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Greuther Fürth: Alexander Zorniger entschuldigt sich nach TV-Kritik an Keeper Nahuel Noll
- Aktualisiert: 25.08.2024
- 14:01 Uhr
- ran.de
Fürth-Coach Alexander Zorniger hat mit einer Wutrede gegen seinen eigenen Keeper Nahuel Noll für Aufsehen gesorgt. Am Tag danach rudert Zorniger zurück - und entschuldigt sich bei seinem Keeper und der Mannschaft.
So deutliche Worte hört man selten! Fürths Trainer Alexander Zorniger kritisierte nach dem 1:1 in der 2. Bundesliga gegen den SC Paderborn seinen eigenen Keeper heftig.
"Den Fehler sollte er nicht noch einmal machen, sonst kann sein Berater gern bei mir anrufen und fragen, warum er nicht spielt", sagte Zorniger bei "Sky" nach dem Patzer von Torhütertalent Nahuel Noll.
Die Fürther lagen gegen Paderborn bis zur 81. Minute mit 1:0 in Führung, dann unterlief Noll der entscheidende Fehler zum Ausgleich. Der 21-jährige Schlussmann zögerte beim Wegschlagen des Balles zu lange, Adriano Grimaldo sprintete dazwischen und eroberte den Ball. Danach schoss er aus etwa 15 Metern zum 1:1-Endstand ein.
Am Sonntagmittag meldete sich Zorniger in einer Videobotschaft erneut zu Wort und entschuldigte sich für seine öffentliche Kritik am eigenen Spieler.
"Mir ist gestern eine Situation entstanden, in der ich in der Wortwahl total danebengelegen habe in der Emotionalität. Da sind mir die Emotionen total durchgegangen. Das war überhaupt nicht notwendig. Da bin ich weit über das Maß hinausgegangen, das mir als Trainer zusteht", gibt der 56-Jährige zu.
Zorniger habe sich am Morgen bei Noll und der Mannschaft entschuldigt. Die Aktion habe gezeigt, wie Zorniger mit Spielern umgehe: "Ich bin sehr oft an der Grenze dran, aber mit dem Willen, den Spieler weiterzubringen. Das ist mir in der Situation nicht gelungen, und dafür möchte ich mich entschuldigen."
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Ulreich tadelt Zorniger - auch Berater äußert sich
Der von Zorniger im TV-Interview angesprochene Noll-Berater hatte sich zwischenzeitlich ebenfalls zu Wort gemeldet - und überraschend gelassen reagiert. "Alles halb so wild. Eine berechtigte Kritik von Alex, mit viel Emotion dabei, was unmittelbar nach dem Spiel eben auch passieren kann. Fußball ist eben auch Emotion", sagte Ex-Profi Gerhard Poschner von der Agentur VIDA 11 bei "Sky".
Poschner weiter: "Nahuel hat einen Fehler gemacht und wird daraus definitiv lernen. Ein Spieler muss auch mit emotionaler Kritik umgehen können, vor allem wenn sie inhaltlich berechtigt ist und von seinem eigenen Trainer kommt."
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Das Wichtigste in Kürze
Doch es gab auch andere Stimmen. Für Torhüter Sven Ulreich vom FC Bayern München etwa ist das Verhalten Zornigers gegenüber seinem eigenen Keeper in der Öffentlichkeit inakzeptabel.
"Unfassbar solch eine Aussage von einem Trainer in der Öffentlichkeit", schrieb der 36-Jährige in einem Kommentar unter ein Video des Zorniger-Interviews bei "Sky".
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Fürth hat Noll vor der laufenden Zweitliga-Saison von 1899 Hoffenheim ausgeliehen.
Beim Zweitligisten, der in der Vorsaison schon mit Jonas Urbig (1. FC Köln) als Leihkeeper gute Erfahrungen gemacht hat, eroberte Noll sofort einen Stammplatz. Nach seinem Patzer und dem Ärger von Zorniger steht er nun unter besonderer Beobachtung.