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BVB "schadet der Liga!" Bayern-Legende zerlegt Borussia Dortmund

  • Aktualisiert: 21.11.2024
  • 15:00 Uhr
  • ran.de

Bayern-Legende Thomas Strunz war in der ran Bundesliga Webshow zu Gast und hat über einen möglichen Wirtz-Transfer zum FC Bayern, die Euphorie um das DFB-Team und die Belastung im modernen Fußball gesprochen.

Die deutsche Nationalmannschaft macht wieder Spaß, der FC Bayern zerlegt unter Vincent Kompany die Bundesliga und Nuri Sahins BVB bekommt die PS mal wieder nicht auf die Straße.

Viele bunte Themen für die ran Bundesliga Webshow, bei der Bayern-Legende und Europameister von 1996, Thomas Strunz, zu Gast war.

Strunz spricht über das Wunderduo "Wusiala", die Ambitionen von Eintracht Frankfurt mit Shootingstar Omar Marmoush und er erkennt gleich mehrere Schwachstellen im DFB-Team.

ran hat die besten Aussagen von Thomas Strunz  zusammengetragen.

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Thomas Strunz über...

... den Hype um das DFB-Team: "Die deutsche Nationalmannschaft macht auf jeden Fall wieder Spaß. Vergleicht man das Team mit der Ära vor Julian Nagelsmann, dann hat sich die Mannschaft auf jeden Fall verbessert. Man erkennt eine Struktur, man erkennt eine gewisse Gier auf Erfolg und das lässt mich hoffnungsvoll in die Zukunft blicken. Dazu gehört auch das Auftreten nach außen, dass man sich wieder voll auf Fußball konzentriert und nicht auf Randerscheinungen des politischen Lebens. Ich glaube, dass das der richtige Weg ist, den Julian mit seinem Team eingeschlagen hat."

... die Schwachstellen der Nationalmannschaft: "Mein Hauptthema sind immer noch die Außenverteidigerpositionen. Kimmich spielt bei Bayern im zentralen Mittelfeld, also ist er da quasi eine Alternativlösung. Auf der linken Seite haben wir David Raum, zuletzt hat Henrichs da gespielt. Da besteht Bedarf, wo noch Qualität nach oben möglich ist. Das zieht sich wie ein roter Faden durch die letzten Jahre. Julian Nagelsmann kann sich leider keine Leute schnitzen, die nicht da sind."

DFB – Nagelsmann zieht Fazit: "Symbiose ist da!"

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Strunz überzeugt: Kein Weltklasse-Keeper beim DFB

... die Torhüter-Position im DFB-Team: "Wir hatten in Deutschland in der Vergangenheit immer Weltklasse-Torhüter und haben mit Marc-Andre ter Stegen aktuell auch einen. Aber ich kann diesem Chor nicht so richtig zustimmen, dass wir in Deutschland nie ein Torhüter-Problem und immer noch Weltklasse-Torhüter haben. Wenn ich die Bundesliga durchgehe, gibt es in vielen Klubs auch ausländische Torhüter. Es gab dann die Diskussion um Baumann, Ortega, Nübel und Leno, aber das Weltklasse-Niveau eines Manuel Neuers, eines Rene Adlers oder eines Bodo Ilgners sehe ich in dem Bereich eigentlich nicht. Wir müssen zusehen, dass wir wieder die Torhüter der absoluten Topklubs im deutschen Tor haben. Die Diskussion, ob Nübel Manuel Neuer im Bayern-Tor ersetzen kann, ist ja nicht unberechtigt."

... die Torhüter im DFB-Team hinter ter Stegen: "Das sind alles keine Torhüter, die bei absoluten Topklubs im Tor stehen. Die sind das nicht gewohnt, die mediale Berichterstattung, den Druck eines großen Turniers, die Erwartungen einer ganzen Nation und die Diskussionen rund um eine Position ausblenden zu können."

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Wirtz zum FC Bayern? "Wird den nächsten Schritt machen!"

... Tim Kleindienst: "Wir haben mit Tim Kleindienst, der in der Vergangenheit immer unterschätzt wurde und immer noch wird, einen typisch deutschen Mittelstürmer, der körperliche Robustheit als auch Abschlussstärke mitbringt. Er hat in Mönchengladbach gezeigt, dass er auch im Kombinationsfußball gut zurechtkommt."

... Julian Nagelsmann: "Ich glaube, dass die Stationen in Leipzig und insbesondere in München ihn sehr vorangebracht haben, gerade auch im Umgang mit Stars. Er entfacht eine Euphorie und eine Leidenschaft in der Mannschaft. Das ist das, was dem Team in den letzten Jahren auch bei großen Turnieren gefehlt hat und wieso sie nicht so performt hat, wie sich das deutsche Fußballfans vorgestellt haben. Man spürt wieder eine Leidenschaft in der Mannschaft, für Deutschland wieder Top-Leistungen zu bringen. Lethargische Auftritte wie bei der WM in Katar sind nicht Deutschland-like."

... Florian Wirtz und Jamal Musiala: "Es sind überragende Fußballer, die sich auch persönlich mögen. Das ist ja auch wichtig, dass so herausragende Spieler auch gut miteinander funktionieren. Auch das ist Aufgabe eines Trainers. Dafür zu sorgen, dass die Superstars der Bundesligisten einen guten Umgang miteinander haben und es keine Neiddebatten gibt, wer der Beste ist. Das Gefühl hab ich gar nicht und das befruchtet beide. Sie spielen ähnliche Positionen, aber sind von ihrem fußballerischen Ansatz unterschiedlich."

Wirtz-Transfer zu Bayern: "Wie viel Geld ist in der Kasse?"

... einen Wirtz-Transfer zum FC Bayern: "Die Frage ist, was bedeutet all-in gehen? Bei Jamal Musiala geht es zur Zeit auch um eine Ausweitung des Vertrags, verbunden mit einem deutlichen Gehaltssprung. Gleichzeitig hört man aus München, dass man die Gehaltskosten wieder etwas runterbringen will, vielleicht auch mit teuren Spielern nicht verlängern möchte. Da ist dann die Frage, wie viel Geld in der Kasse ist, falls Florian Wirtz, wovon ich ausgehe, den Verein im Sommer verlässt. Man muss ihm da auch eine Perspektive bieten, die nicht nur ist, dass er deutscher Meister wird - das hat er schon mit Leverkusen geschafft. Sondern: Wie kommt man wieder an die Topklubs in Europa heran?"

... einen Wirtz-Transfer zu einem anderen Topklub: "Es gibt natürlich in Europa noch Vereine über dem FC Bayern, die mindestens einen genauso hohen Stellenwert haben. Insofern muss mit Wirtz auch erstmal geklärt werden, ob er sich einen Wechsel innerhalb der Bundesliga überhaupt vorstellen kann. Wenn ich an Real Madrid denke, den FC Barcelona oder die großen England-Klubs, da würden Florian Wirtz und Jamal Musiala auch gut reinpassen."

... einen Marmoush-Transfer zum FC Bayern: "Ich glaube nicht, dass seine Spielanlage zum FC Bayern passt. Ich sehe ihn nicht festgetackert auf der Außenbahn, er braucht Freiräume in der Offensive, die er mit seiner Geschwindigkeit erkennen kann. Das wird er beim FC Bayern nicht immer haben, mit Teams, die deutlich tiefer stehen."

... Leon Goretzka: "Er hat beim FC Bayern schon gezeigt, was er kann. Er ist damals nicht umsonst zum FC Bayern gekommen, hat dort viele Titel geholt. Der Umgang mit ihm war für mich als Außenstehender komisch nachzuvollziehen, warum er so ganz außen vor war. Aber man sieht auch, das spricht für Leon, dass er sich durchbeißt."

... den "neuen" FC Bayern: "Die Stimmungslage ist eine andere. Es ist sehr positiv, wie der Verein agiert, auch im Gesamtkonstrukt. Man hat das Gefühl, dass sich alles stabilisiert. Dass sich der ein oder andere zurückgenommen hat, was Aussagen in den Medien betrifft. Es ist klar geregelt, wer spricht in den Medien. Ich glaube, dass der FC Bayern an Stabilität zurückgewonnen hat und weniger Angriffsfläche bietet, so kann ruhiger gearbeitet werden."

Thomas Strunz spielte für den MSV Duisburg, Bayern München und den VfB Stuttgart
Thomas Strunz spielte für den MSV Duisburg, Bayern München und den VfB Stuttgart© Imago Images
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Sahin-BVB: "Es schadet der Liga, Dortmund so zu sehen"

... den kriselnden BVB unter Nuri Sahin: "Ich sehe aktuell nicht, wofür Borussia Dortmund steht. Was mich auch stört ist, wie einige Spieler in den Medien auftreten, beziehungsweise dargestellt werden. Ich sag nur Donyell Malen, von dem ich das Gefühl habe, dass er sich zu gut fühlt für den BVB. Auch über Gittens wird schon diskutiert, für wie viele Millionen er wechseln soll. Da muss man sich fragen, ob die Identifikation mit dem Verein da ist. Wo ist der Zusammenhalt? Wie ist die Hierarchie? Dortmund hat gute Spieler, aber sie spielen nicht gemeinsam. Ich hoffe, dass Nuri Sahin diese Identifikation wieder hinbekommt. Wir brauchen ein starkes Borussia Dortmund in der Bundesliga und international. Es schadet der Liga, Dortmund so zu sehen."

... Eintracht Frankfurt: "Warum soll Eintracht Frankfurt nicht das VfB Stuttgart dieses Jahres werden? Ich sehe Frankfurt nicht schlechter als Dortmund, Leipzig, Stuttgart oder Leverkusen."

... die Belastung im modernen Fußball: "Ich sehe kein Problem dabei, alle drei Tage ein Fußballspiel zu absolvieren. Die medizinischen Versorgungen sind deutlich besser als damals, heute hat jede Mannschaft sechs Physiotherapeuten. Wenn man sich erholen will, dann sind die Möglichkeiten heute ganz andere. Es ist am Ende eine Sache, die sich im Kopf entscheidet. Ich bin immer erstaunt, wenn Trainer früh in der Saison anfangen, von Belastungssteuerung zu sprechen. Ich hab damals lieber gespielt als trainiert. Das Thema Belastungssteuerung und Müdigkeit wird mir viel zu hoch gehängt. Manchmal hab ich das Gefühl, es wird den Spielern eingeredet, dass sie müde sind."

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