Neue entwicklungen
Donald Trumps Trans-Dekret: IBA klagt - IOC kontert
Das Dekret von US-Präsident Donald Trump zum nationalen Ausschluss von Transfrauen vom Frauensport bringt neue Bewegung in die Geschlechterdebatte um die Box-Olympiasiegerinnen Imane Khelif und Lin Yu-Ting.
Unter Berufung auf Trumps Argumentation kündigte der umstrittene und vom IOC ausgeschlossene Weltverband IBA offizielle Rechtsbeschwerden gegen die Ringe-Organisation an.
Der russische IBA-Boss Umar Kremlew rief außerdem alle angeblich benachteiligte Athletinnen zu Klagen gegen IOC-Spitzenrepräsentanten wie Präsident Thomas Bach auf. Kremlew versprach eine Übernahme sämtlicher Kosten für juristische Auseinandersetzungen in der Angelegenheit.
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"Unsere Maßnahmen zielen darauf ab, die Gleichstellung der Geschlechter im Boxsport sicherzustellen. Präsident Trumps Anordnung bestätigt die Bemühungen der IBA, die Integrität des Frauensports zu schützen", erklärte Kremlew auf der IBA-Homepage.
Demnach will seine Organisation in der Schweiz, Frankreich und den USA juristisch gegen das IOC vorgehen.
Für das IOC ist das IBA-Vorgehen "ein weiteres Beispiel ihrer Kampagne gegen das IOC". Die Herren der Ringe sehen laut einem Sprecher keine Grundlage für Klagen der IBA: Khelif und Lin seien "keine Transgender-Athletinnen. Sie wurden als Frauen geboren, wuchsen als Frauen auf und haben in ihrer gesamten Boxkarriere nur Frauen-Wettbewerben bestritten".
Die Erfolge von Khelif und Lin bei den Sommerspielen 2024 in Paris waren von intensiven Debatten über ihre Geschlechterzugehörigkeit überschattet. Hintergrund waren ihre jeweiligem Ausschlüsse von der WM ein Jahr zuvor durch die IBA aufgrund von Geschlechtertests und daraus abgeleiteter Wettbewerbsvorteile.
Wie weit führt die Eskalation?
Das seit Tokio 2021 für die Organisation der olympischen Box-Turniere zuständige IOC erteilte Khelif und Lin in Paris aufgrund ihrer maßgeblichen Ausweisdokumente die Genehmigungen zur Teilnahme an den Olympia-Wettbewerben: Die Pässe beider Athletinnen enthalten die geschlechtliche Zuordnung "weiblich".
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Die monatelange Kontroverse um Khelif und Lin ist in der Auseinandersetzung zwischen IBA und IOC nur die bisher letzte Eskalationsstufe. Wegen schwerwiegender Korruptionsvorwürfe suspendierte das IOC die Faustkämpfer vor sechs Jahren und organisiert Olympia-Turniere seitdem in Eigenregie.
Inzwischen laufen - auch zur Bewahrung des Olympia-Status für den Boxsport - internationale Bemühungen um eine Re-Organisation unter dem Dach eines neugebildeten Weltverbandes.