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Bundesliga

FC Bayern und Florian Wirtz: Der öffentliche FCB-Vorstoß ist respektlos und arrogant - ein Kommentar

  • Aktualisiert: 07.02.2025
  • 14:10 Uhr
  • Julian Huter

Der FC Bayern wirbt weiter öffentlichkeitswirksam um Leverkusen-Star Florian Wirtz. Das Gebaren der Münchner zeugt von mangelndem Respekt gegenüber der nationalen Konkurrenz. Ein Kommentar.

von Julian Huter

Uli Hoeneß war noch nie ein Mann der leisen Worte. Der Patron des FC Bayern sagt geradeheraus, was er denkt - selbst wenn er manchmal zum Wohle aller besser geschwiegen hätte.

Letzteres trifft auch auf seine aktuellen Aussagen zu Florian Wirtz zu - den er noch einmal nachdrücklich als seine Traum-Verpflichtung ausruft.

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FC Bayern bricht in Causa Wirtz ungeschriebene Regel

Nun könnte Hoeneß sich darauf berufen, dass er offiziell kein Entscheidungsträger mehr beim Rekordmeister ist. Vom Klub selbst wurde der Bayern-Übervater aber öffentlich nicht eingebremst - ganz im Gegenteil: Sportdirektor Christoph Freund legitimierte die Hoeneß-Aussagen sogar.

Diese öffentlichen Avancen für den größten Star des direkten Konkurrenten zeugen von Respektlosigkeit und Arroganz auf Seiten der Münchner.

Trotz aller Konkurrenz gibt es selbst im Milliarden-Geschäft Fußball ein paar ungeschriebene Regeln: Eine davon besagt, dass man sich - zumindest nicht öffentlich - über mögliche Transferziele äußert, die noch fest bei anderen Vereinen eingeplant sind.

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Das Wichtigste in Kürze

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FC Bayern respektiert Bayer 04 nicht

Für den FC Bayern scheint diese Regel in der Causa Wirtz nicht zu gelten - zumindest nicht, wenn das Gegenüber "nur" Bayer Leverkusen ist.

Man stelle sich vor, Real-Madrid-Präsident Florentino Perez würde öffentlich von einer Verpflichtung von Jamal Musiala träumen, während dieser um einen neuen Vertrag feilscht. Die verbale Retour-Kutsche aus München käme rasch und ungehalten - Hoeneß wäre wahrscheinlich der erste Ankläger.

VIDEO: FC Bayern: Musiala stinkig - "F**ked der mich ab!"

Jetzt noch einmal öffentlich dazwischenzugrätschen, während Leverkusen sich kurz vor einer Einigung wähnt, ist ein Schachzug, der unter der Würde eines Klubs von Weltformat ist.

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Bundesliga: Will der FC Bayern ein Störfeuer legen?

Aber vielleicht ist das vorrangige Ziel gar nicht, Wirtz doch noch zum Umdenken zu bewegen, sondern einfach ein externes Störfeuer beim aktuell sportlich stärksten Konkurrenten zu legen.

Eine Taktik, die in München kein Novum wäre - Borussia Dortmund kann ein Lied davon singen. Mario Götze lässt grüßen.

Der Zeitpunkt der Hoeneß-Aussagen legt das auch nahe. Denn in der kommenden Woche kommt es zum frühen Meisterschafts-Showdown der beiden Top-Teams in Leverkusen (am Samstag, den 15.02., ab 18:30 Uhr im Liveticker).

Letztlich ist der Bayern-Vorstoß ein PR-Stunt. Vielleicht landet Wirtz am Ende in München - er selbst dürfte am allerbesten wissen, dass er in München große Fans hat. Dafür hätte es kein medienwirksames Statement vom Klub-Patron gebraucht. Doch wenn zumindest eine Chance besteht, den Rivalen zu destabilisieren, nimmt man diese beim FCB gerne mit.

Die Bayern-Verantwortlichen sollten sich in Zukunft vor Aussagen in der Causa Wirtz eine Regel zu Herzen nehmen, die die meisten eigentlich schon im Kindesalter eingeimpft bekommen: "Was du nicht willst, dass man dir tut, das füg auch keinem anderen zu."

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