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Sparschwein leer?

FC Bayern München: So könnte sich der FCB den Coup mit Florian Wirtz leisten

  • Aktualisiert: 16.03.2025
  • 14:10 Uhr
  • Justin Kraft

Der FC Bayern München will Florian Wirtz am liebsten schon im kommenden Sommer verpflichten. Nur wie will der FCB sich die dafür fälligen Zahlungen leisten?

Von Justin Kraft

An der Säbener Straße ist man offenkundig besorgt, was die finanzielle Zukunft des FC Bayern München anbelangt.

"Wir wollen auf der einen Seite um den Sieg in der Champions League mitspielen und mit Klubs wie Manchester City oder Real Madrid konkurrieren", sagte CEO Jan-Christian Dreesen im Interview mit der "AZ" vor einigen Monaten: "Dafür brauchst du Top-Spieler, die viel Geld kosten. Auf der anderen Seite wollen wir wirtschaftlich nicht unvernünftig werden, und, wenn es geht, immer eine schwarze Null schreiben."

Die berühmte schwarze Null hat beim Rekordmeister einen ebenso hohen Stellenwert wie die Präsentation immer neuer Rekordzahlen bei der Jahreshauptversammlung.

Bisher gelang das immer. Und trotzdem schlägt man beim FC Bayern Alarm. In der Talkrunde der Jubiläumsfeier des Klubs zum 125-jährigen Bestehen hat Ehrenpräsident Uli Hoeneß über die finanzielle Lage der Münchner gesprochen – und darüber, dass das berühmte Festgeldkonto geschrumpft ist.

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Bleibt mit Blick auf den kommenden Transfersommer eine große Frage: Wie wollen sich die Münchner, die sich selbst zum Einsparen bei Ablösen und Gehältern verpflichtet haben, Florian Wirtz leisten?

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Florian Wirtz: Zu teuer für den FC Bayern?

Bei Wirtz gehen verschiedene Medien von einer Ablösesumme weit über 100 Millionen Euro aus. Das Portal "transfermarkt" schätzt den Marktwert des Leverkuseners auf 140 Millionen Euro. Hinzu käme wohl ein Gehalt, das sich ungefähr in der Region von Jamal Musiala bewegen könnte – also über 20 Millionen Euro.

Die gute Nachricht für alle Bayern-Fans: Die Bedeutung des Festgeldkontos für Transfers wird in der Regel überschätzt. In der Vergangenheit haben die Bayern ihre Transfers eher durch laufende Einnahmen wie Sponsoring, TV-Gelder, Spieltagseinnahmen oder eben Verkäufe finanziert. Das Festgeldkonto diente vor allem als Liquiditätsreserve, vergleichbar mit einem Notgroschen.

Aber woher würden die Münchner ihre Einnahmen zusammenkratzen, um eine Ablösesumme von wohl bis zu 150 Millionen Euro zahlen zu können?

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FC Bayern: Die Streichkandidaten

Auf der potenziellen Abgangsliste gibt es einige Spieler, die für Einnahmen sorgen könnten. In der Defensive spielt Sacha Boey beispielsweise keine große Rolle. Entweder war er verletzt oder außen vor. Die Münchner sind aktuell zufrieden mit den Leistungen von Konrad Laimer und trauen Josip Stanisic eine gute Entwicklung zu. Boey könnte wohl eine Summe von zehn bis 20 Millionen Euro einspielen.

Auch die Zukunft von Raphael Guerreiro ist unklar. Der Portugiese wäre aufgrund seines Alters aber wohl kein Kandidat für eine hohe Ablösesumme. "Transfermarkt" schätzt seinen Wert auf zehn Millionen Euro. Mit Hiroki Ito und Adam Aznou gibt es möglichen Ersatz hinter Alphonso Davies im Kader.

Im zentralen Mittelfeld haben die Bayern durch die ablösefreie Verpflichtung von Tom Bischof dafür gesorgt, dass sie einen Spieler abgeben können. Die Kandidaten sind Leon Goretzka und Joao Palhinha. Ersterer hat zuletzt wieder gute Leistungen gezeigt, könnte so das eine oder andere attraktive Angebot anziehen. Außerdem verdient der gebürtige Bochumer schätzungsweise um die 17 Millionen Euro pro Jahr.

Wirtschaftlich würde ein Transfer Sinn ergeben. Sportlich wäre Palhinha vielleicht der passendere Kandidat, um das offensichtliche Missverständnis zwischen Klub und Spieler zu beenden. Hier wäre womöglich mit einer höheren Ablösesumme zu rechnen. Goretzkas Wert wird auf um die 20 Millionen Euro geschätzt, Palhinhas auf 40 Millionen Euro.

Sollte Wirtz kommen, wäre zudem auch Platz für einen Verkauf eines Offensivspielers. Serge Gnabry und Kingsley Coman werden beide auf 35 Millionen Euro Marktwert geschätzt. Bei Coman gibt es derzeit sogar Gerüchte, dass er lukrative Angebote aus Saudi-Arabien hätte. Leroy Sanes Vertrag läuft zudem aus – hier wäre allerdings nur eine Gehaltseinsparung möglich.

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Max Eberl muss Gehalt einsparen

Auch die wird aber entscheidend sein. Kommt Wirtz, wird er einen Top-Verdiener-Platz im Gefüge einnehmen. Der klare Auftrag an Max Eberl ist gleichzeitig: Die Gehaltskosten möglichst reduzieren.

Neben dem Vertrag von Sane läuft auch der von Eric Dier aus. Die Verlängerung von Manuel Neuer hat dessen Gehalt bereits reduziert. Selbiges könnte bei Thomas Müller passieren, sollte er nochmal verlängern.

Bei einem Karriereende würde man noch mehr Geld einsparen. Auch Goretzka, Gnabry und Coman verdienen als Verkaufskandidaten sehr viel Geld.

Gehen im Sommer Boey, Goretzka und Coman, wären das bereits Einnahmen von schätzungsweise 60 bis 80 Millionen Euro. Bekäme man zudem auch Gnabry noch verkauft, wäre ein großer Teil der wohl für Wirtz fälligen Summe bereits drin.

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FC Bayern: Hohe Prämien winken

Eine Chance bieten zudem noch die internationalen Wettbewerbe. In der Champions League haben die Bayern nach dem Weiterkommen gegen Bayer Leverkusen gute Karten auf weitere Einnahmen.

Besonders lukrativ scheint aber die Klub-WM zu sein. Nach Informationen der "Sport Bild" werden die Prämien dort unterschiedlich ausgeschüttet, was bedeutet, dass nicht jeder Klub die gleichen Zahlungen erhält.

Eine Komponente soll das UEFA-Ranking sein, in dem die Bayern hinter Real Madrid und Manchester City in den Top-3 stehen. Auch in diesem Wettbewerb winken also hohe Prämien. 30 Millionen Euro sollten als Startprämie garantiert sein. Für den Titelgewinn könnten demnach insgesamt zwischen 100 und 120 Millionen Euro winken.

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Geld, das dem FC Bayern in der Causa Wirtz sicherlich weiterhelfen würde. Aber auch Geld, auf das sich der Rekordmeister in der Planung nicht verlassen. Ein Deal mit Leverkusen müsste nämlich bestenfalls vor der Klub-WM fixiert werden.

Und so wird am Ende eine Frage ganz entscheidend sein: Wie viel Transferbudget wird der Aufsichtsrat freigeben? Üblicherweise liegt diese Summe unterhalb der 100-Millionen-Euro-Grenze. Alle Ausgaben darüber hinaus müssen durch Verkäufe gegenfinanziert werden.

Entsprechend wird es vor allem am Verkaufsgeschick von Max Eberl und Christoph Freund liegen, ob die Bayern eine realistische Chance bei Wirtz haben werden.

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