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Bundesliga

Borussia Dortmund: Zoff, Absage, Fragezeichen - BVB-Transferperiode ein Desaster?

  • Aktualisiert: 04.02.2025
  • 14:59 Uhr
  • Andreas Reiners

Borussia Dortmund wollte sich im Winter verstärken, um aus der sportlichen Krise zu kommen. Das Ergebnis ist allerdings äußerst durchwachsen.

von Andreas Reiners

Der Deadline Day kann einen Volltreffer bringen. Oder eine bittere Niederlage. Manchmal legt er dann sogar noch zusätzlich grundsätzliche Probleme bei einem Verein offen.

Kompetenzgerangel, Streitigkeiten. Oder generelle Unzulänglichkeiten. Wie es offenbar beim BVB gerade der Fall ist.

Wer also aktuell nicht so ganz abschätzen kann, was bei Borussia Dortmund inmitten der sportlichen Krise und der Neuausrichtung unter dem neuen Trainer Niko Kovac los ist, bekam am Montag ein perfektes Beispiel präsentiert.

Denn der angepeilte Transfer von Rayan Cherki wurde zum Desaster.

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Das Wichtigste in Kürze

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BVB: Lyon-Boss lässt tief blicken

Dass Olympique Lyon dem Wechsel einen Riegel vorschob – geschenkt, das kann theoretisch passieren. Was vielmehr schockt, sind die begleitenden Kommentare von "OL"-Boss John Textor.

"Das Angebot aus Dortmund wurde respektlos kommuniziert, lag weit unter dem Marktwert und war zeitlich schlecht gewählt. Rayan Cherki wird bis zum Ende der Saison 2024/25 ein wichtiger Bestandteil unserer Mannschaft bleiben", sagte er bei "Sky".

Und unterfütterte Vorwürfe, die es rund um den kriselnden BVB gibt: Dass sich Kaderplaner Sven Mislintat und Sportdirektor Sebastian Kehl gegenseitig im Weg stehen, dass es unterschiedliche Auffassungen bei der personellen Ausrichtung des Kaders gibt.

Zumindest wirft es ernsthafte Fragen auf, wie ein Transfer platzen kann, wenn der BVB Berichten zufolge die zwischen Lyon und Cherki per "Gentlemen's Agreement" verabredete Ablöse von 22 Millionen Euro tatsächlich bietet.

Wie der "kicker" berichtete, wollte der BVB Mislintat und Kehl bis zum Deadline Day Zeit geben, um die Transferperiode abzuschließen und dann eine Bilanz zu ziehen.

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BVB: Was passiert im Februar?

Das Cherki-Beben lässt zumindest stark vermuten, dass es kritische Nachfragen der Vereinsführung um die beiden Geschäftsführer Lars Ricken und Hans-Joachim Watzke geben wird.

Bestandteil der Berichte war auch die Möglichkeit, dass es im Februar zu einer Trennung von Mislintat kommen wird.

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Was man dazu sagen muss: Es lief auf den letzten Metern der Transferphase nicht alles schlecht.

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BVB: Salih Özcan einer für Niko Kovac

Dass die Leihe von Salih Özcan zum VfL Wolfsburg vorzeitig beendet wurde, tut dem BVB nicht weh. Im defensiven Mittelfeld hat man nun eine Option mehr, nachdem es dort Verletzungen wie aktuell bei Felix Nmecha, dazu auch Sperren und vor allem Enttäuschungen hab. Zu schwankend sind Auftritte von Pascal Groß oder Marcel Sabitzer.

Özcan ist als fleißiger Abräumer mit seiner vorbildlichen Einstellung jemand, der bei Kovac offene Türen einrennen dürfte.

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BVB: Ramaj ein Perspektiv-Transfer

Mehr Fragezeichen hinterlässt da schon die Verpflichtung von Torhüter Diant Ramaj, der für rund fünf Millionen Euro von Ajax Amsterdam kam und nach Kopenhagen verliehen wird. Der 23-Jährige ist ein perspektivischer Transfer, der dem BVB aktuell nicht weiterhelfen wird, sondern erst dann, wenn es Gregor Kobel möglicherweise nach der Saison zu einem anderen Klub ziehen sollte.

Bei zwei weiteren Verpflichtungen setzt der BVB ebenfalls auf Talent und Potenzial. Und auf die Hoffnung, dass sie echte Verstärkungen sein können.

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BVB: Fragezeichen bei Daniel Svensson

Daniel Svensson ist für die linke Abwehrseite eingeplant, der 22-Jährige agierte dort bislang beim FC Nordsjaelland in der ersten dänischen Liga. Der Schwede ist allerdings vielseitig und kann auch im zentralen Mittelfeld spielen.

"Daniel ist ein aufstrebender, physisch starker Abwehrspieler, der uns zusätzliche Stabilität verleihen kann und mit dem wir uns im Defensivbereich breiter aufstellen", sagte Kehl.

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Als Leihspieler mit Kaufoption über rund sieben Millionen Euro stellt er kein großes unternehmerisches Risiko dar, sportlich bleiben aber Fragezeichen, wie schnell er dem BVB tatsächlich helfen kann.

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BVB: Kaum Spielzeit für Carney Chukwuemeka

Carney Chukwuemeka ist auch so ein Transfer mit Potenzial. Der 21-Jährige, der ebenfalls auf Leihbasis mit Kaufoption über 35 Millionen Euro vom FC Chelsea kommt, spielt im zentralen Mittelfeld.

Der Youngster soll seine Schnelligkeit und Torgefahr einbringen, kam bei den "Blues" in dieser Saison allerdings nur zu fünf Pflichtspiel-Einsätzen, in der Premier League gar nicht. Eine gewisse Anlaufzeit wird man ihm also einräumen müssen. Verbunden auch bei ihm mit der Frage, wie schnell auch er den BVB auf ein neues Niveau heben kann.

Kann man bei diesen Transfers eine echte Bilanz erst im Sommer ziehen, fällt das Zwischenfazit im Winter zunächst dürftig aus. Dem Kader hätte jemand gut gestanden, der umgehend helfen kann, der die Mannschaft nicht nur in der Breite verstärkt.

Zudem unterstreicht der Cherki-Rückschlag, dass die Probleme beim BVB offenbar noch deutlich tiefer liegen.

Doch sollten diese Probleme - wie auch immer - endlich gelöst werden, kann der Deadline Day immer noch zum Volltreffer werden. Wenn auch anders als gedacht.

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