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NBA - Luka-Doncic-Trade: Nico Harrisons Aussagen sind realitätsfremd und respektlos gegenüber den Fans der Dallas Mavericks
- Aktualisiert: 22.04.2025
- 15:01 Uhr
- Julian Huter
Nico Harrison verteidigt in seiner Presserunde zum Saisonabschluss erneut den Trade von Luka Doncic zu den Los Angeles Lakers und brüskiert die Fans der Dallas Mavericks weiter. Dabei wäre gerade jetzt Zeit für Demut. Ein Kommentar.
Von Julian Huter
Am Ende war es nur eine Randnotiz und doch der passende Abschluss für eine Kakophonie ohnegleichen: Als Nico Harrison nach seiner denkwürdigen Pressekonferenz zum Saisonabschluss den Raum verlassen und sich den bohrenden Blicken seiner Kritiker entziehen wollte - war die Tür verriegelt.
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Kein Wunder, dass Harrison flüchten wollte. Denn in den rund 27 Minuten zuvor hat es der General Manager der Dallas Mavericks erstaunlicherweise geschafft, sich noch unbeliebter zu machen, als er es nach dem Trade von Luka Doncic ohnehin schon ist.
NBA: Harrison verteidigt Doncic-Trade
Harrison ging gegenüber seinen Kritikern erneut in die Offensive. Er verteidigte den Blockbuster-Trade mit den Los Angeles Lakers und stellte sich selbst ein positives Zeugnis als GM aus.
- Sonntag, 27. April, 21:10 Uhr: Spiel 4 - Los Angeles Lakers at Minnesota Timberwolves live auf ProSieben MAXX, Joyn, ran.de und in der ran-App
Er sprach von Titelambitionen, davon, dass alle sehen würden, wie gut sein ausgeklügelter Plan gewesen sei, wenn das komplette Mavericks-Team erstmal wieder fit auf dem Parkett stehen würde. Und setzte dem Ganzen die Krone auf, als er behauptete, er hätte nicht ahnen können, wie viel Doncic den Mavs-Fans wirklich bedeutet.
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Harrison zeichnet das Bild eines Mannes, der sich für schlauer als alle anderen hält - der die Kritik von Fans nicht wirklich ernst nimmt, weil sie nicht seinen Sachverstand besitzen. Das wirkt komplett realitätsfremd.
Dallas Mavericks: Zeit für etwas Demut!
Für die leidgeplagten Mavericks-Anhänger war diese PK ein Schlag ins Gesicht. Etwas Demut wäre in diesem Moment angebracht gewesen. Mit diesen Aussagen verschlimmert Harrison die Situation und sägt an seinem eigenen Stuhl.
Der Impuls, sich zu verteidigen, ist nachvollziehbar. Der General Manager musste in den vergangenen Wochen viel Kritik einstecken, sich sogar mit absolut inakzeptablen Morddrohungen auseinandersetzen.
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Und dennoch schürt Harrison die Wut der Fans so nur weiter. Es wäre an der Zeit, zu deeskalieren. Kontext ist entscheidend, wenn man sein eigenes Narrativ bestimmen will.
Die Dallas Mavericks sind gerade im Play-In-Turnier ausgeschieden, Heilsbringer Anthony Davis erzielte starke 40 Punkte - und dennoch waren die Texaner letztlich chancenlos. Zu allem Überfluss hatte der Big Man mal wieder mit einer Verletzung zu kämpfen.
Doncic mit den Lakers weiter in den NBA Playoffs
Ja, die Mavericks hatten in dieser für sie beendeten Spielzeit großes Pech mit Verletzungen. Gleichzeitig muss aber auch erwähnt werden, dass viele der lädierten Mavs-Stars eine umfassende Verletzungsakte aufweisen. Zu erwarten, dass mehrere verletzungsanfällige Stars mit fortschreitendem Alter plötzlich zu Iron Men werden und die Mavericks zum Titel führen, wirkt reichlich naiv, wenn nicht sogar realitätsfremd.
Während Harrison Ausflüchte sucht und Luftschlösser in der Zukunft baut, geht Doncic mit den Lakers als No.-3-Seed in die Playoffs und hat weiterhin reale Aussichten auf den NBA-Titel.
Und nachdem Doncic eine ganze Arena voller Mavs-Fans bei seiner Heimkehr zu Tränen gerührt hat, behauptet Harrison, er hätte von dieser emotionalen Bindung nichts gewusst. Der ehemalige Vize-Präsident von Nike Basketball, der unter anderem auch als Repräsentant für Dirk Nowitzki aufgetreten ist, konnte nicht ahnen, wie wichtig ein Superstar für diese Fanbase ist?
Entweder Harrison ist gegenüber Fanbelangen komplett ignorant oder er lügt sie dreist an. Was will er mit dieser Aussage bezwecken? Er hätte sie einfach für sich behalten können.
NBA: Luka Doncic weint bei Mavericks-Ehrung
Nico Harrison schaufelt sich sein eigenes Grab
Selbst wenn Harrison wirklich von seiner sportlichen Vision für die Mavs überzeugt ist - aktuell würde etwas Selbstkritik seinem angekratzten Image besser stehen. Er könnte zu seinem Trade stehen und dennoch eigene Fehler einräumen - zum Beispiel die Art und Weise, wie er verbal gegen Doncic nachgetreten hat.
Dallas Mavericks: Das Wichtigste in Kürze
Selbst wenn an den Verschwörungstheorien etwas dran ist, dass Doncic vor allem auf Druck der neuen Dallas-Besitzer getradet wurde, gräbt Harrison weiter seine eigene Grube als Sündenbock.
Gut möglich, dass die Tür zu seinem Büro irgendwann verriegelt ist - dann aber mit Absicht. Die Chancen darauf sind nach dieser Pressekonferenz eher gestiegen.