EM 2024 in Deutschland
EM 2024 - Noten zu Österreich vs. Türkei: Mert Günok schockt ÖFB-Elf!
- Aktualisiert: 04.07.2024
- 10:45 Uhr
- ran.de
ran zeigt die Noten zum Achtelfinale Österreich gegen die Türkei. Die Einzelkritik
Von Christoph Gailer und Justin Kraft
Die Türkei ist unter den besten acht Teams Europas! Die Mannschaft von Trainer Vincenzo Montella setzte sich im EM-Achtelfinale gegen Österreich mit 2:1 durch. Im Viertelfinale wartet nun die Niederlande.
Urheber des österreischen Leids war der türkische Verteidiger Merih Demiral, der nicht nur nach 57 Sekunden das schnellste Tor in der K.o.-Phase einer Europameisterschaft schoss, sondern auch in der zweiten Hälfte (59.) per Kopf nachlegte. Michael Gregoritsch (66.) verkürzte für Österreich.
Wir haben beide Mannschaften benotet.
Patrick Pentz (Österreich)
Österreichs Keeper ist schon nach wenigen Sekunden erstmals bezwungen, macht dabei keine so gute Figur. Nachdem Patrick Pentz das Leder vor der Linie mit der Hand nach vorne abwehrt, staubt Demiral zum 1:0 für die Türkei ab. Beim 0:2 ist er gegen Demirals Kopfball aus kurzer Distanz chancenlos. Erst in der Schlussphase ist er im Rauslaufen dann noch einmal gefordert, klärt vor Yilmaz. ran-Note: 4
Stefan Posch (Österreich)
Für Ex-Hoffenheimer beginnt das Spiel sehr unglücklich. Er steht bei Baumgartners Klärungsversuch in der Schussbahn und so kommt das Leder in weiterer Folge zum Torschützen Demiral. Zu Beginn der zweiten Halbzeit hat Stefan Posch dann offensiv eine gute Phase, leitet die Arnautovic-Großchance stark ein und kommt kurz später selbst zum Abschluss. Mit seiner Vorlage zum 1:2 sorgt er auch noch für Hoffnung bei den Österreichern. ran-Note: 3
Externer Inhalt
Kevin Danso (Österreich)
Der Innenverteidiger von RC Lens rückt für Wöber wieder in die Startelf, macht nicht seine beste Partie bei dieser EM-Endrunde. Vor dem zweiten Gegentor verliert er das Kopfballduell gegen den Torschützen Demiral. ran-Note: 4
Philipp Lienhart (Österreich)
In der kurzen Druckphase nach dem frühen 0:1 hat der Verteidiger per Kopf eine der wenigen Chancen nach einem Eckball. Philipp Lienhart macht ein solides Spiel bis zum Tor zum 0:2, bei dem er in Kombination mit Danso in der Luft keine Chance gegen Demiral hat. In der 64. Minute wird der Freiburger ausgewechselt, für ihn kommt Wöber rein. ran-Note: 4
Philipp Mwene (Österreich)
Der Außenverteidiger rückt nach der Pause gegen die Niederlande zurück in die Startelf. Philipp Mwene kann das Vertrauen von Coach Rangnick aber nicht bestätigen. Er ist in der ersten Halbzeit einer der schwächsten im ÖFB-Team, kann kaum für Druck nach vorne sorgen, obwohl seine Mannschaft spielerisch über weite Strecken überlegen ist. Zur Pause bleibt Mwene folgerichtig in der Kabine. ran-Note: 5
Nicolas Seiwald (Österreich)
In seinem Leipziger Heimstadion ist der RB-Profi einmal mehr sehr gut in der Balleroberung und auch recht sicher im Passspiel. Dennoch kann auch er dem ÖFB-Team zu selten offensive Akzente verleihen. ran-Note: 3
Konrad Laimer (Österreich)
Der Bayern-Star rückt statt Grillitsch zurück in die ÖFB-Startelf. Konrad Laimer fehlt vor allem im Spiel mit dem Ball in engen Räumen aber oftmals das technische Rüstzeug, um Pässe zum Mitspieler zu bringen. Gut 25 Minuten vor Ende der Partie wird Laimer ungewöhnlich früh ausgewechselt. ran-Note: 4
Romano Schmid (Österreich)
Für den Bremer ist es ein unbefriedigender Auftritt am Dienstagabend in Leipzig. Schmid hat nur in der fünften Minute eine gute Aktion, als ein Eckball des kleinen Flügelspielers beinahe zum Ausgleich führt. Danach taucht er komplett ab und wird zur Pause ausgewechselt. ran-Note: 5
Christoph Baumgartner (Österreich)
Der Leipzig-Profi ist in seinem Heimstadion über lange Zeit der auffälligste Offensivspieler Österreichs. Unmittelbar nach dem frühen Gegentor hat er zwei gute Möglichkeiten zum prompten Ausgleich, zumindest ist er auch mal im Eins gegen Eins erfolgreich und reißt so Lücken. Kurz vor der Pause hat er dann auch die große Chance auf dem Ausgleich, als ihm der Ball unverhofft am Fünfmeterraum vor die Füße fällt – er schiebt das Leder knapp vorbei. In der Schlussphase der zweiten Halbzeit kommt er noch zu zwei weiteren Halbchancen per Kopf – in der Nachspielzeit scheitert er ebenfalls per Kopf am überragend reagierenden Günok. ran-Note: 3
Marcel Sabitzer (Österreich)
Er ist lange Zeit nicht wirklich gut im Spiel, auffällig ist vor allem seine neue Frisur. Nach einem Freistoß in der zwölften Minute direkt in die Mauer wird auch nach gut einer halben Stunde ein Distanzschuss von Marcel Sabitzer geblockt. ran-Note: 4
Marko Arnautovic (Österreich)
In der ersten Halbzeit fehlt dem Star von Inter Mailand komplett die Bindung zum Spiel, er bekommt kaum brauchbare Bälle und wenn, sind die sofort wieder weg. Erst nach dem Seitenwechsel zeigt Arnautovic ansatzweise seine Klasse, vergibt jedoch in der 51. Minute die bis dahin beste Chance des ÖFB-Teams. ran-Note: 4
Michael Gregoritsch (Österreich)
Durch die Einwechslung zur Pause stellt Österreich auf einen Doppelsturm um und Gregoritsch ist eine Belebung für das Offensivspiel. Schon wenige Sekunden nach Wiederbeginn hat der Freiburger Angreifer seine erste Großchance, die er noch vergibt. Doch in der 66. Minute macht er dann den Anschlusstreffer zum 1:2. ran-Note: 2
Alexander Prass (Österreich)
Nach seinem guten Auftritt gegen die Niederlande muss der Linksfuß in Leipzig zunächst wieder auf die Bank, kommt mit Beginn der zweiten Halbzeit rein. Sofort sorgt er für deutlich mehr Schwung als Mwene, der für Prass in der Kabine bleibt und legt eine weitere Talentprobe auf der großen EM-Bühne ab. ran-Note: 3
Florian Grillitsch (Österreich)
Der Hoffenheim-Profi wird in der 64. Minute eingewechselt, soll für mehr spielerische Momente sorgen. Direkt nach seiner Einwechslung fällt auch tatsächlich der Anschlusstreffer. ran-Note: 3
Maximilian Weber (Österreich)
Der zuletzt an Gladbach ausgeliehene Verteidiger darf ab der 64. Minute statt Leinhart ran. Er macht seine Sache solide, hat defensiv auch kaum noch etwas zu tun, weil Österreich nach dem Anschlusstreffer kaum noch türkische Angriffe zulässt. ran-Note: 3
Deutschland vs. Spanien: Die bisherigen großen Duelle vor dem EM-Viertelfinale
Mert Günok (Türkei)
Hat einen sehr abwechslungsreichen Abend: Erst viel zu tun, dann weniger, im zweiten Durchgang wieder etwas mehr. Pariert stark gegen Arnautovic (50.). Chancenlos beim Gegentor. Mit einer absoluten Weltklasse-Parade in der vierten Minute der Nachspielzeit hält er dann das Viertelfinale für die Türken. ran-Note: 1
Kaan Ayhan (Türkei)
Spielt in der Dreierkette als rechter Innenverteidiger, schiebt offensiv mitunter aber sehr weit nach vorn auf der rechten Seite. Bindet damit Österreicher und beackert Freiräume, die der Gegner nicht auf dem Schirm hat. Sehr stark im Aufbauspiel, weiter vorn trotz interessanter taktischer Rolle nicht mehr ganz so überzeugend. Auch defensiv nicht immer sattelfest. ran-Note: 3
Merih Demiral (Türkei)
Wahnsinns-Leistung! Hat in der Anfangsphase gleich zweimal etwas Glück: Erst fällt ihm der Ball nach einer Ecke vor die Füße und er schießt ihn über die Linie (2.), dann klärt er etwas unorthodox, als Österreich beinahe den Ausgleich erzielt (4.). Ist vor allem in der Luft unüberwindbar, räumt aber auch am Boden nahezu alles ab. Mit Ball lässt er sich vom Gegner nicht unter Druck setzen und trifft meist die richtige Entscheidung. Der Schlüsselspieler im türkischen Spiel. Setzt seiner Leistung die Krone auf, indem er auch noch das 2:0 erzielt (60.). Macht unterm Strich wohl das Spiel seines Lebens! Allerdings sorgt sein Torjubel nach der Partie für Ärger. ran-Note: 1
Abdülkerim Bardakci (Türkei)
Mehrfach bei Standardsituationen zu weit weg von seinem Gegenspieler. Hat auch aus dem Spiel heraus deutlich mehr Probleme mit den Österreichern als seine Kollegen. Im Aufbauspiel mit der einen oder anderen ordentlichen Idee, insgesamt aber zu wenig. ran-Note: 4
Mert Müldür (Türkei)
Ein sehr wechselhafter Auftritt des rechten Flügelverteidigers. Offensiv gelingt ihm wenig, seine Flanken finden fast nie einen Abnehmer. Defensiv gewinnt er mal einen wichtigen Zweikampf, um sich kurz darauf dann überrumpeln zu lassen. ran-Note: 3
Ismail Yüksek (Türkei)
Räumt defensiv gut auf und trägt mit seinen Zweikämpfen dazu bei, dass der frühe Sturmlauf Österreichs schnell abebbt. Kommt dann in der 42. Minute zu spät gegen Baumgartner und holt sich die Gelbe Karte (Sperre gegen die Niederlande). Wird auch wegen Platzverweis-Gefahr nach nicht mal einer Stunde ausgewechselt. ran-Note: 3
Orkun Kökcü (Türkei)
Entzieht sich dem Pressing der Österreicher sehr clever und kippt immer wieder auf der linken Seite tief heraus. Sichert einerseits den hoch agierenden Kadioglu ab, andererseits verteilt er aber auch wichtige Bälle, wenn die Türken mal das Spiel selbst gestalten müssen. Hat defensiv dafür ab und an Probleme. ran-Note: 3
Ferdi Kardioglu (Türkei)
Einer der stärksten Türken auf dem Platz. Über ihn kann sich das Team recht häufig aus dem gegnerischen Pressing befreien. Wenn nicht direkt über ihn, dann mindestens indirekt durch seine Laufwege. Zieht ständig Gegenspieler aus ihren Positionen. Auch defensiv ein sehr konzentrierter Auftritt. Führt nicht nur viele Zweikämpfe, sondern gewinnt auch noch mehr als 90 Prozent dieser. Offensiv setzt er regelmäßig Akzente mit Tempo- und Tiefenläufen. Erarbeitet sich so auch eine gute Chance in der 57. Minute. ran-Note: 2
Baris Alper Yilmaz (Türkei)
Betreibt von Beginn an einen enormen Aufwand, spielt mal auf der rechten Seite, mal auf der linken, mal im Zentrum. Läuft und läuft und läuft, bekommt auch viele Bälle und hat Aktionen, in denen er die Tiefe attackiert. Nur so richtig glücklich agiert er nicht. Hat einige einfache Fehlpässe. In der Schlussphase fährt er einige Konter fast im Alleingang und kommt auch zu guten Abschlüssen. Diese bleiben aber ungenutzt. Defensiv dafür eine zweifellos sehr starke Leistung. ran-Note: 3
Kenan Yildiz (Türkei)
Findet von der ersten Minute an nicht richtig ins Spiel. Bei der Türkei geht fast alles an ihm vorbei. Hat zwar Aktionen, dribbelt sich aber wahlweise fest oder findet seine Mitspieler zu spät oder gar nicht. Ist ein junger Spieler, dem man das zugestehen muss, eine große Hilfe ist er allerdings gegen Österreich nicht. ran-Note: 4
Arda Güler (Türkei)
Hat starke erste 20 Minuten, in denen er sehr viel mit Yilmaz rochiert und kombiniert. Taucht mal rechts, mal im Zentrum auf und versucht, das Spiel an sich zu reißen. Funktioniert nicht immer wie gewünscht. Schlägt im zweiten Durchgang die Ecke, die zum 2:0 führt. Hilft den Türken nicht nur mit seinen Dribblings enorm, sondern auch, weil er Bälle festmachen und durch seine technischen Fähigkeiten halten kann. Auch defensiv extrem engagiert und mit einigen guten Balleroberungen. ran-Note: 2
Salih Özcan (Türkei)
Der Inbegriff eines sehr unauffälligen Spiels. Özcan hat keine nennenswerten Aktionen, weder offensiv noch defensiv. Mit dem Ball läuft alles an ihm vorbei, ohne muss er kaum Zweikämpfe führen. Was man ihm auch negativ auslegen kann angesichts des Sturmlaufs der Österreicher in der zweiten Halbzeit. ran-Note: 4
Okay Yokuslu (Türkei)
Kommt in der Schlussphase für Kenan Yildiz. ran-Note: Ohne Bewertung
Kerem Aktürkoglu (Türkei)
Ersetzt Arda Güler in der 78. Minute. ran-Note: Ohne Bewertung.
Irfan Can Kahveci (Türkei)
Orkun Kökcü muss verletzungsbedingt den Platz für ihn verlassen (83.). ran-Note: Ohne Bewertung