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Bayer Leverkusen erhöht mit Last-Minute-Wahnsinn in Stuttgart Druck auf Bayern: "Wollen ihnen bis zum Ende auf den Sack gehen"
Bayer Leverkusen hat nach einem starken Comeback nur noch sechs Punkte Rückstand auf den Tabellenführer. Robert Andrich schickt eine klare Botschaft in den Süden.
Nach der irren Aufholjagd eilte Xabi Alonso aufs Feld und herzte völlig losgelöst jeden einzelnen seiner Last-Minute-Experten. Der Meister hat die erfolgreiche Titelverteidigung noch nicht abgehakt – und ist nach einem späten Comeback wieder näher dran an den Bayern.
Durch das turbulente 4:3 (0:1) beim VfB Stuttgart beendete Bayer Leverkusen nach drei Pflichtspielpleiten nicht nur seine Negativserie: Die Werkself, die schon in der Vorsaison immer wieder spät zugeschlagen hatte, nutzte auch den Patzer von Bayern München und rückte bis auf sechs Punkte an die Spitze heran.
Die Tabelle betrachtete Robert Andrich nach dem Last-Minute-Wahnsinn zunächst völlig nüchtern. "Die Situation hat sich so geändert, dass wir zwei Punkte weniger Rückstand haben", sagte der Mittelfeldspieler - um dann anzufügen: "Das tut schon gut." Und was Andrich bei DAZN ins Mikrofon sprach, klang dann fast schon wie eine Kampfansage: "Wir wollen ihnen bis zum Ende einfach auf den Sack gehen."
"Wir sind sehr froh, dass wir es heute noch ziehen konnten", sagte Andrich und lobte vor allem die eingewechselten Amine Adli und Victor Boniface. Die zweite Hälfte habe gezeigt, "dass man solche Spiele über die Bank entscheiden kann".
Alonso: Sieg "für uns alle wichtig"
Welche Erlösung der Sieg für Bayer nach drei Pflichtspielniederlagen in Folge samt des Ausscheidens aus der Champions League gegen München bedeutete, war auch Trainer Xabi Alonso anzumerken. "Nach diesen zehn Tagen wieder dieses super Gefühl zu haben - für uns alle war das wichtig", sagte der Spanier.
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Ermedin Demirovic (15.), Nick Woltemade (48.) und ein Eigentor von Granit Xhaka (62.) sorgten vor 59.000 Zuschauern für einen zwischenzeitlich komfortablen Vorsprung des VfB. Jeremie Frimpong (56.), Piero Hincapié (67.), ein Eigentor von Angelo Stiller (88.) und Patrik Schick (90.+4) bescherte Leverkusen jedoch den lange nicht mehr für möglich gehaltenen Sieg. Bayern hatte am Vortag durch das 1:1 bei Union Berlin Punkte liegengelassen, wovon Bayer nun profitierte. Der VfB hingegen ist seit inzwischen fünf Bundesligapartien ohne Sieg – und muss um die erneute Qualifikation für den Europapokal bangen.
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Nach dem Aus in der Champions League gegen die Bayern und der ungewohnten Niederlagenserie hatte sich Bayer-Trainer Alonso vor der Partie im Schwabenland betont gelassen gegeben. Er spüre den "gleichen Druck, nicht mehr", versicherte der Spanier. Nahezu unbeeindruckt zeigten sich dann auch seine Profis, die in Stuttgart zunächst mehr vom Spiel hatten.
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VfB führt - dann schlägt Bayer zurück
Der VfB aber biss sich nach und nach in die Partie - und belohnte sich nach einer Viertelstunde: Den Schuss von Jamie Leweling aus kurzer Distanz konnte Bayer-Keeper Lukas Hradecky noch parieren, gegen den Abstauber von Demirovic war der Finne aber machtlos. Patrik Schick verpasste für Bayer die schnelle Antwort, als er den Ball aus zentraler Position nach einer Flanke über das Tor setzte (21.).
Der Double-Gewinner der vergangenen Saison mühte sich in der Folge vergeblich um Großchancen, das verletzungsbedingte Fehlen von Florian Wirtz machte sich bemerkbar. Der VfB präsentierte sich in den entscheidenden Zweikämpfen hellwach und hätte kurz vor dem Pausenpfiff nach einem Gegenstoß durch Enzo Millot beinahe noch das 2:0 erzielt (45.+1).
Das zweite Tor fiel stattdessen kurz nach Wiederanpfiff: Bei einem schnellen Gegenstoß bediente Millot Woltemade, der vor Hradecky eiskalt blieb. Diesmal aber gelang der Werkself der rasche Gegenschlag, Frimpong traf per Flachschuss aus halbrechter Position im Strafraum.
Doch nur kurz darauf war der alte Abstand wiederhergestellt: Demirovic scheiterte nach einem überfallartigen Angriff noch an Hradecky, von dem Keeper prallte der Ball allerdings zu Xhaka, der ihn unfreiwillig ins eigene Tor bugsierte. Auch dieser Spielstand aber hatte nur kurz Bestand. Hincapié traf für Leverkusen nach einer Ecke mit einem Schuss in den linken Winkel. Die Partie schien nun völlig offen - und Leverkusen meldete sich in einer verrückten Schlussphase eindrucksvoll zurück.