wir alle erleichtert. Es war sehr belastend", sagte er.
Dass er überhaupt in Russland geblieben ist, begründete Schwarz wie folgt: "Mein Bleiben hatte absolut nichts damit zu tun, dass wir auf Tabellenplatz zwei standen oder die Möglichkeit hatten, den Pokal zu holen. Auf keinen Fall. Mein Bleiben hatte einzig und allein mit zwei Punkten zu tun: Der klaren Haltung des Klubs zu diesem Angriffskrieg und mit meinen Spielern sowie meinem Staff. Wenn ich nur ansatzweise ein anderes Gefühl und anderes Wissen gehabt hätte, wäre ich sofort in den Flieger gestiegen. Das habe ich glasklar allen gegenüber kommuniziert."
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