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Nmecha-Mania beim BVB

Borussia Dortmund: Nuri Sahins Not-System wird zum BVB-Gamechanger - Kommentar

  • Aktualisiert: 25.11.2024
  • 10:20 Uhr
  • Luca Wolkstein

4:0 gegen Freiburg, ein Befreiungsschlag für Borussia Dortmund. Es ist zu früh, um von einer Wende zu sprechen, das neue System um Felix Nmecha und Marcel Sabitzer ist allerdings eine Waffe, die der BVB weiterhin nutzen muss. Ein Kommentar.

Von Luca Wolkstein

Ein Wechselbad der Gefühle sind die Fans von Borussia Dortmund ja gewohnt. Auf astronomische Höhen folgt in der Regel der freie sportliche Fall mit zumeist schlechten Leistungen gegen qualitativ deutlich schwächere Teams.

So auch aktuell mal wieder. Und doch dürfte nach dem überzeugenden 4:0-Erfolg gegen den SC Freiburg in den Dortmunder Herzen etwas Hoffnung aufkeimen.

Keine überstürzte, unbegründete Hoffnung. Stattdessen präsentierten sich die Schwarz-Gelben gegen die Kicker aus dem Schwarzwald zum ersten Mal seit Wochen als Einheit. Als Kollektiv, das eine eindeutige Spielphilosophie verfolgt, die die individuellen Stärken der Dortmund-Stars hervorhebt, anstatt fußballerische Kompromisse einzugehen.

Aus der Not der Verletzungs-Seuche geboren, scheint Nuri Sahins Startelf so fest einbetoniert wie schon lange nicht mehr. Und das sollte sie auch sein. Denn diesem Dortmunder System gehört die Zukunft.

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BVB: Das Notfall-System als Gamechanger

Sahins Positions-Experimente sorgten auch im eigenen Kader immer wieder für Verwunderung. Marcel Sabitzer oder Julian Brandt auf den Außenbahnen oder Felix Nmecha in der Innenverteidigung sind nur drei Beispiele, die kaum von Erfolg gekrönt waren, wohingegen Pascal Groß auf der Rechtsverteidigerposition und Emre Can in der Innenverteidigung zumindest nachvollziehbare Entscheidungen waren.

Doch zuletzt kristallisierte sich eine Startelf heraus. Nicht gewollt. Stattdessen musste eine Notlösung für eine bis dahin grundverschiedene Spielanlage her, ausgelöst durch akute Personalnot.Das neue System mit Felix Nmecha als alleinige Sechs und einer offensiven Doppel-Acht bestehend aus dem nicht mehr murrenden Marcel Sabitzer und Spielmacher Julian Brandt überzeugt.

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Dortmund-Pleiten sind auch Verletzungen geschuldet

Was schon beim 2:5-Spektakel gegen Real Madrid 45 Minuten lang prächtig funktionierte, wirft nun die ersten Früchte ab. Nämlich mehr Spielkontrolle, defensive Stabilität und fußballerische Kreativität als in der gesamten bisherigen Saison.

Dass der BVB in diesem System im DFB-Pokal ausschied und zuletzt vom 1. FSV Mainz 05 düpiert wurde, darf auch ohne Fanbrille in der Bewertung gut und gerne ausgeklammert werden. Denn durch personelle Notentscheidungen limitiert und am physischen Belastungsmaximum angekommen, darf auch ein Topklub gegen Liga-Konkurrenten durchaus verlieren. Immerhin bestand der BVB-Kader vor der Länderspielpause eigentlich nur noch aus elf spielfähigen Profis.

Viel entscheidender ist nun das Bild, das Borussia Dortmund nach der Länderspielpause und inklusive einiger Rückkehrer gegen den SC Freiburg abgab. Und das frische 4-1-4-1 funktionierte. "Der beste BVB der gesamten Saison", ließ "Sky"-Experte Didi Hamann verlauten. Aus der Not geboren, ist man in Schwarz-Gelb auf einen möglicherweise alles verändernden Trumpf gestoßen.

Nuri Sahins Umstellung: Der einen Freud, der anderen Leid

Was auf den ersten Blick wie die Lösung einer Frage scheint, die man sich in Dortmund nicht zu stellen traute, schafft im gleichen Atemzug neue Probleme. Denn das stabile Mittelfeldtrio Nmecha/Brandt/Sabitzer verdrängt mit Kapitän Emre Can und Pascal Groß zwei Top-Verdiener, die sich tendenziell qua Selbstverständnis ungern und lautlos auf die Bank setzen werden.

Schonend muss der Ruhrpottklub und insbesondere Sahin seinen beiden Routiniers beibringen, dass Nmecha mit seinen Qualitäten im Spielaufbau, der beeindruckenden Physis und einer überdurchschnittlichen fußballerischen Intelligenz Fähigkeiten vereint, die weder Can noch Groß aufbringen können. Schon gar nicht als alleinige Sechs.

Ein Problem gelöst, zwei neue geschaffen. Typisch BVB, der durch Sahins (teils erzwungenen) Kniff wieder Grund für Optimismus hat.

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