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Chicago Bears: Fehlt nur ein Quarterback zum Topteam?

  • Aktualisiert: 18.03.2024
  • 10:06 Uhr
  • Chris Lugert
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Die Chicago Bears bauen an einem Fundament für eine erfolgreiche Zukunft. Mit dieser Mannschaft kann auch ein Rookie-Quarterback arbeiten - im Gegensatz zu einem anderen Fall.

Von Chris Lugert

Erfahrene Häuslebauer oder jene, die es werden wollen, wissen es genau.

So luxuriös die Innenausstattung der eigenen vier Wände auch sein mag - wenn die Fassade sanierungsfähig ist, taugt das ganze Haus nichts. Will heißen: Bevor der Glanz so richtig zur Geltung kommen kann, müssen die grundlegenden Arbeiten abgeschlossen werden.

Auf die NFL übertragen bedeutet das: Ein Superstar kann nur dann den gewünschten Unterschied machen, wenn der Rest der Mannschaft selbst auch zumindest grundlegende Qualität mitbringt.

Und welche Stars suchen NFL-Teams besonders häufig? Natürlich, die Quarterbacks. Keine Position ist in der NFL wichtiger, der Franchise-Quarterback ist der Fixpunkt, der einem Team ein Gesicht verleihen und die Erfolge bringen soll.

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Das gilt vor allem dann, wenn man als Franchise ein Problem auf der Quarterback-Position hat, allerdings Licht am Ende des Tunnels in Form eines hohen Draft-Picks zu sehen ist.

Die Chicago Bears haben in diesem Jahr den ersten Pick im Draft und werden aller Voraussicht nach das Generationen-Talent Caleb Williams auswählen. Erst recht, nachdem sie ihren bisherigen Quarterback Justin Fields via Trade an die Pittsburgh Steelers abgegeben haben. Dass die Bears überhaupt so früh picken dürfen, haben sie den Carolina Panthers zu verdanken.

Diese tradeten im vergangenen Jahr auf die Position eins, die 2023 eigentlich die Bears gehabt hätten. Ein Teil des Preises war der Erstrundenpick der Panthers 2024. Dass es sich dabei ironischerweise wieder um Pick Nummer eins handelt, war so nicht abzusehen - und ganz sicher nicht das, was die Panthers erwartet hätten.

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Rookie-Quarterbacks brauchen gute Umstände

Wenngleich die Bears und die Panthers mit Blick auf den vergangenen und den kommenden Draft einiges verbindet, so gibt es einen gravierenden Unterschied. Denn während Carolina seinem zukünftigen Franchise-Quarterback Bryce Young die Umstände dramatisch erschwerte, geht Chicago einen deutlich vielversprechenderen Weg.

Jedes Team, das einen neuen Quarterback mit der Perspektive draften will, ihn zum neuen Anführer und Gesicht der Franchise zu machen, muss das Drumherum schaffen. Es muss, um zur Analogie vom Anfang zurückzukommen, ein starkes Fundament und eine schöne Fassade bauen.

Für einen jungen Quarterback braucht es dafür drei Säulen, von denen möglichst viele im Vorfeld adressiert werden sollten. Es braucht starke Receiver, die Separation kreieren und ihrem Quarterback damit einfache Pässe ermöglichen.

Dann braucht es eine starke Offensive Line, die dem Quarterback Zeit verschafft. Denn vor allem das Tempo und die Geschwindigkeit, mit der das Play ausgeführt werden muss, ist ein großer Unterschied zum College. Und wenn es ganz gut läuft, hat das Team auch noch ein gutes Laufspiel und einen Running Back, der den jungen Quarterback entlastet.

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Panthers machten Riesenfehler bei Young

Die Panthers haben im Vorjahr quasi nichts davon gehabt. Als Bryce Young als Nummer-eins-Pick zu den Panthers kam, fand er eine dysfunktionale Offense vor. Der beste Wide Receiver des Teams, D.J. Moore, war im Zuge des Uptrades mit zu den Bears gegangen. Was blieb, war bestenfalls NFL-Durchschnitt.

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© 2024 Getty Images

Der neu verpflichtete Running Back Miles Sanders enttäuschte komplett und konnte nicht an seine starke Zeit bei den Philadelphia Eagles anknüpfen. Was auch an einer deutlich schwächeren Offensive Line lag, die nicht nur dem Laufspiel keinen Platz freiblocken konnte, sondern auch Young regelmäßig im Stich ließ.

Das Ergebnis: Der hoch veranlagte Bryce Young wirkte stellenweise überfordert, was aber nicht nur seine Schuld war. Die Panthers hatten ihm einfach keine guten Umstände gebaut.

Die Bears hingegen haben eine Offense geschustert, die extrem freundlich für einen jungen Quarterback ist. Die Offseason von Chicago war bislang ein einziges Statement, und zwar bei allen drei Säulen: Receiver, O-Line und Running Back.

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Bears bauen tolle Umstände

Mit Keenan Allen holten die Bears einen Topspieler der vergangenen Jahre als zweiten Receiver-Stern ihres Kaders neben D.J. Moore. Gerade einmal einen Viertrundenpick mussten sie dafür zu den Los Angeles Chargers schicken. Allen ist mit 31 Jahren schon im Herbst seiner Karriere, kam in der vergangenen Saison aber auf fast 100 Yards im Schnitt pro Spiel.

Chargers-Quarterback Justin Herbert konnte sich regelmäßig auf Allen verlassen und reifte auch dank des Receivers zu einem Elite-Spielmacher. Als Lehrmeister soll er auch dem Quarterback der Bears bei der Entwicklung helfen. Und er zieht die gegnerische Aufmerksamkeit von Moore weg, was mehr Räume kreiert.

Auch in der Offensive Line rüsteten die Bears auf und verpflichteten gleich zwei neue Center. Coleman Shelton kam als Free Agent von den Los Angeles Rams, Ryan Bates wurde via Trade von den Buffalo Bills geholt. Außerdem kam mit Matt Pryor mehr Tiefe und Konkurrenz für die Position des Right Tackles.

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NFL 2024: Diese Top-Stars sind noch auf dem Markt

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<strong>Diese Top-Stars sind 2024 Free Agents</strong><br>Die NFL-Saison 2024 ist in vollem Gange, und noch immer stehen einige Free Agents zur Verfügung. Wir zeigen die größten noch verfügbaren Namen. (Stand: 21. September 2024)
© Imago

Diese Top-Stars sind 2024 Free Agents
Die NFL-Saison 2024 ist in vollem Gange, und noch immer stehen einige Free Agents zur Verfügung. Wir zeigen die größten noch verfügbaren Namen. (Stand: 21. September 2024)

<strong>David Bakhtiari (zuletzt Green Bay Packers)</strong><br>Zehn Jahre beschützte David Bakhtiari den Quarterback der Green Bay Packers. Dreimal schaffte er es in den Pro Bowl, zweimal ins All-Pro-Team. Seit 2021 warfen ihn immer wieder Verletzungen zurück. Vergangene Saison absolvierte der 32-Jährige lediglich ein einziges Spiel. Bleibt Bakhtiari gesund, gilt er als einer der besten Blocker der Liga.
© 2020 Getty Images

David Bakhtiari (zuletzt Green Bay Packers)
Zehn Jahre beschützte David Bakhtiari den Quarterback der Green Bay Packers. Dreimal schaffte er es in den Pro Bowl, zweimal ins All-Pro-Team. Seit 2021 warfen ihn immer wieder Verletzungen zurück. Vergangene Saison absolvierte der 32-Jährige lediglich ein einziges Spiel. Bleibt Bakhtiari gesund, gilt er als einer der besten Blocker der Liga.

<strong>Kwon Alexander (zuletzt Pittsburgh Steelers)</strong><br>Kwon Alexander zeigte bei den Steelers ansprechende Leistungen, bevor sich der Linebacker einen Achillessehnenriss zuzog, der seine Saison vorzeitig beendete. Er kam 2023 auf 41 Tackles, fünf Tackles for Loss, einen Sack und eine Interception. Seine Verletzungsanfälligkeit und sein Alter – er wird bald 30 – könnten einen Vertrag bislang verhindert haben. Eine solide Kaderergänzung wäre er allemal.
© UPI Photo

Kwon Alexander (zuletzt Pittsburgh Steelers)
Kwon Alexander zeigte bei den Steelers ansprechende Leistungen, bevor sich der Linebacker einen Achillessehnenriss zuzog, der seine Saison vorzeitig beendete. Er kam 2023 auf 41 Tackles, fünf Tackles for Loss, einen Sack und eine Interception. Seine Verletzungsanfälligkeit und sein Alter – er wird bald 30 – könnten einen Vertrag bislang verhindert haben. Eine solide Kaderergänzung wäre er allemal.

<strong>Yannick Ngakoue (zuletzt Chicago Bears)</strong><br>In seinen acht Jahren NFL bringt es Yannick Ngakoue auf 72 Sacks. Nach einer starken Saison 2022 (zwölf Sacks) kam der ehemalige Drittrunden-Pick zu den Chicago Bears. Eine eher enttäuschende Saison später zog er weiter. Seine nächste Anlaufstelle ist bisher noch nicht gefunden.
© Imago

Yannick Ngakoue (zuletzt Chicago Bears)
In seinen acht Jahren NFL bringt es Yannick Ngakoue auf 72 Sacks. Nach einer starken Saison 2022 (zwölf Sacks) kam der ehemalige Drittrunden-Pick zu den Chicago Bears. Eine eher enttäuschende Saison später zog er weiter. Seine nächste Anlaufstelle ist bisher noch nicht gefunden.

<strong>Ryan Tannehill (zuletzt Tennessee Titans)</strong><br>Für Ryan Tannehill ist die Zeit in Tennessee abgelaufen. Der Veteran-Quarterback hat den freien Markt betreten, aber er steht auch jetzt immer noch ohne Team da.
© Icon Sportswire

Ryan Tannehill (zuletzt Tennessee Titans)
Für Ryan Tannehill ist die Zeit in Tennessee abgelaufen. Der Veteran-Quarterback hat den freien Markt betreten, aber er steht auch jetzt immer noch ohne Team da.

<strong>Xavien Howard (zuletzt Miami Dolphins)<br></strong>Mit Xavien Howard steht ein weiterer Routinier auf der Cornerback-Position für Verhandlungen bereit. Der 30-Jährige kommt auf 17 Interceptions in den vergangenen vier Spielzeiten und zählte vor wenigen Jahren noch zu den besten Spielern seines Fachs. Allerdings bremsten ihn Verletzungen immer wieder aus. Die zurückliegenden beiden Saisons verliefen unterdurchschnittlich.&nbsp;
© 2018 Getty Images

Xavien Howard (zuletzt Miami Dolphins)
Mit Xavien Howard steht ein weiterer Routinier auf der Cornerback-Position für Verhandlungen bereit. Der 30-Jährige kommt auf 17 Interceptions in den vergangenen vier Spielzeiten und zählte vor wenigen Jahren noch zu den besten Spielern seines Fachs. Allerdings bremsten ihn Verletzungen immer wieder aus. Die zurückliegenden beiden Saisons verliefen unterdurchschnittlich. 

<strong>Michael Thomas (zuletzt New Orleans Saints)</strong><br>Der "Slant Boy" galt zu Beginn seiner Karriere als eine der größten Wide-Receiver-Hoffnungen der NFL. Nach überragenden ersten Jahren lieferte Michael Thomas in der jüngeren Vergangenheit überhaupt nicht mehr ab. Schafft er den Neuanfang bei einem anderen Team?
© ZUMA Wire

Michael Thomas (zuletzt New Orleans Saints)
Der "Slant Boy" galt zu Beginn seiner Karriere als eine der größten Wide-Receiver-Hoffnungen der NFL. Nach überragenden ersten Jahren lieferte Michael Thomas in der jüngeren Vergangenheit überhaupt nicht mehr ab. Schafft er den Neuanfang bei einem anderen Team?

<strong>Hunter Renfrow (zuletzt Las Vegas Raiders)</strong><br>Der Wide Receiver war 2021 Pro Bowler, 585 Yards und zwei Touchdowns in den zwei Saisons danach haben aber gezeigt, dass der 28-Jährige wohl doch kein Starter ist. Eine Option, um dem Kader noch mehr Tiefe zu verleihen, ist er aber schon. Ein Team hat er aber bislang nicht gefunden.
© Icon Sportswire

Hunter Renfrow (zuletzt Las Vegas Raiders)
Der Wide Receiver war 2021 Pro Bowler, 585 Yards und zwei Touchdowns in den zwei Saisons danach haben aber gezeigt, dass der 28-Jährige wohl doch kein Starter ist. Eine Option, um dem Kader noch mehr Tiefe zu verleihen, ist er aber schon. Ein Team hat er aber bislang nicht gefunden.

Und die dritte Säule? Da griffen die Bears ganz früh in der Free Agency zu. Auf den Abgang von David Montgomery reagierten sie mit der Verpflichtung von D'Andre Swift. Mit Swift, Khalil Herbert, Roschon Johnson und Travis Homer stehen gleich vier NFL-erfahrene Running Backs im Kader, die ein vielseitiges Laufspiel ermöglichen sollten.

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Schlaraffenland für Williams

Gemeinsam mit einer im vergangenen Jahr bereits starken und nun noch einmal punktuell verbesserten Defense haben sich die Bears um General Manager Ryan Poles ein Team gebaut, das in der NFC für eine Überraschung sorgen könnte. Wer auch immer als Quarterback in die Saison gehen wird, findet fast schon ein Schlaraffenland vor und spielt vielleicht sofort um die Playoffs mit.

Mit Justin Fields ist nun auch ein potenzieller teaminterner Rivale Geschichte, der wiederum selbst noch nicht das Alter und NFL-Standing zu einem Mentor gehabt hätte. Das Haus ist gebaut, jetzt geht es in Chicago um den inneren Glanz.

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