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Nach Skandalspiel bei Union: Bochum kündigt Einspruch an
Das Spiel des VfL Bochum bei Union Berlin wird nach einem Feuerzeug-Wurf gegen den Kopf von Gäste-Torhüter Patrick Drewes lange unterbrochen. Der VfL kündigt Protest gegen die Wertung an.
Berlin (SID) Als der VfL Bochum Einspruch gegen die Wertung des Spiels bei Union Berlin ankündigte, war Patrick Drewes schon längst auf dem Weg ins Krankenhaus. Das Spiel an der Alten Försterei war zuvor von einem Feuerzeug-Wurf eines Fans an den Kopf des Gäste-Torhüters überschattet worden. "Wir haben mitgeteilt, dass wir das Spiel zu Ende bringen, unter Protesthinterlegung. Am Montag werden wir Einspruch einlegen", sagte Geschäftsführer Ilja Kaenzig, der nach dem 1:1 (1:1) von einem Erfolg am Grünen Tisch ausgeht: "Wir sind der Meinung, dass das Spiel nach Regelwerk hätte abgebrochen werden müssen."
Nach der Behandlung von Drewes unterbrach Schiedsrichter Martin Petersen die Begegnung aber lediglich, nach 28 Minuten wurde das Spiel fortgesetzt. "Von allen Seiten kam die Bestätigung, dass die Sicherheit der Spieler gewährleistet ist. Beide Mannschaften haben sich bereit erklärt, weiterzuspielen. Ich werde einen Bericht über den Sachverhalt schreiben", sagte Petersen bei Sky.
Drewes sei "in der Kabine benommen" gewesen, sagte Trainer Dieter Hecking. Für ihn stand Stürmer Philipp Hofmann für die letzten Minuten im Tor. Hecking hatte bereits alle Wechselmöglichkeiten ausgeschöpft. Die Mannschaften verständigten sich auf Ballgeschiebe bis zum Abpfiff.
"So eine Aktion geht nicht", sagte Kurzzeit-Torhüter Hofmann: "Es geht um die Sache, nicht, wie hart er getroffen wurde. Wir wollten das Spiel zu Ende bringen. Dass wir was machen werden im Nachhinein, ist auch klar." Unions Geschäftsführer Horst Heldt teilte mit, dass der Fan ausfindig gemacht werden konnte und der Polizei übergeben wurde. Es wurde Anzeige erstattet.
Die Bochumer warten Stand jetzt auch nach dem 14. Spieltag weiter auf den ersten Saisonsieg. Nach der frühen Roten Karte gegen Koji Miyoshi (13.) gingen die Gäste aus dem Nichts durch Ibrahima Sissokos erstes Bundesliga-Tor zunächst in Führung (23.), Benedict Hollerbach (33.) besorgte aber schnell den Ausgleich. Union verpasste es trotz bester Gelegenheiten, die eigene Negativserie von mittlerweile sieben Ligaspielen in Serie ohne Sieg zu stoppen.
Union-Stürmer Tim Skarke verfehlte 21 Sekunden nach Anpfiff nur knapp die Führung, auf der Gegenseite hatte Moritz Broschinski die erste gute Gelegenheit (11.), ehe Miyoshi gegen Andras Schäfer viel zu spät kam. Petersen zögerte keine Sekunde und schickte den Japaner vom Feld. Schäfer, der unter der Woche geheiratet hatte, konnte nach dem schmerzhaften Schienbeintritt aber weiterspielen.
Doch erst einmal stellte Sissoko den Spielverlauf völlig auf den Kopf. Nach einer kurzen Schockstarre übernahmen dann aber die Gastgeber das Spielgeschehen: Hollerbach traf aus dem Gewühl und durch die Beine von Sissoko zum Ausgleich. Union drückte weiter, Bochum stand nur noch hinten drin, verteidigte aber aufopferungsvoll - bis zum Vorfall in der Nachspielzeit.