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Green Bay Packers droht Debakel nach Trennung von Kicker Mason Crosby - ein Kommentar
- Aktualisiert: 25.08.2023
- 10:58 Uhr
- Daniel Kugler
Die Green Bay Packers trennen sich von Kicker-Urgestein Mason Crosby und setzen auf Rookie Anders Carlson als Nachfolger, der in der Vorbereitung aber bedenklich wackelt. Eine fragliche Entscheidung, die böse für die Franchise enden könnte. Ein Kommentar.
von Daniel Kugler
Nach dem Ende der Ära von Star-Quarterback Aaron Rodgers beginnt bei den Green Bay Packers unter Nachfolger Jordan Love eine neue Zeitrechnung.
Der 24-Jährige erhielt bisher viel Lob von allen Seiten und macht den Fans Hoffnung, dass die Franchise nicht in ein Loch zu fallen droht und ein solider Übergang in der Offense eingeleitet werden kann.
Auf einer anderen Schlüsselposition hat sich die Franchise allerdings selbst eine Baustelle aufgerissen, die sich kurz vor Saisonstart als großes Problem herausstellt.
Nach 16 Spielzeiten für die Packers fällte die Franchise in der Offseason die Entscheidung, Kicker Mason Crosby mit keinem neuen Vertrag auszustatten und stattdessen einzig auf den diesjährigen Sechstrundenpick Anders Carlson zu setzen.
Die Leistungen des Rookies in der Vorbereitung sorgen jedoch für arge Bauchschmerzen.
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Rookie-Kicker Carlson enttäuscht im Training Camp
Drei Wochen nach Beginn des Training Camps hatte Carlson laut "Forbes" nur 47 von 66 Kicks getroffen und dabei eine magere Erfolsgquote von 71,2 Prozent vorzuweisen. Auch beim Erfolg im ersten Preseason-Spiel gegen die Cincinnati Bengals verfehlte der 25-Jährige zwei Extrapunkte.
"Ich möchte nicht zu sehr darauf eingehen", versuchte Head Coach Matt LaFleur nach der Partie Carlsons schwache Leistungen herunterzuspielen. "Es ist nur ein Spiel, aber solange man daraus lernt, sich verbessert und die notwendigen Anpassungen vornimmt, geht man oft gestärkt daraus hervor."
Beim 17:21 im zweiten Preseason-Spiel gegen die New England Patriots konnte der Kicker-Neuling, dem eine "Kanone von Fuß" nachgesagt wird, dann immerhin mit einem Field Goal und zwei Extrapunkten alle Versuche verwandeln.
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Ein gutes Spiel wischt die Probleme jedoch nicht vom Tisch und hinterlässt ernsthafte Zweifel an der Eignung des Spielers für die beste Football-Liga der Welt.
Beim Blick auf Carlsons Statistiken vom College sollte seine Performance aber eigentlich niemanden überraschen, denn in fünf Spielzeiten konnte der Kicker für Auburn nur 79 von 110 Field Goal-Versuchen verwandeln (71,8 Prozent).
Zum Vergleich: Crosby kommt in seiner gesamten NFL-Karriere auf eine Field-Goal-Quote von 81,4 Prozent.
Packers mit gefährlichem Spiel auf Kicker-Position
Durch den wackligen Start des Rookies erscheint die Entscheidung der Packers, Crosby ziehen zu lassen, immer weniger nachvollziehbar. Warum nicht bereits reagiert wurde, ist schleierhaft.
Mit derzeit ca. 13,5 Millionen Dollar an Cap Space haben die Packers eigentlich die Möglichkeit, ihre Franchise-Legende oder einen anderen Routinier als Absicherung zu verpflichten.
Warum sich Teams wie die Packers aber überhaupt auf derartige Kicker-Experimente einlassen, muss man nicht nachvollziehen können. So etwa auch die Dallas Cowboys, bei denen es in der Vorbereitung Buhrufe nur so hagelte.
Wie essentiell ein erfahrener Kicker für einen erfolgreichen Saisonverlauf ist, wird in der NFL dieser Tage häufig zu sehr auf die leichte Schulter genommen.
Bei den Chicago Bears hadert man etwa bis heute mit der Entscheidung, den bei den Fans weiterhin beliebten Robbie Gould 2016 ziehen gelassen zu haben. Jahrelang hatte die Franchise auf der Suche nach einem routinierten Nachfolger massiv zu kämpfen.
Mehr als die Worte Cody Parkey und Double Doink braucht man als Warnung eigentlich nicht zu verlieren.