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Katar: Grüne fordern Entzug der WM 2022

  • Aktualisiert: 30.09.2013
  • 15:08 Uhr
  • SID
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© SID-PIXATHLON

Der Skandal um menschenunwürdige Bedingungen für Gastarbeiter auf den Baustellen für die WM 2022 in Katar soll Konsequenzen haben. Das fordern zumindest Die Grünen. Sie plädieren für eine Verlegung der Weltmeisterschaft in ein anderes Land. Bei Bauarbeiten zur WM 2022 sollen bislang insgesamt 44 Menschen ums Leben gekommen sein.

Berlin - Der Skandal um menschenunwürdige Bedingungen für Gastarbeiter auf den Baustellen für die Fußball-WM 2022 in Katar soll weitreichende Konsequenzen haben - das fordern jedenfalls Die Grünen. Sie plädieren stark für die Verlegung des Großereignisses in ein anderes Land. "Das rücksichtslose Ignorieren arbeitsrechtlicher Standards bei der Vorbereitung der FIFA-WM 2022 muss konsequent aufgeklärt werden. Unter diesen Bedingungen ist Katar als Austragungsort unhaltbar", sagte die sportpolitische Sprecherin Viola von Cramon. Die Veranstalter gingen, so von Cramon weiter, "buchstäblich über Leichen".

Die britische Zeitung "The Guardian" hatte über zahlreiche Todesfälle auf den Baustellen für die WM im Emirat am Persischen Golf berichtet. Allein 44 nepalesische Gastarbeiter sollen zwischen 4. Juni und 8. August ums Leben gekommen sein, zur Hälfte an Herzversagen oder bei Arbeitsunfällen.

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"Moderne Sklaverei"

Generalsekretärin Sharan Burrow vom Internationalen Gewerkschaftsbund IGB nannte die Ausbeutung von Gastarbeitern in Katar "moderne Sklaverei". Der ehemalige DFB-Präsident Theo Zwanziger, Mitglied im Exekutivkomitee des Fußball-Weltverbandes FIFA, forderte bereits ein Einschreiten der FIFA-Ethikkommission.

Von Cramon ging dagegen weiter: "Die jüngsten Berichte über Tote auf den Baustellen Katars übersteigen jedes bisher bekannte Maß, und lassen sich nicht mit intern einberufenen Kommissionen und auch nicht im Rahmen einer FIFA-Exekutivsitzung am 3. und 4. Oktober abhandeln", hieß es in der Stellungnahme.

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Neue Vergabe-Kriterien für Weltmeisterschaften?

Zudem sprach sich die scheidende Bundestagsabgeordnete für die Schaffung eines unabhängigen Gremiums aus, welches die Vorfälle aufarbeiten solle. Zudem solle dieses Gremium Vergabe-Kriterien für zukünftige Weltmeisterschaften erarbeiten, bei denen auch die arbeitsrechtlichen Standards und die menschen- und bürgerrechtliche Lage in den Gastgeberländern zu berücksichtigen seien.