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Es kann nur einen geben: "CR7" oder "Ibrakadabra"?

  • Aktualisiert: 15.11.2013
  • 10:42 Uhr
  • SID
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© getty

Der Personenkult im Profifußball trägt mitunter groteske Züge, doch im WM-Qualifikations-Duell zwischen Portugal und Schweden sind die Augen der Fans zu Recht auf zwei Superstars gerichtet. Cristiano Ronaldo oder Zlatan Ibrahimovic? Einer der beiden muss bei der WM zuschauen.

Berlin - Im weißen Satin-Morgenmantel thront Zlatan Ibrahimovic auf einem edlen Designer-Sessel, das selbstgefällige Grinsen im Gesicht spiegelt demonstrative Überlegenheit wider. Während Ibrahimovic mit diesem aktuellen Foto derzeit bei Twitter und Co. für eine Spielekonsole wirbt, ruft Cristiano Ronaldo seine 64 Millionen (!) Facebook-Fans zu einer Spendenaktion für die vom Taifun "Haiyan" betroffenen philippinischen Katastrophengebiete auf.

Die Botschaften dürften ankommen, denn die beiden Ausnahmespieler wissen, dass ihnen in diesen Tagen die Aufmerksamkeit der ganzen Fußball-Welt gehört. Das brisante WM-Qualifikations-Duell zwischen Portugal und Schweden, das im Hinspiel am Freitag (ab 20:45 Uhr im Livescore) in Lissabon in die erste Runde geht, ist vor allem ein Showdown der beiden Stürmerstars mit dem Hang zur Exzentrik. "CR7" oder "Ibrakadabra" - es kann nur einen (Sieger) geben! Der Verlierer verpasst nicht nur die WM am Zuckerhut, er wird auch in der ewigen Diskussion über den besten Fußballer der Welt erstmal keine Rolle mehr spielen.

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Ibrahimovic sorgt bei PSG für Wirbel

Für die Stars eine zusätzliche Motivation, auch wenn sie sich öffentlich als Teamplayer präsentieren. Die mögliche Auszeichnung zum Weltfußballer des Jahres sei für ihn "nicht wichtig", versicherte Ronaldo, "ich möchte der Mannschaft helfen, nicht mehr." Die Play-off-Partien gegen Schweden seien zwar "schwere Spiele", meinte der Offensivkünstler von Real Madrid, "aber wir wollen zur WM und werden unser Bestes geben. Hoffentlich haben wir Glück."

Auf Glück setzt Ibrahimovic nicht, er verlässt sich nur auf sich selbst. In Sachen Selbstbewusstsein kann es ohnehin niemand mit dem Angreifer von Paris St. Germain aufnehmen. Im Interview mit der Gazzetta dello Sport verriet der 32-Jährige, dass er bei PSG im Sommer beinahe das Handtuch geworfen hätte, weil die Strukturen im Klub nicht seinen Maßstäben entsprochen hätten: "Ich habe trainiert und drei Tage später waren meine Schuhe immer noch nicht geputzt und eingeräumt."

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Beide Superstars schon in Ballerlaune

Sportlich gehen Ibrahimovic und Ronaldo mit einem Unentschieden ins finale Duell um das WM-Ticket. In ihren Ligaspielen am vergangenen Wochenende haben sich beide jeweils mit einem Dreierpack warmgeschossen. Ronaldo hat nun schon 16 Treffer in 13 Spielen der Primera Division erzielt, Ibrahimovic hat nach 21 Saisonspielen bereits 20 Tore auf dem Konto.

Wer der bessere Spieler von beiden ist, werden vermutlich auch das Play-off-Hinspiel am Freitag und das Rückspiel vier Tage später nicht beantworten können. Dennoch grübelt die Fachwelt darüber seit Wochen nach. Arsenals Teammanager Arsene Wenger sieht Ibrahimovic derzeit als Nummer eins: "Im Moment würde ich sagen, er ist besser als Lionel Messi oder Cristiano Ronaldo."

Auch Teamkollege Per Nilsson glaubt, dass dem achtmaligen Fußballer des Jahres in Schweden niemand das Wasser reichen kann. "Eigentlich ist Zlatan zu gut für die schwedische Nationalmannschaft", sagte der Abwehrspieler des Drei-Kronen-Teams der Sport Bild und schwärmte: "Er ist eine absolute Maschine, eine Waffe."

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"Sein Niveau ist von einer anderen Welt"

Genau wie Schweden von Ibrahimovic' genialen Momenten abhängig ist, so sehr braucht Portugal die Tore von Ronaldo. Sein Vereinstrainer in Madrid, Carlo Ancelotti, macht den Portugal-Fans Hoffnungen auf einen Ronaldo in Gala-Form: "Sein Niveau ist von einer anderen Welt. Er trifft mit unglaublicher Beständigkeit und Leichtigkeit. Es ist schwer, dafür Worte zu finden."

Wer auch immer von den beiden Superstars auf der Strecke bleibt, für die WM in Brasilien bedeutet das einen herben Verlust, da Ronaldo und Ibrahimovic auf und neben dem Platz immer wieder für Aufsehen sorgen. Die Online-Ausgabe der englischen Zeitung The Guardian legte daher etwas wehmütig das Quiz "Wer hat's gesagt?" an, bei dem die Fans markante Sprüche den Fußball-Diven Ibrahimovic ("Was Carew mit einem Fußball macht, kann ich mit einer Orange") und Ronaldo ("Einige Fans buhen mich aus oder pfeifen, weil ich gut aussehe, reich bin und ein großartiger Spieler") zuordnen müssen.