Zukunft nach schwieriger Saison unsicher
Rückkehr zu den Patriots? Ein Gedankenspiel um 49ers-Quarterback Jimmy Garoppolo
- Aktualisiert: 11.02.2021
- 15:01 Uhr
Jimmy Garoppolo steht bei den San Francisco 49ers vor einer ungewissen Zukunft. Nach einem schwierigen Jahr mit Verletzungssorgen könnten die 49ers einen Schlussstrich ziehen und ihren Quarterback traden. Könnte es zu einer Rückkehr zu den New England Patriots kommen? ran.de macht den Faktencheck.
München - Das Quarterback-Karussell der NFL wird sich in der diesjährigen Offseason drehen. Und auch Jimmy Garoppolo, der Quarterback der San Francisco 49ers, könnte sich einem neuen Team anschließen.
Ein großer Blockbuster-Trade ist bereits Geschichte. Die Los Angeles Rams haben Jared Goff zu den Detroit Lions geschickt und dafür deren Quarterback Matthew Stafford erhalten. Das nächste Beben könnte folgen.
Denn ein Gedankenspiel lässt die blutenden Herzen der Patriots-Fans vermutlich wieder höher schlagen. Kehrt "Jimmy G" zurück nach New England?
Leistungseinbruch und Verletzungssorgen nach Super Bowl
Zugegeben: stichhaltige Informationen über einen möglichen Trade des 29-Jährigen an seine alte Wirkungsstätte gibt es noch nicht. Dennoch ist die Vorstellung eines solchen Szenarios bei einem Blick auf die Fakten gar nicht so unrealistisch.
Denn ganz sicher ist die Zukunft des Mannes, der die 49ers im letzten Jahr noch in den Super Bowl (20:31 gegen die Kansas City Chiefs verloren) führte, in San Francisco nicht.
Denn nach dem verlorenen Finale in der Saison 2019 lief es für die Franchise und ihren Quarterback nur noch mittelmäßig gut. Bereits zu Beginn der Spielzeit hatte Garoppolo mit den Nachwirkungen eines Knöchelbruchs zu kämpfen, fiel dann ab Woche neun für die restliche Saison aus. Kehrt "Jimmy G" also nochmal zu seinem Team zurück?
Externer Inhalt
Shanahan: "Jimmy wird unser Quarterback sein"
Die restliche Saison lief für die 49ers mit Ersatz-Quarterback Nick Mullens alles andere als zufriedenstellend. Mit einer Bilanz von sechs Siegen zu zehn Niederlagen landete das Team auf dem letzten Platz der NFC West. Die Playoffs weit entfernt, der Wunsch nach den Erfolgen der Vorsaison riesengroß.
"Ja, ich denke Jimmy wird in der nächsten Saison unser Quarterback sein", antwortete Headcoach Kyle Shanahan im Dezember auf die wohl wichtigste Personalfrage in seinem Team, fügte allerdings ebenfalls hinzu: "Man kann nichts mit hundertprozentiger Sicherheit sagen."
Gemeinsam mit General Manager John Lynch schauen beide immer nach "den besten Optionen, um das Team besser zu machen". Auf lange Sicht könnte ein Trade von Garoppolo die Lösung sein. Denn die 49ers könnten als großer Gewinner hervorgehen.
Attraktive Vertragssituation und gute Chancen im Draft
In seinem vierten Vertragsjahr würde den 49ers ein Weggang von Garoppolo nur noch 2,8 Millionen Dollar Dead Cap kosten. In der abgelaufenen Saison lag dieser noch beim Zehnfachen. Ein Trade des Quarterbacks würde den 49ers über 20 Millionen Dollar im Cap Space freimachen.
Dazu kommt die gute Positionierung für San Francisco im diesjährigen Draft. Aufgrund der schwachen Bilanz in der Regular Season ziehen die 49ers bereits an Stelle zwölf.
Mit Trevor Lawrence (Clemson) wird der Top-Quarterback-Prospect zwar schon gezogen sein, allerdings lauern mit Justin Fields (Ohio), Zach Wilson (BYU), Trey Lance (North Dakota) und Mac Jones (Alabama) viele weitere hochtalentierte Quarterbacks auf ihre Chance in der NFL. Durch einen Trade von Garoppolo könnte sich eine weitere Pick-Möglichkeit in der ersten Runde ergeben.
Patriots auf dem Papier der optimale Trade-Partner
Es klingt fast zu logisch, um nicht wahr zu werden. Die New England Patriots suchen, haben die Möglichkeiten und könnten ihren Trade von 2017 rückgängig machen.
Damals schickte der Serien-Champion den Ersatz von Tom Brady nach San Francisco und erhielt dafür einen müden Zweitrundenpick. Jetzt könnten sie einen Quarterback mit Unterschiedspotenzial brauchen. Dieses hat Garoppolo vor allem in der Saison 2019 gezeigt.
Das Projekt mit Cam Newton bei den Patriots, der wohl wieder zum Free Agent wird, scheint gescheitert. Der junge Jarrett Stidham hat den Durchbruch bis jetzt nicht geschafft. Headcoach Bill Belichick will nach dem Abgang von Brady zurück in die Erfolgsspur - am besten gleich. Keine Zeit mehr für Experimente.
Viel Cap Space und einen passenden Tauschpartner
Die nötigen Mittel hätten die Patriots immerhin: Nach aktuellem Stand (11.2.) hat die Franchise mit über 68 Millionen Dollar den vierthöchsten Cap Space aller NFL-Teams. Aufgrund der negativen Bilanz draftet New England in diesem Jahr zwar an Stelle 15, doch wie gesagt: es ist keine Zeit für Experimente.
Auch jenes um Jarrett Stidham könnte bei den Patriots gescheitert sein. Trotz der teils schwachen Leistungen von Newton schaffte der 24-Jährige den Durchbruch zum Starter nicht. Gerade einmal in fünf Spielen durfte er aufs Feld, in keinem einzigen von Beginn an. Dazu hatte Stidham mit kleineren Verletzungen zu kämpfen.
Im Gegenzug könnte er für Garoppolo zu den 49ers gehen und damit den Kreis nach dem Trade von "Jimmy G" im Jahr 2017 schließen. Diesen soll nämlich vielmehr Eigentümer Robert Kraft als Headcoach Belichick veranlasst haben.
Für den 68-Jährigen wäre eine Rückkehr seiner ehemaligen Nummer zwei derzeit wohl eines der größten Geschenke.
Nicht viele Optionen auf der QB-Position
Denn wirklich viele Alternativen gibt es nicht. In den letzten Wochen wurde auch ein Trade für Matthew Stafford diskutiert, der hat sich nun aber zerschlagen.
Bei einem Blick in die Gerüchteküche fallen nur weitere zwei Namen auf: Carson Wentz und Deshaun Watson. Ersterer steht bei den Philadelphia Eagles vor einer ähnlich ungewissen Zukunft wie Garoppolo bei den 49ers. Allerdings dürften seine Leistungen aus der letzten Saison kaum für Begeisterung in New England gesorgt haben.
Watson dürfte bei wohl bei jedem Team auf Quarterback-Suche ein begeisterter Empfang bereitet werden. Allerdings haben die Patriots den Houston Texans in einem möglichen Deal nur wenig zu bieten.
Alles ergibt Sinn
Derzeit spricht nicht sehr viel gegen eine Rückkehr von Jimmy Garoppolo zu den New England Patriots. Allerdings ist alles, was dafür spricht, nur die Theorie und lose Buchstaben auf Papier. Aber die Offseason hat noch gar nicht offiziell begonnen.
Viel ändern dürfte sich in den nächsten Wochen an der guten Ausgangslage aber nicht.
Bleibt abzuwarten, wie fit "Jimmy G" aus seiner Verletzungspause kommt und wie hoch das Vertrauen in San Francisco und bei Headcoach Shanahan dann noch ist.
Justin Werner
Du willst die wichtigsten NFL-News, Videos und Daten direkt auf Deinem Smartphone? Dann hole Dir die neue ran-App mit Push-Nachrichten für die wichtigsten News Deiner Lieblings-Sportart. Erhältlich im App-Store für Apple und Android.