Bundesliga - Heimtrikots im Style-Check: BVB schwach - Überraschung auf Platz 1
Hässlich oder hübsch? Die Heimtrikots der Bundesligisten in der Bewertung
Trikots sind mehr als nur Kleidungsstücke, durch sie kommen Fans ihrer Mannschaft näher. Wer trägt, was die Profis tragen, zeigt seine Zugehörigkeit und seine Unterstützung. Ein hässliches Trikot will natürlich niemand anziehen, ein schick designtes kann dagegen zum Klassiker werden. Wie schlagen sich die Bundesligisten für die Fashion-Saison 2023/24? ran bewertet die Heimtrikots der Klubs.
Platz 18: SC Freiburg
Die Freiburger sind bekannt dafür, ihren speziellen Weg zu verfolgen. Zumindest bei der Wahl des Heimtrikots sind sie nun aber falsch abgebogen. Das markante Muster auf der Vorderseite sieht aus, als habe Trainer Christian Streich im Wahn eine Taktiktafel voll gemalt. Das wohl hässlichste Heimdress der Saison.
Platz 17: VfL Wolfsburg
Im Fanshop der Wolfsburger wird beworben, dass das weiße Dreieck dank "raffinierter Linien" in das Hellgrün des Trikots überfließt. Ähnlich clevere Verläufe solle es auch schon beim Wändestreichen gegeben haben, weil das Malerklebeband nicht richtig saß. Das Giftgrün sticht so sehr ins Auge, das es schmerzt. Ein paar Akzente zur Auflockerung hätten gutgetan.
Platz 16: Darmstadt 98
Die Schweden sind bekannt für ihre minimalistischen Designs. Es überrascht deswegen wenig, dass das Trikot der Darmstädter vom schwedischen Ausrüster Craft kein Picasso'eskes Dress designt hat. Doch durch die schnörkellose Form und die großen blauen Flächen wirkt es auch generisch. Die Kreisliga A lässt grüßen.
Platz 15: RB Leipzig
Auch bei den Leipzigern dominiert eine große einfarbige Fläche. Das Weiß wird von einem großen Sponsorenlogo unterbrochen, das auf gar keinen Fall genauso aussieht wie das eigene Vereinswappen, denn der Getränkehersteller Red Bull hat ja eigentlich nichts mit dem Verein Rasenballsport Leipzig zu tun. Die Ärmel ziert ein Muster, das leider nicht an Brausebläschen erinnert. Chance verpasst.
Platz 14: FC Heidenheim
Einem Aufsteiger ist ja egal, wie er aussieht. Hauptsache, die Klasse wird gehalten. Die Heidenheimer tragen zu Hause Rot, was ausdrücklich keine Bewerbung für die rote Laterne ist. Das Rautenmuster lockert auf, ist aber auch nicht gerade schön. Ein Zwangsabstieg aus ästhetischen Gründen wäre dennoch zu hart als Strafe.
Platz 13: Borussia Dortmund
Oft genug müssen Vereine den Ärger der Fans aushalten, wenn sie ein hässliches Trikot herausbringen. Dortmund sagte also: Macht es doch besser! In einem Design-Wettbewerb konnten BVB-Anhänger Vorschläge einreichen. Gewonnen hat ein Entwurf mit der "stilisierten Abbildung eines Stadion-Pylons". Es könnte aber auch der Mast eines sinkenden Schiffs sein. Blubb, blubb, blubb.
Platz 12: 1. FC Köln
Wer bei der Klassenarbeit ein leeres Blatt Papier abgibt, bekommt eine Sechs. Wer in der Bundesliga ein leeres Trikot einreicht, begründet das mit der Vergangenheit. Das Kölner Dress ist angeblich inspiriert von der Saison 1963/64 - der FC gewann damals als erster Klub die Bundesliga. Zu dieser Zeit standen Trikot-Designs aber auch nicht im Vordergrund. Aber immerhin keine glatte Sechs.
Platz 11: TSG Hoffenheim
Ein Wellenmuster ziert das dunkelblaue Hoffenheim-Trikot. Klar, Lavalampe, könnte man denken. Aber die Zeichnungen repräsentieren anscheinend "auf abstrakte Art und Weise die Metropolregion Rhein-Neckar", wie es im Shop heißt. Geografen können damit sicher etwas anfangen, für alle anderen ist es wie mit einer Lavalampe: Man will es vielleicht nicht, aber man schaut halt hin.
Platz 10: Union Berlin
Die Berliner sind für ihre Verbundenheit mit den Fans bekannt. Auf den neuen Trikots, im traditionellen Union-Rot gehalten, sind deswegen die Silhouetten von Stadion-Wellenbrechern gedruckt. Sie sollen die Stehplatzränge der Alten Försterei symbolisieren. Das lockert auf und ergibt sogar Sinn. Für die obligatorischen Grasflecken sorgt die Kämpfermannschaft dann schon selbst.
Platz 9: Bayern München
Auch der Meister bedient sich aus der Vergangenheit: Das neue Dress spielt auf das Heimtrikot an, das die Bayern 1965 nach dem Bundesliga-Aufstieg getragen haben. Viel passiert zwar nicht, doch Wappen, Logo und Farben harmonieren gut miteinander. Ein klassisches Design brauchbar in die Moderne überführt. Leider die falsche Epoche gewählt: "Opel"-Trikots aus den Neunzigern sind die wahren Schätze.
Platz 8: VfL Bochum
Der Name des Bochumer Trikots ist zwar gewöhnungsbedürftig: "Flutlichtblau", was soll das sein? Aber es sieht durchaus schick aus, wie die Kombination aus Dunkelblau und noch dunklerem Blau an den Ärmeln mit den dünnen Streifen auf Oberkörper, Hals und Ärmeln harmonieren. Die Linien sollen dabei den Weg die Castroper Straße hoch zum Stadion darstellen.
Platz 7: Eintracht Frankfurt
Das Heimtrikot von Eintracht Frankfurt hebt sich von der Bundesliga-Konkurrenz zumindest optisch ab. Kein Team trägt vergleichbare Blockstreifen, die diagonal verlaufen. Die Inspiration kommt aber natürlich - gähn - aus der Vergangenheit. Das Design ist an die Trikots der späten Achtzigerjahre angelehnt. Nun gut, wer so schön kopiert, darf das wohl.
Platz 6: VfB Stuttgart
Oft prangt das Wappen auf der linken Seite, wo das Herz liegt. Der VfB stellt anlässlich des 130. Jubiläums das Logo in die Mitte - immerhin wirkt es dank der Akzente, die der Kontur des Wappens folgen, wie ein schlagendes Herz. Das Muster fällt dabei ins Auge, ohne zu erschlagen. Die Idee, das Wappen hervorzuheben, missglückt aber, weil der Brustring zu breit und das Logo zu klein geraten sind.
Platz 5: Bayer Leverkusen
Die Leverkusener Spieler sind nicht gerade für ihre Standhaftigkeit berühmt, vielleicht bekommen sie deswegen eine "Rüstung" verpasst, die an die Kreuzritter erinnert. Es ist ein gewöhnungsbedürftiges Design, das aber sehr ausgewogen wirkt. Und es ist ein Statement, das sich viele Konkurrenten nicht getraut haben. Leverkusen punktet mit dem Mut zum Ungewöhnlichen.
Platz 4: FC Augsburg
Der FCA ist nicht für seine Ästhetik auf dem Platz bekannt. In dieser Saison wird er beim Rumpeln aber gut aussehen. Die Vereinsfarben Grün und Rot finden sich an den Ärmeln und auf einem breiten Streifen auf der Brust. Das Sponsorenlogo lockert das Design sogar auf, ohne zu dominant zu wirken. Die abstrahierte Stadionfassade ist aufgeprägt und verleiht Tiefe. Bitte auch so elegant kicken!
Platz 3: Borussia Mönchengladbach
Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten (das beweist auch diese Stilkritik). Über Kragen an Trikots muss aber nicht diskutiert werden, sie machen sexy. Gladbach hat also alles richtig gemacht beim diesjährigen Dress. Die Vereinsfarben sind am Kragen und an den Ärmelbünden zu finden, ansonsten ist das Design schlicht gehalten, aber rundum stimmig.
Platz 2: Mainz 05
In Mainz ist das Karo-Muster zurück und man darf fragen: Warum hat das so lange gedauert? Zuletzt trugen Mainzer Profis wie Jürgen Klopp das Schachbrettmuster. Ein bisschen Erinnerungen an die kroatische Nationalmannschaft werden zudem geweckt und das kann ja nicht schaden: Mainz ist wie Kroatien vergleichsweise klein und will so erfolgreich sein.
Platz 1: Werder Bremen
Auch Bremen badet in Nostalgie und spielt im Retrodesign - Anlass ist allerdings das Jubiläum des Ausrüsters. Aber wenn so eine Schönheit dabei rauskommt, feiert man auch solche Geburtstage. Eine Hälfte des Trikots ist grün-weiß, die andere tonal grün gestreift. Das Muster ist gewagt, aber stimmig und zwingt zum Hinschauen. Geht's schöner? Vielleicht schon, aber das ist ja immer Geschmackssache.