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NFL: Kansas City Chiefs nach Abstimmung vor dem Umzug?
- Aktualisiert: 05.04.2024
- 09:50 Uhr
- ran.de
Seit mehr als sechs Jahrzehnten gehören Kansas City und die Chiefs zusammen. Untrennbar sind sie aber offensichtlich nicht, das zeigt das Ergebnis einer Abstimmung.
Die Chiefs sind längst das Aushängeschild von Kansas City und machen die Stadt weltweit bekannt.
Mit drei Super-Bowl-Siegen binnen vier Jahren erlebt die Franchise die erfolgreichste Zeit ihrer Geschichte und ist in der größten Stadt des Bundesstaates Missouri verwurzelt. Wie lange noch, steht in den Sternen.
Das Ergebnis einer Abstimmung des Jackson Countys könnte nun negative Folgen für die Zukunft von Patrick Mahomes und Co. haben.
Zur Zukunft der Franchise äußern musste sich das Team im Zusammenhang mit selbiger Abstimmung, die direkte Folgen für die künftige Finanzierung der Stadien der Chiefs und der Kansas City Royals aus der MLB haben wird. Diese fand in der Nacht zum 3. April statt. Dabei ging es darum, ob die noch bis 2031 geltende 3/8-Cent-Umsatzsteuer verlängert wird.
Mit dieser stehen 38 Cent von 100 US-Dollar dem County zu, dem Sender zufolge würde das über die nächsten 40 Jahre etwa zwei Milliarden US-Dollar ausmachen. Die Wähler in Jackson County stimmten darüber ab, ob die Regelung bis 2064 beibehalten wird.
Das Ergebnis der Abstimmung: 78.352 Wähler haben sich gegen eine Verlängerung der 3/8-Cent-Umsatzsteuer entschieden. Lediglich 56.606 waren laut "NBC Sports" dafür.
"Wir respektieren den Prozess. Wir respektieren die Entscheidung der Wähler von Jackson County", sagte Chiefs' Team-Präsident Mark Donovan in einer Erklärung am Dienstagabend.
"Wir sind enttäuscht. Wir glauben, dass wir das beste Angebot für Jackson County vorgelegt haben. Wir waren bereit, die langjährige Partnerschaft zwischen den Teams und diesem Bezirk zu verlängern. Wir werden schauen, was im besten Interesse unserer Fans und unserer Organisation ist, während wir vorwärts gehen."
Das Wichtigste zur NFL
Das könnte die Pläne der Chiefs nun deutlich zerrütteln.
Während die Royals ein neues Stadion bauen wollen und dafür auch mit diesem Geld planen, geht es bei den Chiefs um weitreichende Erneuerungen für das GEHA Field at Arrowhead Stadium, wofür ebenfalls öffentliche Gelder fließen sollen. Erst vor wenigen Monaten hatte der aktuelle Super-Bowl-Champion seine Pläne konkretisiert.
Chiefs planen Erneuerung des Stadions - auch mit öffentlichem Geld
Die Arbeiten werden nicht vor dem Jahr 2027 beginnen und sollen bis 2030 oder 2031 – wenn der aktuelle Mietvertrag der Chiefs ausläuft – abgeschlossen sein. Laut CEO Clark Hunt wird die Besitzerfamilie 300 Millionen der veranschlagten 800 Millionen US-Dollar beisteuern, ebenso alle zusätzlichen Kosten, die über diese Obergrenze hinausgehen.
Vor der Arena soll ein neuer Rasenplatz für Gemeinschaftsveranstaltungen entstehen, drinnen wird ein zusätzlicher Zugangstunnel geschaffen, dazu eine Verbindungsbrücke zu den oberen Bereichen, die auch Verkaufsstellen und sanitäre Anlagen bieten wird.
Die beiden Video-Leinwände sollen deutlich vergrößert werden. Zudem sind neue VIP-Zugänge geplant und es sollen erweiterte Parkmöglichkeiten geschaffen werden.
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Hunt stellte auch klar: "Der Spirit des Arrowhead bleibt gleich." Fraglich bleibt aber, wie lange die Chiefs davon noch profitieren werden. Immerhin gilt es dank der Fans als lautestes Stadion der Welt.
Ohne die finanzielle Unterstützung der öffentlichen Hand wollen sich die Chiefs laut Hunt zumindest nicht langfristig binden. Umso mehr wollten sie auf das Ergebnis der Abstimmung schauen - das nun entgegen ihrer Hoffnungen ausgefallen ist.
Chiefs vor Abschied? Präsident schließt nichts aus
Chiefs-Präsident Mark Donovan wollte bereits vor einigen Wochen einen Umzug nicht ausschließen.
In einem Interview mit dem Lokalsender "KSHB41" sagte er: "Wir als Chiefs werden alle Optionen in Betracht ziehen müssen." Und auf die Nachfrage, ob das auch einen Abschied aus Kansas City einschließe: "Ich denke, das beinhaltet auch, dass wir Kansas City verlassen könnten."
Zwar schob Donovan noch nach, dass es das Ziel der Chiefs sei, in der Stadt zu bleiben. Doch die Schlagzeilen waren trotzdem produziert. Fest steht, dass der Ausgang der Abstimmung Einfluss auf die Entscheidung hat.
Umzug? Auch Washington stimmt ab
Eine ähnliche Abstimmung gibt es zeitgleich im Distrikt Washington. Es geht aber nicht um die Commanders, sondern die Wizards aus der NBA und Capitals aus der NHL.
Deren Halle, die Capital One Arena, soll mit öffentlichen Geldern renoviert werden. Zeitgleich würden sich beide Franchises bis 2050 an die US-Hauptstadt binden. Ursprünglich stand eine neue Halle im Bundesstaat Virginia zur Debatte.
Im Gegensatz zur Wahl in Missouri steht in Washington aber beinahe fest, dass den beiden Franchises das Geld bewilligt wird.