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3:0 in den Finals

NBA Finals 2024: Erfolg dieser Boston Celtics war absehbar - ein Kommentar

  • Aktualisiert: 16.06.2024
  • 15:30 Uhr
  • Kai Esser
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© 2024 Getty Images

Die Boston Celtics stehen vor ihrem 18. Titelgewinn in der NBA. Der große Favorit marschiert dabei durch die Playoffs - ein Erfolg mit Ansage. 

Von Kai Esser

"Es ist eigentlich egal, wer aus dem Westen am Ende gegen die Boston Celtics gewinnen wird."

Das sagte ein selbstbewusster "FOX"-Journalist Nick Wright im April, als die Playoffs der NBA losgingen. Er selbst hatte die Dallas Mavericks als Sieger getippt.

Es war aber nicht nur er, der Dallas als klaren Sieger getippt hatte. "Nachdem ich sie gegen die Minnesota Timberwolves gesehen habe, ist die Wahl klar: Dallas", erklärt sein Kollege Chris Broussard. "Luka Doncic und Kyrie Irving sind einfach zu stark, wenn es um die Wurst geht", begründete er seine Entscheidung.

"Dass der Osten so schwach ist und dass es viele Verletzungen bei den Gegnern gab, hat Boston in die Karten gespielt", hieß es in ihrer gemeinsamen Show "First Things First".

Das soll nun also der Grund sein, wieso die Mavs favorisiert sind? Diese Argumentation hinkt - und zwar an allen Ecken und Enden. Dass einige Experten jetzt, beim Stand von 3:0 in der Serie, von der Deutlichkeit der Überlegenheit überrascht sind, macht keinen Sinn. Denn es hatte sich mehr als angebahnt.

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Zu aller erst: Warum sollte man die Leistung der Celtics abwerten, weil die Eastern Conference im Vergleich zur Western Conference die Schwächere ist? Man hat in der vergangenen NFL-Saison nun auch nicht die Leistung der San Francisco 49ers mit dem Argument schlechter geredet, dass die NFC die schwächere der beiden Conferences ist.

Zumal NBA-Teams deutlich öfter gegen Teams aus der anderen Conference spielen als in der NFL. Von 30 Spielen gegen Teams aus dem Westen gewannen die Celtics 23, alleine in der Regular Season. Darunter auch zwei Siege gegen die Mavs: 119:110 auswärts und 138:110 im heimischen TD Garden.

Kein Team hat mehr Siege als die Celtics geholt, weder in der Regular Season (64) noch in den Playoffs (19). Kein Team führte öfter mit 20 Punkten oder mehr, in kaum einer Statistik sind die C's nicht unter den Top-Teams.

Logisch, das Team von Joe Mazzulla macht beim besten Willen noch nicht alles richtig. Zu oft lassen sie sich komfortable Führungen noch abnehmen. In Spiel drei der Finals wurde es nach einer 21-Punkte-Führung am Ende noch einmal eng. Zu oft sind sie abhängig davon, wie der Dreier fällt.

Das darf einem Champion eigentlich nicht passieren. Aber wenn am Ende der Sieg dabei herauskommt, fragt da keiner mehr nach. Zumindest sollte keiner mehr danach fragen. Warum es bei den Celtics dann doch getan wird, ist objektiv gesehen rätselhaft. Vor allem, weil Dallas vor dem All Star Break oft unter seinen Möglichkeiten spielte.

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Man kann nur den schlagen, den man vor sich hat

Was nicht zu verneinen ist: Der Weg der Celtics in die Finals war sicherlich nicht der Schwerste. In Runde eins gegen Angstgegner Miami Heat verlor Boston ein Heimspiel, obwohl Superstar Jimmy Butler fehlte. Und ein Jimmy Butler in den Playoffs mutiert regelmäßig zu Prime Michael Jordan. Dennoch gab es am Ende ein 4:1 in der Serie.

Auch die Cleveland Cavaliers sind ohne Jarrett Allen und Donovan Mitchell sind ohne Frage einfacher zu schlagen als mit. Doch auch dort hieß es am Ende 4:1.

In den Conference Finals besiegte der Rekordmeister die Indiana Pacers ohne einen angeschlagenen Tyrese Haliburton. Freilich, der Weg ist deutlich einfacher, als er im Westen gewesen wäre. Aber hat nicht jeder Champion irgendwo Glück? Deutschland bei der WM 2014 hatte genau so Glück wie die New England Patriots beim 3:28-Comeback im Super Bowl 2016. Ohne Glück kann es keinen Champion geben.

Diesen Umstand Boston vorzuhalten und ihnen negativ auszulegen, macht keinen Sinn.

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Die Mavs sind Doncic, die Celtics sind ein Team

Ebenfalls als Nachteil wurde genannt, dass der beste Spieler Bostons in Jayson Tatum deutlich schlechter sei als der beste Spieler der Mavs mit Doncic.

Während an der Qualität des Slowenen nichts zu rütteln ist, fällt genau das den Mavericks auf die Füße. Doncic spielt seit Wochen verletzt, dazu sieht er wegen des enormen Drucks scheinbar die Notwendigkeit, die Offense alleine aufrecht erhalten zu müssen.

Währenddessen vernachlässigt er jedoch die Arbeit in der Defense zu sehr. Dass er sich während und nach den Spielen an den Schiedsrichtern abarbeitet, ist die Kirsche auf der Torte des Fehlschlags.

Und die Celtics? Die agieren als ausgeglichenes Team, ein Qualitätsunterschied ist zwischen Tatum und Jaylen Brown in den Playoffs nicht auszumachen, weder offensiv noch defensiv. Auch das Coaching-Duell Mazzulla gegen Jason Kidd geht bisher klar an den Hauptübungsleiter der C's

In bisher 156 Versuchen hat es noch kein Team geschafft, einen 0:3-Rückstand in einer Serie noch zu biegen.

Dass die Dallas Mavericks es auch nicht schaffen werden, kommt keinesfalls überraschend. Zumindest sollte es das nicht.

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