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VfL Bochum schafft Relegations-Wunder gegen Fortuna Düsseldorf: Chapeau, VfL!
- Aktualisiert: 28.05.2024
- 11:37 Uhr
- Justin Kraft
Der VfL Bochum schafft die Wende in der Relegation und hält bei Fortuna Düsseldorf dramatisch die Klasse in der Bundesliga. Ein Kommentar.
Aufholjagd, Drama, Jubel, Tränen, Emotionen - die Relegation bringt alles hervor, was den Fußball ausmacht.
Und doch gibt es berechtigte Kritik. Zum sechzehnten Mal wurde die Relegation seit Wiedereinführung 2009 ausgetragen. Zum dreizehnten Mal gewinnt der Erstligist.
"Ein Bundesligist ist dann eben in der Lage, beim Zweitligisten ein 0:3 aufzuholen", stellte Düsseldorfs Klaus Allofs hinterher bei ran nüchtern fest.
Bochums Triumph aber ist mehr als der simple Erfolg eines überlegenen Bundesligisten. Dass beide Teams sich qualitativ sehr nahe sind, zeigten die beiden Duelle recht deutlich. Auch wenn der Etat des VfL mehr als doppelt so hoch ist (31 Millionen Euro vs. 14 Millionen Euro).
Nach dem Hinspiel schienen die Bochumer am Boden zu liegen. Sie kamen aus einer Saison, in der vieles darauf hinauslief, dass sie die Klasse halten würden. Zwischenzeitlich hatte der VfL einen Vorsprung von neun Punkten auf den Relegationsplatz.
Die Aufholjagd der abstiegsbedrohten Teams und die eine oder andere unnötige Niederlage zogen den VfL aber zurück in den Abstiegskampf. Nur um am letzten Spieltag dann doch noch auf den 16. Platz abzurutschen - auch weil Union Berlin einen Elfmeter-Nachschuss zum 2:1-Sieg verwandelte.
Das Wichtigste in Kürze
Nackenschlag um Nackenschlag musste Bochum einstecken. Durchaus verdient, weil man sportlich die Kurve nicht mehr richtig bekam. Und so waren sich auch nach dem 0:3 im Hinspiel viele sicher: Das war es für den VfL.
Was Bochum in Düsseldorf zeigte, war keine Sensation. In jedem Fall aber hat die Leistung den größtmöglichen Respekt verdient. Bochum startete auch in diesem Spiel tendenziell unglücklich.
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Einige leichte Ballverluste, zwei frühe Gelbe Karten in Situationen, in denen sich die Spieler mindestens unglücklich, vielleicht sogar schon frustriert präsentierten.
Und dann passierten vor allem zwei Dinge: Kevin Stöger und Philipp Hofmann. Stöger, in der Anfangsphase viel zu oft in Räumen unterwegs, in denen er nicht helfen konnte, bereitete das 1:0 von Hofmann per Freistoß vor und war dann der absolute Dreh- und Angelpunkt des Spiels.
Rechts, links, in der Mitte - der 30-Jährige nahm die minimalen Hoffnungen einer ganzen Stadt in die Hand und trug den schweren Rucksack, vollgepackt mit all den Rückschlägen der vergangenen Wochen, über die Ziellinie.
Eine weitere perfekte Flanke auf den Kopf Hofmanns zum 2:0, ein verwandelter Elfmeter zum 3:0 und schließlich die Kirsche oben drauf mit dem Elfmetertor zum zwischenzeitlichen 4:3 im Elfmeterschießen.
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Doch auch die Wechsel von Heiko Butscher zündeten. Der Trainer hatte Anpassungen vorgenommen, auf Dreierkette umgestellt. Im Spiel selbst reagierte er stets richtig, wechselte mit Felix Passlack und Tim Oermann zwei potenzielle Defensivschwachstellen aus.
Und so gelang es dem VfL im letzten Saisonspiel, eine Leistung zu zeigen, die eines Bundesligisten würdig ist. Wenig hatte darauf hingedeutet. Es war die letzte, sehr kleine Chance auf die Rettung. Bochum hat sie genutzt.
Am Ende kann man vieles aus diesen zwei Spielen ziehen. Zwei Sachen sind besonders wichtig. Nummer eins: Auch ein 3:0-Hinspielsieg reicht dem Zweitligisten nicht. Die Relegation bleibt ein Drama für die 2. Bundesliga. Und obwohl diese bittere Erkenntnis vieles überschattet, darf man Nummer zwei nicht vergessen:
Chapeau, VfL Bochum. Das war beeindruckend stark.