ran checkt die Bundesliga
FC Augsburg im ran-Check: Neue Führungsspieler, neues Glück?
- Aktualisiert: 07.09.2020
- 15:48 Uhr
- ran.de / Oliver Jensen
Vor dem Start der Bundesliga-Saison 2020/21 nimmt ran.de die 18 Teams unter die Lupe. Diesmal: der FC Augsburg.
München – Der FC Augsburg feierte vergangene Saison den Klassenerhalt mit "La Decima"-Shirts – also übersetzt "die Zehnte". Der Grund: Die Mannschaft blickt nun der zehnten Saison in der Bundesliga entgegen.
Geschäftsführer Stefan Reuter weiß allerdings, dass der Verbleib in der Bundesliga kein Selbstläufer ist. In den vergangenen beiden Spielzeiten landete Augsburg jeweils auf Platz 15.
Damit 2020 / 2021 nicht erneut eine Zittersaison wird, wurden neue Führungsspieler verpflichtet.
Das ist neu
Neu ist vor allem, dass Kapitän Daniel Baier nicht mehr Bestandteil dieser Mannschaft ist. Elf Spielzeiten verbrachte der Mittelfeldspieler beim FC Augsburg. Sein Vertrag galt zwar bis 2021, wurde aber vorzeitig aufgelöst, weil ein Umbruch angestrebt wird.
Und wer sind nun künftig die Führungsspieler? Torwart Rafal Gikiewicz (Union Berlin) sowie die Mittelfeldspieler Tobias Strobl (Gladbach) und Daniel Caligiuri (Schalke) wurden neu verpflichtet, sind allesamt 30 Jahre oder älter, verfügen über viel Erfahrung und sollen in diese Rollen hineinwachsen.
Während die genannten drei Spieler ablösefrei kamen, wurde für Felix Uduokhai (Wolfsburg) eine Ablöse von sieben Millionen Euro gezahlt - der drittteuerste Transfer der Vereinsgeschichte. Uduokhai hatte vergangene Saison bereits leihweise für Augsburg gespielt und war in der Innenverteidigung gesetzt.
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Das macht Mut
Florian Niederlechner erzielte in der vergangenen Saison 13 Tore und hinterließ auch in der Saisonvorbereitung einen guten Eindruck. Ein Mittelstürmer dieser Qualität kann im Abstiegskampf den Unterschied ausmachen.
Auch andere Spieler wie Linksverteidiger Philipp Max, Rechtsaußen Marco Richter oder der hochveranlagte Linksaußen Ruben Vargas verkörpern gehobenes Bundesliga-Niveau.
Ebenfalls wichtig: Zwischen Trainer Heiko Herrlich und der Mannschaft herrscht ein stimmiges Verhältnis.
Das bereitet Sorgen
Der FC Augsburg hat mit einem Altersschnitt von 26,3 Jahren die zweitälteste Mannschaft der Bundesliga. Das bedeutet oftmals: wenig Entwicklungspotential, hohes Verletzungsrisiko.
Da der Kader verkleinert wurde, sind Verletzungsausfälle auf einigen Positionen schwerer zu kompensieren. Es fehlt zum Beispiel eine Rechtsverteidiger-Alternative zu Raphael Framberger.
Weil in Person von Baier und Torwart Andreas Luthe zwei Führungsspieler abgewandert sind, muss sich eine neue Hierarchie bilden. Ob das gelingt, bleibt abzuwarten.
Der FC Augsburg schwebte bereits in den vergangenen beiden Jahren in akuter Abstiegsnot. Eine qualitative Aufwertung des Kaders fand nicht statt.
Das sagen die Verantwortlichen
Stefan Reuter bekam viel Kritik dafür, mit Strobl, Caligiuri und Gikiewicz drei ältere Spieler verpflichtet zu haben. Doch der Vereinsboss ist von den Neuzugängen überzeugt.
"Wir brauchen Jungs, die sehr ehrgeizig sind, die vorangehen und von denen sich junge Spieler eine Scheibe abschneiden können. Das war über Jahre ein Teil unseres Erfolgsrezepts, dass wir erfahrene Spieler hatten, die auf und neben dem Platz für die jungen Spieler da waren und dafür gesorgt haben, dass alle am gleichen Strang ziehen."
So läuft die Saison
Für den FC Augsburg geht es einzig und allein um den Klassenerhalt. Es bleibt abzuwarten, ob die Neuzugänge wirklich in die Rollen der Führungsspieler hineinschlupfen können. Insgesamt fehlt es der Mannschaft an Breite, um ein mögliches Verletzungspech zu kompensieren.
Bei dem Auftaktprogramm ist die Gefahr eines Fehlstarts groß: Nach dem Auswärtsspiel bei Union Berlin folgen die Gegner Borussia Dortmund, Wolfsburg, RB Leipzig und Bayer Leverkusen. Augsburg dürfte schlussendlich zwischen Platz 14 und 17 landen.
Infos zum FC Augsburg
Voraussichtliche Aufstellung: Gikiewicz - Framberger, Gouweleeuw, Uduokhai, Max - Khedira, Strobl - Caligiuri, Richter, Vargas - Niederlechner
Oliver Jensen
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