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NFL-Playoffs 2025: Weg mit der Chain Gang! Im Milliardengeschäft der Liga ist diese Technik peinlich - Kommentar
- Aktualisiert: 28.01.2025
- 13:32 Uhr
- Franziska Wendler
Im AFC Championship Game zwischen den Chiefs und den Bills legt ein strittiger Call die Unzulänglichkeit der NFL offen. Es braucht neue Technik. Ein Kommentar.
NFL-Playoffs, AFC Championship Game, letztes Viertel: Die Buffalo Bills führen im Arrowhead Stadium zu Kansas City mit 22:21. Bei einem vierten Versuch und weniger als einem Yard läuft Bills-Quarterback Josh Allen selbst. Erfolgreich ist dieser Lauf nicht – dafür aber mächtig kontrovers.
Direkt nach dem Play stürmen die Linienrichter von beiden Seiten auf das Feld. Einer spricht Allen ein First Down zu, der andere sieht die Sache anders. Nach lange Untersuchungen und Analysen bleibt es schließlich bei dem ursprünglich auf dem Feld getroffenen Call: kein neuer erster Versuch.
Die Chiefs bekommen den Ball, erzielen nur kurze Zeit später einen Touchdown und übernehmen die Führung.
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Wie das Spiel verlaufen wäre, wären die Referees zu einer anderen Entscheidung gekommen - darüber lohnt es sich nicht einmal nachzudenken. Niemand weiß, wie der Drive geendet wäre. Und genauso weiß niemand, wie die entsprechende Antwort der Chiefs ausgesehen hätte.
Was aber ganz klar ist: Die entstandene Kontroverse – Stichwort Bevorteilung der Chiefs durch die Referees – müsste in solchen Fällen überhaupt kein Thema sein, würde die NFL nicht auf veraltete "Technik" setzen.
Das Wichtigste in Kürze
Schiedsrichter versuchen mit menschlichem Auge durch und um die Körper der Athleten herumzuschauen, um die genaue Position des Balls zu bestimmen. Vor allem bei Spielzügen, bei denen ein Yard oder weniger zu überwinden sind und unzählige Spieler auf engstem Raum agieren, kein einfaches Unterfangen. Liefern die TV-Bilder im Anschluss nicht genau Aufschluss, bleibt ein mitunter falscher Call der Schiedsrichter einfach bestehen.
NFL: Alte Technik der Liga nicht würdig
Dies ist für NFL-Teams bereits in der Regular Season ein Ärgernis, in den Playoffs ist der Schaden allerdings noch viel größer. Gewiss, Fehler von Schiedsrichtern wird es immer geben. Sie sind menschlich. Fehler oder mindestens einmal Unklarheiten bei der Platzierung eines Footballs sind aber völlig unnötig – und genau genommen peinlich.
Im Fußball sind Chip im Ball und Torlinientechnologie schon lange keine Neuheit mehr, im Tennis ist die millimetergenaue Erfassung durch das Hawk-Eye elementarer Bestandteil des Sports.
Und was macht die beste Football-Liga der Welt?
Genau! Die schickt im Zweifel die Chain Gang mit ihrer zehn Yards langen Kette auf das Spielfeld. Eine "Technologie", die der heutigen Zeit und der Bedeutung der NFL längst nicht mehr würdig ist.
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NFL: Schiedsrichter brauchen technische Hilfe
Für die Teams und Spieler geht es in jedem Spiel um viel, im Conference Championship Game sogar um noch viel mehr. Millionen an Dollar, Verträge, Super-Bowl-Teilnahme – viel steht auf dem Spiel. Da dürfen die Franchises eigentlich erwarten, dass mit modernster Technik alles getan wird, um Fehler und Kontroversen so gut es geht zu vermeiden.
Es ist für die NFL an der Zeit, in Sachen Ballortung auf dem Feld neue Wege zu gehen. Moderne Wege. Mögliche Technologien gibt es genügend, an Geld mangelt es der Liga ebenfalls nicht.
Dies würde auch den Schiedsrichtern zugute kommen. Touchdown – ja oder nein? First Down – ja oder nein? Viele entscheidende Fragen wären schnell und sicher geklärt. Und daran müsste die NFL eigentlich das größte Interesse haben.