Historische WM-Momente
Legendäre Momente von Weltmeisterschaften
- Aktualisiert: 20.03.2018
- 17:24 Uhr
In der Geschichte von Fußball-Weltmeisterschaften gab es schon einige unvergessliche Momente. Die "Hand Gottes", das "Wunder von Bern" oder die "Schande von Gijon". ran.de wirft einen Blick zurück.
Fußball-Weltmeisterschaften sorgen für unvergessliche Momente. Manchmal ist es der Titelgewinn, manchmal einzigartige Tore, manchmal aber auch handfeste Skandal. ran.de wirft einen Blick auf historische WM-Momente zurück.
4. Juli 1954: Deutschland wird erstmals Weltmeister
Gegen ein hochfavorisiertes Ungarn holte sich die deutsche Nationalmannschaft das erste Mal den WM-Pokal. Den entscheidenden Treffer zum 3:2 erzielte Helmut Rahn in der 84. Minute. Bereits nach acht Minuten lag die DFB-Elf mit 0:2 in Rückstand, doch Treffer von Max Morlock und Helmut Rahn, durch sein erstes Tor im Endspiel, sorgten für einen baldigen Ausgleich.
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22. Juni 1974: Kampf der politischen Systeme in Hamburg
In der Vorrunde der WM 1974 trafen im Hamburger Volksparkstadion die Bundesrepublik Deutschland (BRD) und die Deutsche Demokratische Republik (DDR) aufeinander. Bei diesem "Kampf der Systeme" triumphierten überraschenderweise die Spieler aus der DDR. Vor über 60.000 Zuschauern erzielte Jürgen Sparwasser in der 77. Minute den entscheidenden Treffer zum 1:0-Sieg. Am Ende wurde aber dennoch die BRD zum zweiten Mal nach 1974 Weltmeister.
21. Juni 1978: Die Schmach von Cordoba
Als Weltmeister ins Turnier gegangen, enttäuschte die deutsche Nationalmannschaft auf ganzer Linie. Das Team war zerrüttet, die Leistungen dementsprechend. Negativer Höhepunkt: Die 2:3-Niederlage gegen Nachbar Österreich ging als "Schmach von Cordoba" in die Geschichtsbücher ein. "I wer' narrisch", schrie Radioreporter Edi Finger ins Mikrofon. Es war das letzte Spiel von Bundestrainer Helmut Schön. Seine zwölfjährige Ära ging damit zu Ende.
25. Juni 1982: Die Schande von Gijon
Dieses Spiel erschütterte die Sportwelt. Nachdem Horst Hrubesch das deutsche Team mit 1:0 gegen Österreich in Führung köpfte, einigten sich beide Teams in der Folge auf einen "Nichtangriffspakt". Die Spieler passten den Ball nur noch halbherzig in den eigenen Reihen hin und her. Ein gellendes Pfeifkonzert begleitete die Partie bis zum Schlusspfiff. Mit diesem Ergebnis standen beide Nationen in der K.O.-Phase. Algerien war dadurch der große Verlierer. In der Folge wurden bei großen Turnieren die Spiele des letzten Spieltags in einer Gruppe zeitgleich angepfiffen.
22. Juni 1986: Diego Maradona und die Hand Gottes
114.580 Zuschauer waren im Stadion, als beim Viertelfinale der WM in Mexiko England und Argentinien aufeinandertrafen. Legende Diego Maradona erzielte in der 51. Minute einen Treffer, der Fußball-Geschichte schrieb. Nach einer Bogenlampe ging der Spielmacher zusammen mit Englands Schlussmann Peter Shilton, der 20 Zentimeter größer als der Argentinier war, zum Ball. Maradona lenkte mit seiner linken Hand den Ball ins Tor, der irreguläre Treffer zählte. Durch ein weiteres Maradona-Tor, ein Solo über 60 Meter, gewann Argentinien am Ende 2:0. Wenig später wird Argentinien Weltmeister. Erst 2005 gab er das Handspiel zu, die "Hand Gottes" war ein Zitat Shiltons, der nach dem Spiel dazu befragt wurde.
30. Juni 2002: "Titan" Kahn wird wieder menschlich
Ein übermenschlich spielender Oliver Kahn führte die deutsche Nationalmannschaft durch zahlreiche Weltklasse-Paraden bis ins Endspiel gegen Brasilien. Doch ausgerechnet im Finale gegen die "Selecao" wird aus dem "Titan" Kahn wieder ein Mensch. Bei der deutschen 0:2-Niederlage patzte der bis dahin so überragende Schlussmann ausgerechnet vor dem Führungstreffer Brasiliens durch Ronaldo. Er ließ einen Distanzschuss von Rivaldo entscheidend nach vorne abprallen, sodass Ronaldo abstauben konnte. Am Ende wurde Brasilien zum fünften Mal Weltmeister und ist damit bis heute Rekord-Titelträger.
9. Juli 2006: Zidane sieht Rot wegen Kopfstoß
Im WM-Finale zwischen Frankreich und Italien ließ sich Zinedine Zidane zu einer großen Unsportlichkeit hinreißen. Der französische Kapitän reagierte auf Provokationen von Gegenspieler Marco Materazzi mit einem Kopfstoß gegen den italienischen Verteidiger. Daraufhin flog Zidane in der 110. Minute vom Platz - es war das letzte Spiel in der Karriere des französischen Weltmeisters von 1998.
11. Juli 2010: Iniesta schießt Spanien zum ersten WM-Titel
Nach dem EM-Titel 2008 setzte sich Spaniens Siegeszug auch im interkontinentalen Fußball fort. Das Team von Trainer Vicente del Bosque warf auf dem Weg ins Finale unter anderem auch Deutschland (im Halbfinale) aus dem Turnier und traf im Endspiel auf die Niederlande. Bis zur 116. Minute kämpften beide Finalisten mit unterschiedlichen Mitteln um den WM-Titel - Spanien mit Spielwitz und Raffinesse, die Niederländer mit vielen Härteeinlagen. Dann schoss Barcelonas Andres Iniesta nach einem Zuspiel von Cesc Fabregas zur Führung und wenige Minuten später durfte Kapitän Iker Casillas dann tatsächlich den ersten spanischen WM-Pokal in Nachhimmel von Johannesburg stemmen.
13. Juli 2014: Deutschland holt WM-Titel Nummer drei
Dieses WM-Finale war an Dramatik kaum zu überbieten. In der Nachspielzeit gegen Argentinien schießt Mario Götze zum WM-Titel. Kapitän Bastian Schweinsteiger, der mit einer Platzwunde im Gesicht gezeichnet war, wird endgültig zur Legende.