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Dennis Schröder und sein neues Kapitel bei den Toronto Raptors: Ende der Suche?

  • Aktualisiert: 05.11.2023
  • 14:59 Uhr
  • Ole Frerks
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Dennis Schröder geht in seine elfte NBA-Saison und läuft künftig für sein sechstes Team auf. Die Toronto Raptors (Raptors at Spurs - So., 21 Uhr LIVE auf ProSieben MAXX, in der ran-App, ran.de & Joyn) bieten dem MVP der WM die Chance auf Vollendung, aber auch eine ganze Menge Fragezeichen. ran sprach mit Raptors-Experte Blake Murphy und einem sehr optimistischen Bundestrainer Gordie Herbert über Schröders Situation bei den Kanadiern.

Von Ole Frerks

Es war ein fast schon zu perfektes Detail an einem ohnehin perfekten Tag. Ausgerechnet Carmelo Anthony überreichte Dennis Schröder die Trophäe des FIBA-MVPs nach dem Finalsieg gegen Serbien, eine FIBA-Legende gratulierte der anderen.

Ausgerechnet Melo, für den (beziehungsweise für dessen Gehalt) Schröder vor gut fünf Jahren erstmals in seiner Karriere getradet wurde, von Atlanta nach Oklahoma City damals. Bei den Lakers verpassten sich beide – Anthony spielte in der Saison 21/22 für L.A., Schröder im Jahr davor und im Jahr danach. Es gibt aber noch eine weitere Verbindung.

Toronto Raptors at San Antonio Spurs - So., 21 Uhr LIVE auf ProSieben MAXX, in der ran-App, ran.de & Joyn.

Anthony ist einer der höchstdekorierten Nationalspieler der USA. "FIBA-Melo" ist ein Ding, weil er unter anderem drei Olympische Goldmedaillen eingestrichen und mehr Olympia-Punkte erzielt hat als jeder andere Amerikaner.

Er ist eine unbestrittene Legende auf diesem Terrain. Für seine NBA-Karriere gilt das auch – Anthony ist Teil der Top 75 gewesen, war zehnmal All-Star, Scoring Champion – allerdings haftete ihm stets auch der Ruf eines Spielers an, der nicht alles aus seinen Möglichkeiten gemacht hat.

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Das Wichtigste in Kürze

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Der alles Talent der Welt hatte, aus verschiedenen Gründen aber nie die ganz großen Erfolge feiern konnte, in keiner Situation je vollständig glücklich wurde.

Schröder ist nicht Melo, der bei der ersten Gelegenheit in die Hall of Fame hereinspazieren wird. Eine andere Kategorie von Spieler. Und doch gibt es hier einige Parallelen.

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Dennis Schröder (r.) nimmt nach dem gewonnenen WM-Finale die Glückwünsche von Carmelo Anthony entgegen.
Dennis Schröder (r.) nimmt nach dem gewonnenen WM-Finale die Glückwünsche von Carmelo Anthony entgegen. © Getty Images

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Weiter auf der Suche

Es gibt auf dem FIBA-Level nichts mehr, was Schröder noch nicht bewiesen hat. Er hat das DBB-Team zu EM-Bronze 2022 und WM-Gold 2023 geführt, letzteres als MVP des Turniers. Er ist eine Legende des deutschen Sports. Mit 30 Jahren ist er ein gemachter Mann, der selbst seine schärfsten Kritiker, von denen es viele gab, mittlerweile entweder überzeugt oder wenigstens stummgeschaltet hat.

Auf dem FIBA-Level. Während Schröder über die vergangenen zwei Sommer seine größten Erfolge gefeiert hat, ging es in der NBA auf und ab. Seine beste Saison (19/20 in OKC) ist eine Weile her, seither hatte Schröder zwei Stints bei den Lakers und je einen für Boston und Houston, suchte nach der richtigen Situation, auch mal für einen längeren Zeitraum.

Stattdessen unterschrieb er zuletzt zwei Einjahresverträge, den letzten nur zum Minimum. Noch bei der EM 2022 ging Schröder ein großes Risiko ein, als er ohne neuen Vertrag seine Gesundheit aufs Spiel setzte. Es ging auf, weil Schröder gesund blieb, ein starkes Turnier spielte und ein zweites Mal von den Lakers verpflichtet wurde. Um "unfinished business" zu erledigen, wie er selbst damals sagte.

Diesmal allerdings nicht als drittes Kernstück der Offense neben deren beiden Superstars, wie es beim ersten Versuch 2020 mal angedacht war, sondern als Rollenspieler, der beim Playoff-Run eher für Defense und Energie zuständig war als für Punkte. Schröder spielte eine solide Saison, war von seiner Rolle her aber weit von FIBA-Dennis und selbst dem früheren NBA-Dennis entfernt, sein Punkteschnitt (12,6) war der niedrigste seit seiner dritten Saison. Und dann war er weg.

Station Nr. 6

Die Suche nach der perfekten Rolle ging auch in der 2023er Offseason weiter. Sie hat ihn zum nun sechsten NBA-Team in seiner Karriere geführt, den Toronto Raptors, die sich direkt zu Beginn der Free Agency mit Schröder auf einen Zweijahresvertrag über 26 Millionen Dollar einigten. Sehr zur Freude von einem, der Schröder besser als fast jeder andere einzuschätzen weiß.

"Ich habe Dennis direkt geschrieben, als ich gesehen habe, dass er nach Toronto geht", sagt Bundestrainer Gordon Herbert im Gespräch mit ran. "Ich war sehr froh darüber. Das ist eine tolle Situation für ihn als Spieler und für seine Familie. Er hat dort die Chance, das Team anzuleiten und ein Anführer zu sein. Es ist eine Win-Win-Situation."

Diese positive Einschätzung wurde zu Beginn der Offseason nicht von allen geteilt. Nicht, weil Schröder diese Summe nicht wert wäre, sondern eher, weil der Fit auf den ersten Blick ein wenig eigentümlich wirkte, und weil die Raptors generell so etwas wie die Black Box der Liga sind. Ihre Wege sind vielleicht nicht unergründlich, aber teilweise doch recht schwer zu verstehen.

Dennis Schröder (l.) und Pascal Siakam (M.)
Dennis Schröder (l.) und Pascal Siakam (M.)© imago images 1035407259
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Das Dilemma der Raptors

Auch Toronto hatte seinen Peak 2019 mit dem Titel. Seither bewegt sich die Franchise zwischen "gut bleiben" und "Neuaufbau", ohne sich auf eine Richtung festzulegen. Die Raptors kokettieren seit Jahren mit Trades ihrer Leistungsträger, behalten sie am Ende aber doch – und verlieren sie dann zum Vertragsende ersatzlos.

Fred VanVleet, als dessen Ersatz Schröder geholt wurde, ist das jüngste Beispiel dafür, vermutlich aber nicht das letzte. Pascal Siakam, Gary Trent Jr. und O.G. Anunoby gehen in ihr letztes Vertragsjahr und werden seit Monaten von Gerüchten begleitet. Gerade Siakam, der beste Spieler des Teams, wird vom Front Office öffentlich betont kühl behandelt.

"Sie haben Spieler, die jetzt gut sind, langsam etwas älter werden und bereit für lukrative Verträge sind. Und sie haben ein paar junge Spieler, die gut sind, aber in einigen Jahren noch deutlich weiter sein werden. Sie wollen für die Zukunft bauen, aber ihre Gegenwart nicht gefährden", erklärt Blake Murphy, Raptors-Experte von "Sportsnet", den Spagat. "Im Moment stehen sie in der Mitte, sind ein gutes Team, aber kein Contender. Diesen Status will man in der NBA nicht lange haben."

Barnes und Schröder: Passt das?

Auch sportlich gibt es, abgesehen von den Timelines, ein Dilemma: Das interessanteste Talent Scottie Barnes überschneidet sich positionell und von den Fähigkeiten her mit Siakam und Anunoby, teilweise sogar mit Jakob Pöltl. Eigentlich müssten die Raptors so schnell wie möglich herausfinden, ob der Rookie des Jahres 2022 ein Franchise-Player sein kann.

Eigentlich müsste das Team um ihn herum dafür aber etwas anders aussehen, in jedem Fall anders spielen als in der letzten Saison, als die Raptors laut "Cleaning the Glass" nur den 25. Platz bei der Halbfeld-Offense belegten und oft ziemlich uninspirierten, statischen Offensiv-Basketball zeigten. Barnes ist ein überragender Passer, groß und und ein starker Athlet, sein Distanzwurf ist jedoch eine Großbaustelle, weshalb Verteidiger bereitwillig von ihm absinken.

Um sein Passing zu akzentuieren, bräuchte er viel Shooting um ihn herum, das ist aber nicht die Kernkompetenz der meisten anderen Raptors. Eigentlich auch nicht von Schröder, der in seiner Karriere bisher nur eine starke Shooting-Saison hatte (38,5 Prozent in 19/20) und über seine Laufbahn knapp 34 Prozent trifft. Für Murphy ist Schröders Quote von draußen daher ein Schlüsselfaktor.

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Der Dreier als Swing-Skill

"Ich denke, Dennis wird starten und sie schauen sich an, wie es aussieht. Sie werden versuchen, das fehlende Spacing durch Geschwindigkeit, Passing und Transition-Play kompensieren", sagt Murphy. "Aber es würde mich auch nicht überraschen, wenn sie während der Saison entscheiden, dass sie Dennis lieber von der Bank bringen wollen, um mehr Balance zu finden."

Mit seiner aggressiven Point-of-Attack-Defense und seiner Geschwindigkeit passt Schröder ansonsten gut zu den restlichen Raptors, die das Potenzial haben, eins der besten Defensiv-Teams der Liga zu sein. Er wird am Ball eine gewisse Verantwortung haben, da allerdings auch Siakam und Barnes viele Plays initiieren, muss er auch abseits des Balles eine gewisse Gefahr ausstrahlen.

"Wenn er den Dreier wieder besser trifft, ist er ein natürlicher Fit neben den Startern", sagt Murphy, der aber auch betont: "Es ist nicht das erste Mal, dass Dennis in Lineups mit schwachem Spacing spielt. Sein Speed kann einiges davon ausgleichen."

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Rajakovic: Symbiose aus NBA und FIBA

Für Herbert ist noch ein Faktor entscheidend: Der neue Head Coach Darko Rajakovic, der in der Offseason Nick Nurse ersetzte und für eine bessere Teamchemie sorgen soll. "Er hat einen menschlichen Touch und kann mit Spielern sehr gut kommunizieren", sagt Herbert, der Rajakovic und Schröder fünf Tage lang im Training Camp beobachtete und sich mit beiden ausführlich austauschte.

Rajakovic ist erstmals in der NBA Head Coach und findet sich in beiden Welten zurecht, war Jugendtrainer und Assistant Coach der Nationalmannschaft in Serbien, aber auch schon Head Coach in der G-League und Assistant Coach bei mehreren NBA-Teams, auch bei den Thunder, wo er erstmals mit Schröder zusammenarbeitete. Der Serbe will das Spiel schneller, dynamischer und selbstloser machen, jeden Spieler auf dem Court als Playmaker einsetzen.

Schröder kommt das entgegen – das zeigt sich im FIBA-Spiel, aber auch in der NBA hatte er sein bestes Jahr in einem Team, das auf viele Playmaker setzte und regelmäßig Lineups mit ihm, Chris Paul und Shai Gilgeous-Alexander, also drei nominellen Point Guards, auf den Court schickte. Er war nicht allein-, aber mitverantwortlich für Spielaufbau und Creation, konnte seine Schnelligkeit gewinnbringend einsetzen und musste kein stationärer Spieler sein wie teilweise bei den Lakers.

In der Preseason war der neue Ansatz teilweise bereits gut zu sehen, in drei von vier Spielen verzeichneten die Raptors über 30 Assists, das schafften sie in der letzten Regular Season insgesamt nur neunmal. Schröder führte sich mit 30 Punkten und 23 Assists in knapp 85 Minuten Spielzeit gut ein. "Er macht das Leben für uns alle leichter", schwärmte Barnes."

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Herbert und Schröder: Respekt und Vertrauen

Herbert sieht in Toronto Chancen für Schröder, die er in der Form schon länger nicht mehr hatte. Der Kanadier weiß besser als jeder andere Coach, was Schröder einem Team alles geben kann, wenn die Bedingungen stimmen. Er weiß auch, welche Bedingungen das sind und was er selbst investiert hat, um diese beim DBB-Team zu erfüllen.

Gegenüber ran erinnert er sich an das erste gemeinsame Treffen: "Als ich den Job bekam, bin ich mit Armin Andres nach Braunschweig gefahren, um mit Dennis zu sprechen", so Herbert. "Ich dachte, es werden etwa 45 Minuten, es wurden aber knapp 4 Stunden. Ich habe ihm mehr zugehört, als dass ich selbst gesprochen habe."

Herbert erinnert sich daran, von Schröders Euphorie und Stolz beeindruckt gewesen zu sein, für Deutschland zu spielen. Er erinnert sich auch an schwierige Situationen und Gespräche, betont aber immer wieder, wie gut die gemeinsame Beziehung sei. "Wir sind sehr ehrlich miteinander und können uns die Meinung sagen. Wir haben Vertrauen ineinander und Respekt füreinander", sagt Herbert.

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Jede Prüfung überstanden

Vertrauen ist ein Wort, das im Hinblick auf Schröder oft genutzt wird, auch von ihm. Schon vor Jahren betonte sein Mentor Liviu Calin, wie wichtig es für Schröder sei, Vertrauen von seinem Team und seinen Coaches zu spüren. Das war nicht bei jeder seiner Stationen der Fall, auch nicht mit jedem Spieler, seine Auseinandersetzung mit Maxi Kleber etwa ist durchaus noch präsent.

Mit dem DBB-Team und insbesondere mit Herbert ist das Vertrauen jedoch offenkundig und zweifellos einer der Schlüssel, warum die letzten beiden großen Turniere so erfolgreich verliefen. Zumal es auch schweren Prüfungen standhielt, etwa der berüchtigten Auszeit im Spiel gegen Slowenien, als Schröder erst mit Daniel Theis und dann auch mit Herbert aneinandergeriet, Deutschland das Spiel danach jedoch drehte.

"Manchmal wird man unter Druck emotional. Man will nicht, dass so etwas passiert, aber es passiert eben. Und auch daran kann man wachsen. Ich glaube, dass uns das Ganze stärker gemacht hat", blickt Herbert zurück. "Es war ja zu sehen, wie Dennis und Daniel nach dieser Auszeit zurückgekommen sind. Das wäre nicht passiert, wenn unsere Beziehung nicht grundsolide wäre."

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Wilde Löwen > zahme Kätzchen

Herbert spielte dabei selbst eine große Rolle, er war es schließlich, der eine potenziell destruktive Situation entschärfte und nicht außer Kontrolle geraten ließ. Der 64-Jährige nahm die Reaktion nicht persönlich, weil er sich in seine Spieler hineinversetzen kann und wusste, worin diese Emotionen begründet waren: Im unbedingten Willen, das Maximum aus diesem Turnier herauszuholen.

"Ich sage meinen Spielern gerne, dass ich lieber wilde Löwen zähme als einer Katze beizubringen, wie sie brüllt. Ich liebe es, wenn es für die Spieler um etwas geht", erklärt Herbert. Auch deshalb ist er ein perfekter Partner für Schröder, der nicht zuletzt aufgrund seines teilweise ungezügelt wirkenden Ehrgeizes so viel erreicht hat und definitiv weiß, wie man richtig brüllt (O-Ton Murphy: „als Radio-Host freue ich mich auf ihn, weil er sehr ehrlich ist und jederzeit sagt, was er denkt“).

Der aber auch vorangeht. "Eine der schwersten Entscheidungen, die ich je getroffen habe, war es, Robin Benzing aus dem EM-Aufgebot zu streichen. Aber es war eine meiner besten Entscheidungen überhaupt, Dennis zum Kapitän zu machen", sagt Herbert. "Er hat sich zu einem sehr guten Anführer entwickelt." Eine Einschätzung, die jedes Mitglied des EM- und WM-Trosses teilte.

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Der Reifeprozess

So universell war das nicht immer der Fall. Noch vor vier Jahren stand Schröder bei der WM trotz individuell guter Zahlen teilweise in der Kritik, vermittelte nach außen, ob fair oder unfair, des Öfteren den Eindruck, über dem restlichen Team zu schweben. Ein Stück weit war er sicherlich auch der Blitzableiter, wenn die Mannschaft ihr Potenzial auf dem Court nicht abrufen konnte.

"Jeder von uns hat Fehler gemacht. In der heutigen Zeit kann aus jedem Fehler leicht eine viel größere Sache werden, als es nötig wäre. Das ist die Welt, in der wir leben. Aber wir wachsen alle mit der Zeit", sagt Herbert. "Ich glaube nicht, dass Leute verstehen, was für ein toller Familienmensch er ist. Das sollte ein viel größeres Thema sein. Dennis ist als Spieler und Mensch reifer geworden."

Es ist tatsächlich ein wichtiger Punkt: Zehn Jahre sind ins Land gezogen, seitdem Schröder gedraftet wurde, acht Jahre seit seinem EM-Debüt, als das DBB-Team bei der Abschiedsvorstellung von Dirk Nowitzki massiv enttäuschte. Er ist er selbst geblieben und heute trotzdem ein anderer Typ als der 19-Jährige, der sich damals von Braunschweig aus in die weite Welt aufmachte.

Dennis Schröder 2013 im Trikot der Atlanta Hawks
Dennis Schröder 2013 im Trikot der Atlanta Hawks© Imago Images

Der letzte Schritt?

In Toronto hat er nun die Chance, auch in der NBA noch einmal neu anzufangen. Nicht, dass seine Karriere bisher eine Enttäuschung wäre – Schröder hat am Ende seines aktuellen Vertrags fast 90 Millionen Dollar in der NBA verdient, hält sich seit zehn Saisons in der Liga und scorte in neun davon zweistellig. Er hat sich vom Bankspieler hochgearbeitet, war ein wertvoller Bestandteil zweier Teams, welche die Conference Finals erreichten, wurde 2019 Zweiter bei der Wahl zum besten Bankspieler des Jahres. Er ist ein gestandener NBA-Veteran.

Gefühlt geht trotzdem noch etwas mehr. Die WM hat gezeigt, zu was Schröder fähig ist, wenn die Situation für ihn passt. Bei den Raptors ist er in einem Team gelandet, das zwischen Identitäten steht und in der vergangenen Saison schlechter war als die Summe seiner Einzelteile. In einem Team, das eine Richtung sucht, einen Anführer auf dem Court gut gebrauchen kann.

Die entsprechende Ambition dafür hat Schröder, wie er in einem Gespräch mit Raptors-Superfan Nav Bhatia auf seinem Youtube-Kanal direkt klarstellte: "Warum 51 [Siege], warum nicht 60 oder 65? Wir geben alles, was wir haben. Ich will jedes einzelne Spiel gewinnen." Die Zielsetzung wirkt logischerweise etwas übertrieben, das war bei der WM-Goldmedaille allerdings nicht auch anders.

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Wer weiß, vielleicht ist der Fit doch nicht so eigentümlich. Vielleicht bietet Toronto wirklich genau die Situation, die Schröder seit Jahren gesucht hat. Vielleicht findet er dort die Vollendung, die FIBA-Melo verwehrt blieb.

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