Viele Namen werden beim HSV gehandelt
HSV-Trainersuche: Wende im Poker um Bruno Labbadia? Shootingstar soll die Nase vorn haben
- Aktualisiert: 30.11.2024
- 12:23 Uhr
- Christian Stüwe
Nach der Entlassung von Trainer Steffen Baumgart werden beim Hamburger SV spannende Namen als mögliche Nachfolger gehandelt - zwei Star-Coaches haben bereits abgesagt. ran zeigt die verbleibenden Kandidaten.
Von Christian Stüwe
Am Sonntagmittag trennte sich der Hamburger SV von Trainer Steffen Baumgart, sofort begannen die Spekulationen über einen möglichen Nachfolger.
Klar ist, dass der neue Mann eine der schwierigsten, aber auch reizvollsten Aufgaben im deutschen Fußball übernehmen wird - den ruhmreichen Hamburger SV endlich wieder in die Bundesliga zurückzuführen.
Trotz der jüngsten Schwächephase, die Baumgart zum Verhängnis wurde, stehen die Chancen dafür nicht schlecht. Mit 20 Punkten hat der HSV auf Rang acht der Tabelle nur vier Punkte Rückstand auf den SC Paderborn an der Spitze.
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Als Interimslösung werden zunächst Assistenzcoach Merlin Polzin und U21-Trainer Loic Fave übernehmen. Doch die Suche nach dem neuen Cheftrainer haben die Verantwortlichen um Sportvorstand Stefan Kuntz längst gestartet.
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Zwei heiße Anwärter und erfahrene Spitzen-Coaches haben offenbar bereits abgesagt. ran nennt mögliche Kandidaten für den HSV-Job.
Das Wichtigste in Kürze
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Bruno Labbadia
Die Trainersuche von HSV-Boss Stefan Kuntz könnte zu einem alten Bekannten führen.
Laut "Sky" verdichten sich die Gerüchte um Bruno Labbadia. Demnach sei er nach konkreten Gesprächen bereit für die Aufgabe. Beim HSV sei er nun der Top-Kandidat, allerdings gebe es noch keine finale Entscheidung.
Mit Labbadia spielte Kuntz zusammen in Kaiserlautern. Labbadia trainierte den HSV schon zweimal, zuletzt bis 2015. Kommt es nun zum dritten Engagement?
Kuntz ist jedenfalls regelmäßig mit Labbadia in Kontakt, die Frauen der beiden Ex-Profis sind befreundet. Laut "kicker" würde aber nicht das persönliche Verhältnis der beiden den Ausschlag geben. Demnach schätze Kuntz besonders den "Fachmann Labbadia". Dem Bericht zufolge deute "vieles auf eine dritte Amtszeit hin".
Zweifel an einer Labbadia-Rückkehr zum HSV streut indes die "Hamburger Morgenpost". Demnach hätte Kuntz Labbadia bereits als Baumgart-Nachfolger präsentieren können, wenn dieser tatsächlich sein Favorit wäre. Laut "MoPo" haben zwei andere Kandidaten "bessere Karten".
Henrik Rydström
Einer davon ist sowas wie der schwedische Shootingstar-Trainer Henrik Rydström.
Wie das schwedische Portal "Tuttosvenskan" berichtet, sei der in Deutschland eher unbekannte 48-Jährige in den Fokus des HSV gerückt. Rydström trainiert aktuell Malmö FF, steht für offensiven und attraktiven Fußball. Er gilt als einer der besten Trainer in Schweden.
Mit Malmö verteidigte Rydström den Meistertitel aus dem Jahr 2023. Die Saison in der schwedischen Allsvenskan ist im November zu Ende gegangen. Ein Vorteil, sollte der HSV ernst machen wollen.
Raphael Wicky
Auch der Ex-HSV-Profi ist nach "MoPo"-Angaben ein ernsthafter Kandidat. Wicky holte als Trainer mit den Young Boys Bern das Double 2022/23, wurde jedoch im März dort entlassen.
Der 47-Jährige absolvierte 164 Pflichtspiele für den HSV und auch 132 für den Erzrivalen aus Bremen. Mit dem HSV erlebte er einst die glorreichen Champions-League-Zeiten und gewann mit Werder 1999 den DFB-Pokal.
Während die "MoPo" nach wie vor Wicky gute Karten zuschreibt, berichtet die "Bild", dass es zwar ein erstes Gespräch gegeben habe, die Traineroption von Kuntz anschließend aber nicht mehr weiter verfolgt wurde.
Ruud van Nistelrooy
Einer, der ganz sicher nicht Trainer der Rothosen wird, ist Ruud van Nistelrooy.
Der Niederländer, der von 2010 bis 2011 in Hamburg spielte und 2014 im Rahmen seiner Trainer-Ausbildung beim HSV hospitierte, wird neuer Trainer von Leicester City.
Laut "Sky" soll der frühere Weltklasse-Stürmer zwar schon vor Baumgart Kandidat beim HSV gewesen sein, sogar Gespräche sollen stattgefunden haben, aber den Zuschlag haben nun die "Foxes" bekommen.
Friedhelm Funkel
Es wäre abermals eine sensationelle Rückkehr, schließlich befindet sich Funkel im Ruhestand.
Der 70-Jährige stieg sechs Mal in die Bundesliga auf, er weiß aus seiner Zeit beim 1. FC Köln und bei Eintracht Frankfurt, wie man strauchelnde Traditionsvereine wieder auf Kurs bringt.
HSV-Boss Stefan Kuntz kennt Funkel seit den 80er-Jahren, als die beiden zusammen für Bayer Uerdingen spielten. Er weiß also sehr genau, was er bekommen würde.
Und Funkel kehrte schon mehrfach aus dem Vorruhestand zurück, um spannende Aufgaben zu übernehmen. Den 1. FC Kaiserslautern führt er zuletzt bis ins Finale des DFB-Pokals. Zudem ist seine Frau Anja gebürtige Hamburgerin und bekennender HSV-Fan.
Ein prominentes Empfehlungsschreiben erhielt Funkel sogar von Toni Kroos in dessen Podcast "Einfach mal luppen". "Der ist verfügbar. Ich habe mit ihm gesprochen. Ohne irgendwelche Interna auszuplaudern: Der Mann wirkte noch nicht fertig mit allem." Weiß da etwas jemand mehr?
Urs Fischer
Urs Fischer führte Union Berlin in die Bundesliga und sogar bis in die Champions League.
Ein solcher Weg wäre der Traum des HSV, der 58-Jährige könnte der richtige Mann für die Aufgabe sein. Aber würde er auch wollen?
Leider nicht, behauptet zumindest der Schweizer "Blick". Fischer habe kein Interesse an einem Engagement in der 2. Bundesliga und keine Lust, den HSV "aufzupäppeln".
Niko Kovac
Im März wurde Niko Kovac in Wolfsburg entlassen, er wäre sofort verfügbar. Als Spieler war der frühere Bayern- und Frankfurt-Trainer auch beim HSV aktiv. Der 53-Jährige gilt als harter Arbeiter, der schlingernde Teams wieder in die Spur bringen kann.
Von daher würde der Kroate das richtige Profil mitbringen.
Allerdings: Auch der 53-Jährige hat angeblich kein Interesse daran, den Ex-Erstliga-Dino zu übernehmen, erfuhr "Sport 1". Dem Bericht nach hätte Kovac konkrete Anfragen von internationalen Klubs, die teils sogar im Europapokal sind. Er wolle wohl eine dieser Optionen wahrnehmen.
Lukas Kwasniok
Kwasniok ist einer der spannendsten Namen in dieser Liste. Denn er steht mit Paderborn dort, wo der HSV hin will: an der Spitze der 2. Bundesliga.
Die HSV-Bosse sollen von Kwasnioks Arbeit beeindruckt sein, für den 43-Jährigen wäre der HSV mit Sicherheit ein spannender nächster Karriereschritt.
Einen Trainer von einem direkten Konkurrenten mitten in der Saison zu verpflichten, dürfte aber schwierig werden. Ein solcher Wechsel hätte auch einen gewissen Beigeschmack.
Roger Schmidt
Auch Schmidt ist nach seinem Aus bei Benfica Lissabon verfügbar. Die Qualitäten des 57-Jährigen sind unbestritten, der HSV würde Schmidt sicherlich in Erwägung ziehen.
Ob Schmidt aber nach seiner Zeit bei einem Champions-League-Klub für ein Engagement in der 2. Bundesliga bereit wäre? Diese Frage gilt es zu beantworten.
Torsten Lieberknecht
Lieberknecht ist nach dem Ende seiner Zeit in Darmstadt auf dem Markt. Er führte nicht nur die Lilien zum Aufstieg in die Bundesliga, sondern auch Eintracht Braunschweig.
Lieberknecht weiß also, wie Aufstiege funktionieren und dürfte deshalb auf der Liste der HSV-Verantwortlichen stehen.
Felix Magath
Magath ist eine HSV-Legende und ein äußerst erfolgreicher Trainer. Als Spieler feierte Magath mit den Hamburgern die größten Erfolge, von 1995 bis 1997 trainierte er den HSV.
Zuletzt schien Magath wieder mit einer Rückkehr ins Trainer-Geschäft zu liebäugeln. Schließt sich für ihn in Hamburg ein Kreis?
David Wagner
Laut "Sky" ist auch Wagner ein Kandidat für das Traineramt beim HSV. Der 53-Jährige saß zuletzt bei Norwich City in England auf der Bank und wurde dort im Frühjahr entlassen, nachdem die Mannschaft den Aufstieg in die Premier League verpasst hatte.
Thomas Letsch
Auch Letsch ist verfügbar, nachdem er im Frühjahr beim VfL Bochum entlassen wurde.
Der 56-Jährige gehört ebenfalls zur langen Liste an Namen, über die beim HSV spekuliert wird.
Andre Breitenreiter
Breitenreiter stieg in England mit Huddersfield Town in die Dritte Liga ab und wurde daraufhin im Mai 2024 entlassen.
Den HSV kennt der 51-Jährige als Spieler, von 1994 bis 1997 spielte er für die Rothosen. Nun könnte er auch ein Kandidat für den vakanten Trainerposten sein.
Stefan Kuntz
Das wäre doch die einfachste Lösung... Sportvorstand Stefan Kuntz beendet die Trainersuche und macht sich einfach selbst zum neuen Trainer.
Erfahrung als Coach der deutschen U21 und der türkischen Nationalmannschaft hat er ja ausreichend gesammelt. Allerdings hat Kuntz diese Variante kategorisch ausgeschlossen.