Kommentar zum Superstar
NBA - Lakers-Star LeBron James knackt die 40.000: Zum "GOAT"-Status reicht das allein aber nicht
- Aktualisiert: 05.03.2024
- 10:31 Uhr
- Marcus Giebel
Die NBA ist gespickt mit Superstars. LeBron James ragt dabei noch heraus. Umso mehr, nachdem er nun als erster Spieler 40.000 Punkte in Regular-Season-Spielen erzielt hat. Doch zum "GOAT"-Status gehört mehr als Körbe in Hülle und Fülle. Ein Kommentar.
LeBron James hat es wieder getan. Die NBA in ein Tollhaus verwandelt. Und wohl so ziemlich jeden Basketball-Liebhaber in Ekstase versetzt. Diesmal genügte dem "King" gegen die Denver Nuggets ein – zumindest bei ihm – simpel aussehender Layup.
Doch mit diesen zwei Punkten hat der 39-Jährige einmal mehr Geschichte geschrieben. Als erster Spieler, der in Regular-Season-Spielen der NBA mehr als 40.000 Zähler erzielte. Eine Marke, die noch vor wenigen Jahren unerreichbar schien.
Immerhin hatte Kareem Abdul-Jabbar 20 Saisons benötigt, um 38.387 Punkte zu erzielen, die ihn in dieser Statistik Jahrzehnte von der Spitze grüßen ließen. Ehe James kam und ihn am 7. Februar 2023 entthronte – in seiner 20. Saison.
Dem Megastar gelang damit etwas, was anderen "GOAT"-Kandidaten wie Kobe Bryant, Michael Jordan oder Wilt Chamberlain verwehrt blieb. Womit er in der ewigen Diskussion um den besten der Besten einmal mehr Pluspunkte sammelte. Aber nicht genug!
Das Wichtigste in Kürze
LeBron James liefert NBA-Rekorde und hat einen Traum
Rekorde hat er längst genug gesammelt, um über allen anderen zu stehen. "LBJ" war häufiger All-Star als jeder andere Spieler – 20 Mal – wurde am häufigsten ins All-NBA First Team gewählt – 13 Mal. Dazu gehören ihm unzählige Scoring-Bestmarken.
Seit zwei Jahrzehnten zählt James durchgängig zu den dominantesten Athleten in der Liga. Und ein Ende scheint nicht in Sicht, schließlich will er sich noch den Traum erfüllen, gemeinsam mit seinem 19-jährigen Sohn Bronny in der NBA zu spielen. Vielleicht sogar noch mit dem jüngeren Bryce, der im Juni 17 Jahre alt wird.
Sein aktueller Vertrag bei den Lakers beinhaltet die Option auf eine weitere Saison.
Aber: Auch wenn er als Scoring-Maschine unvergleichlich ist und Punktesammlern nunmal die Schlagzeilen gehören, liegt James in den beiden wichtigen Statistiken noch hinter "Air Jordan", der seit knapp 30 Jahren als NBA-Star schlechthin gilt und nicht selten als "GOAT" bezeichnet wird.
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Warum Michael Jordan weiter der "GOAT" ist
Der 61-Jährige hat mit sechs Championships zwei mehr gewonnen als James, wurde fünf Mal zum MVP ernannt und damit einmal häufiger als das aktuelle NBA-Aushängeschild. Vor allem aber prägte Jordan eine Dynastie und führte seine Chicago Bulls binnen sieben Jahren zu den besagten Titeln – dank des unerreichten Repeat-Three-Peat.
Mit Jordan gewannen die Bulls den NBA-Titel von 1991 bis 1993 und von 1996 bis 1998. Das Team galt mit und dank Jordan in großen Spielen als unschlagbar.
Zwischenzeitlich hatte "His Airness" der NBA den Rücken gekehrt, um – als Hommage an seinen ermordeten Vater – eine Baseball-Karriere einzuschlagen. Auch wenn dieses Unterfangen krachend scheiterte, kam Jordan zurück, als wäre er nie weggewesen und ließ die Konkurrenz einmal mehr verzweifeln. Er war einfach nicht zu schlagen, wenn es wirklich drauf ankam.
Verlieren kam im Vokabular von Michael Jordan ohnehin nicht vor. Er hat alle Final-Serien gewonnen, die er erreichte.
Zum Vergleich: LeBron James hat sechs seiner zehn Final-Serien verloren.
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LeBron James mit längerer Ausdauer
Hätten die Bulls mit Coach Phil Jackson verlängert, wäre diese Erfolgsära von Jordan wohl noch länger ausgefallen. So verabschiedete sich der Superstar ein weiteres Mal, um Jahre später noch ein missglücktes Comeback bei den Washington Wizards dranzuhängen.
James zeigt zwar eine unvergleichbare Ausdauer, hat es durch sein Talent, seine Physis und auch mental geschafft, über zwei Jahrzehnte zu den dominantesten Spielern der Liga zu gehören. Zudem gewann er seine Championships mit drei verschiedenen Teams.
Aber: Um sich dem Status von Jordan zu nähern, müsste er noch zwei Championships holen und mit Jordan gleichziehen. Kaum vorstellbar, zumal die Lakers nicht mehr zur Creme de le Creme der Liga zählen.
Darum: James ist einzgartig in der Geschichte der NBA und wird wohl der ewige Topscorer bleiben. Doch der Punktehagel reicht nicht - der "GOAT" ist und bleibt Jordan.