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Fußball

Dachverband der Fanhilfen will Dialog einstellen

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© AFP/SID/INA FASSBENDER

Der Dachverband der Fanhilfen hat den Sicherheitsgipfel von Politik und Verbänden zum Thema "Gewalt im Fußball" harsch kritisiert. Man blicke "fassungslos auf die Aussagen vom vergangenen Freitag. Auf offener Bühne fand ein Überbietungswettbewerb mit Falschbehauptungen und Unwahrheiten statt", sagte Linda Röttig als Vorstandsmitglied des Dachverbands der Fanhilfen e. V.: "Die Art und Weise des bisherigen Prozesses und die vorgegebene Richtung sind für uns völlig inakzeptabel und erfordern eine deutliche Kehrtwende."

Es sei deutlich geworden, "dass es unter den aktuellen Voraussetzungen keinerlei Zusammenarbeit mit der Politik und den Verbänden weder heute noch morgen geben kann", so Röttig weiter: "Wenn Fakten geleugnet und völlig aus der Luft gegriffene Behauptungen unwidersprochen in den Raum gestellt werden, ist ein Punkt erreicht, an dem selbst an einen ergebnisoffenen Dialog nicht zu denken ist." Man empfinde die Ankündigungen als Repressionsmaßnahmen gegen Fußballfans.

Nach dem Treffen der Innenminister der Länder mit DFB-Präsident Bernd Neuendorf und DFL-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke wurde unter anderem die Einführung einer zentralen Stadionverbotskommission annonciert. Des Weiteren soll zum Thema Stadionsicherheit eine ständige gemeinsame Kommission mit Vertretern aus Fußball und Politik gebildet werden, der auch Fanvertreter angehören sollen. Pyrotechnik bleibt weiter strikt verboten.

Es gehe bei den Maßnahmen um "Einschränkung von Fanrechten und Beseitigung der Fankultur in der Form, wie wir sie heute kennen", hieß es nun als Reaktion vom Dachverband. "Da die Verbandsspitzen diesen direkten Angriff auf die Fankultur unterstützen, müssen nun die Vereine eindeutig Position beziehen", so Röttig deutlich: "Entweder sie stellen sich auf die Seite der Fans oder sie unterstützen einen populistischen Kurs".

Der Dachverband der Fanhilfen werde sich "mit aller Macht gegen den eingeschlagenen Kurs zur Wehr setzen", da dieser "einzig und allein die Konfrontation mit den eigenen Anhängern im Stadion zum Ziel" habe.

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