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Dennis Schröder vor nächstem Trade-Hammer? DBB-Star bei Warriors ein Perfect Match auf Zeit
- Aktualisiert: 17.12.2024
- 09:18 Uhr
- Christoph "Icke" Dommisch
Die Brooklyn Nets schicken Dennis Schröder per Trade zu den Golden State Warriors. Eigentlich eine Win-Win-Win-Situation. Doch die könnte von nur kurzer Dauer sein. Ein Kommentar.
Von Christoph "Icke" Dommisch
Der erste große Trade der laufenden NBA-Saison – und Deutschland ist dabei! Die Brooklyn Nets schicken Dennis Schröder zu den Golden State Warriors. Das Team von Stephen Curry investiert drei Zweitrundenpicks und den am Kreuzband verletzten De’Anthony Melton für die Dienste des DBB-Kapitäns.
Auf den ersten Blick ist das eine runde Sache. Die Nets verlieren zwar ihren besten Spieler, treiben aber den wichtigen Verjüngungsprozess voran. Da die Franchise diese Saison sportlich keine Rolle spielen kann – und will – nutzt man die blendende Form des Point Guards, um Draft-Kapital für die kommenden Jahre zu erwirtschaften. Der Plan: Ohne Schröder mehr Spiele zu verlieren, um in der Draft-Lottery bessere Chancen zu haben.
Die Golden State Warriors befinden sich in der genau gegenteiligen Position. Solange der 36-jährige Stephen Curry munter und fit ist, sieht man sich in der Lage, die nächste NBA-Championship anzugreifen. Win Now!
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Dennis Schröder: Curry und Kerr feiern den Trade
Schröder und die Warriors könnten perfekt zusammenpassen! Denn: Schröder kann Curry entlasten, den Ball zum Korb tragen, um somit Räume zu öffnen. Gegen den Ball ist Dennis für seine hohe Intensität bekannt. Eine Eigenschaft, die besonders Defensiv-Leader Draymond Green zu schätzen wissen wird. Auch wenn Schröder die "zu kleinen" Warriors nicht unbedingt in der Körperlänge nach vorne bringt.
Wie sehr sich die neuen Teamkollegen auf Schröder freuen, drückte Curry höchstpersönlich aus: "Er gibt uns alles, was wir brauchen. Ich bin wirklich begeistert, jetzt mit ihm zu spielen", wird er zitiert. Kein Wunder, denn Schröder kommt wie gerufen.
Die Warriors befinden sich in einem 4-8-Lauf und brauchen frischen Wind im Team. Erst recht, wenn der Superstar pausiert. Das Offensive-Rating der Warriors mit Curry auf dem Court steht bei beeindruckenden 119,1. Allerdings fällt dieser Wert ohne ihn auf 101,7. Im NBA-Vergleich befinden sich die Warriors mit Curry auf dem vierten Platz. Ohne Curry auf dem letzten!
Head Coach Steve Kerr bekommt also mehr Rotationsmöglichkeiten und einen Spieler, den er schon länger ins Auge gefasst hat: "Ich bin begeistert, ich habe Dennis heute erzählt, dass er mir schon auf drei Kontinenten in den Arsch getreten hat", berichtet der Meistertrainer und führt als Beispiel die FIBA-WM auf den Philippinen an, die Schröder als Weltmeister und MVP an sich riss.
Kerr bestätigte zudem, dass Schröder neben Curry starten soll. Für einen geringen Preis erhalten die "Dubs" also eine Soforthilfe als Starter, die auch in der Crunch Time nützlich sein wird und in wichtigen Minuten Verantwortung übernehmen kann.
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Doch wie lange hält die Ehe zwischen Schröder und seinen neuen Bewunderern aus San Francisco? Der gebürtige Braunschweiger kommt in sein neuntes Team. Kaum ein Spieler weiß besser, dass die NBA ein gnadenloses Business ist. Ein Business, dem er schon bald erneut zum Opfer fallen könnte. Und jetzt wird es spicy.
Denn erst am 6. Februar 2025 ist die Trade-Deadline angesetzt. Bis dahin haben Teams die Möglichkeit, Spieler zu tauschen. Und sollten die Warriors in den nächsten Wochen das Gefühl kriegen, dass ihnen ein wichtiges Puzzleteil zur Meisterschaft fehlt, könnte es für Schröder schon wieder eng werden. Eine Beziehung auf Probezeit.
So schrieb NBA-Insider Shams Charania von "ESPN" im Zuge des Deals, dass die Warriors noch nicht zu Ende aufgerüstet hätten. "Golden State bleibt auf der Jagd nach einem Star-Spieler und es ist durchaus möglich, Schröders Vertrag innerhalb eines größeren Deals weiterzuveräußern."
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Schon länger gibt es Gerüchte über ein Interesse der Warriors an Heat-Superstar Jimmy Butler. Miami wird in diesem Jahr keinen tiefen Playoffs-Run hinlegen, dem Vernehmen nach möchte der Small Forward die Franchise verlassen, um anderswo nach seinem ersten NBA-Titel zu greifen.
Die Warriors sind in der Lage, ein Paket mit Spielern und Picks zu schnüren, dass das hohe Gehalt Butlers auffangen würde.
Andrew Wiggins, Jonathan Kuminga und eben Schröder könnten das Team mit einer handvoll Draft-Picks verlassen, um Platz für Butler zu schaffen. Golden State würde damit ein Statement im umkämpften Westen setzen und zeigen, dass die Curry-Ära in der NBA noch lange nicht vorbei sein muss. Miami wäre im Gegenzug dankbar, einen Vorzeigeprofi wie Schröder zu bekommen. Denn anders als Brooklyn wehren sich die Heat gegen einen Umbruch.
Es wäre Schröder zu wünschen, dass es anders kommt und er Zeit findet, um in der Bay-Area heimisch zu werden. Denn eigentlich sind Schröder und die Warriors ein Perfect Match. Leider weiß keiner besser als er: Die NBA ist und bleibt ein Business.