Nations League
DFB-Tor: Manuel Neuer als Option? Der Torhüter-Plan von Julian Nagelsmann
- Aktualisiert: 19.03.2025
- 16:33 Uhr
- Tobias Hlusiak
Bei den anstehenden Länderspielen gegen Italien wird Oliver Baumann das deutsche Tor hüten. Auf lange Sicht soll der derzeit verletzte Marc-Andre ter Stegen – die eigentliche Nummer Eins – wieder übernehmen. Plötzlich aber kursiert im Hintergrund ein Name, der eigentlich schon ausgeschlossen schien: der von Manuel Neuer.
Vom DFB-Team aus Mailand berichtet Tobias Hlusiak
Heute Abend wird Julian Nagelsmann vor der Presse verkünden, was seit gestern eigentlich schon jeder weiß.
Die Wahl des Bundestrainers ist auf Oliver Baumann gefallen. Der Hoffenheimer ist der neue Stammtorwart der deutschen Nationalmannschaft.
Das legt nicht nur die Trikotnummernliste des Kaders nahe, die der DFB zwei Tage vor dem wichtigen Hinspiel im Nations-League-Viertelfinale in Mailand veröffentlichte. Der 34-Jährige hat das Ausscheidungsrennen gegen Alexander Nübel also gewonnen und wird beide Spiele gegen die Squadra Azzurra absolvieren.
Das Wichtigste zum DFB
DFB: Baumann lediglich Übergangslösung
Baumanns Status als Spitze der deutschen Torhüterriege soll allerdings nur von kurzer Dauer sein. Schon beim Final Four im Sommer – dem großen Ziel – soll wieder der eigentliche Platzhirsch Marc-Andre ter Stegen im Tor stehen.
Der 42-malige Nationalspieler hat nach seiner schweren Patellasehnenverletzung bereits das Lauftraining aufgenommen und könnte beim FC Barcelona schon im Laufe des April auf den Platz zurückkehren.
Dann hätte er ein Jahr, um sich in WM-Form zu bringen.
Was aber, wenn dies nicht gelingt? Was, wenn die Torwartposition in Nagelsmanns hochambitioniertem Erfolgsplan eine wackelige Variable bleibt?
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Manuel Neuer: Comeback nach "Pause"?
Für diesen Fall soll es eine fast sensationelle "Backup-Option" geben: Der nach der Heim-EM im vergangenen Jahr zurückgetretene Manuel Neuer könnte zurückkehren. Das jedenfalls berichtet die "SportBild".
Demnach sei die Tür für den Weltmeister von 2014 beim DFB nie wirklich ganz zugefallen. Auch Neuer selbst soll ein Comeback nicht ausschließen.
Um die Meldung richtig einzuordnen, muss man die Umstände verstehen, unter denen der Rücktritt des heute 38-Jährigen zu Stande kam.
Neuer hatte nur Minuten nach dem bitteren Ausscheiden gegen Spanien gegenüber Journalisten seinen eigentlichen Plan umrissen. Der Bayern-Keeper sprach von einer nicht näher definierten "Pause". Diese könne vielleicht auch ein halbes Jahr lang sein, meinte er.
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Der 124-malige Nationalspieler wollte eigentlich nie komplett raus aus der Nationalmannschaft, vielmehr ging es ihm darum, sich alle Möglichkeiten offen zu halten, auch weil ihn die WM 2026 als großer Schlussakt seiner glanzvollen Karriere immer reizte.
Die Verantwortlichen sahen dies anders. Schließlich war gar nicht klar, wie lang Neuer überhaupt noch professionell Fußball spielen würde. Immerhin hatte er seinen Vertrag beim FC Bayern noch nicht über den Sommer 2025 hinaus verlängert.
Ter Stegen in der Pole - Neuer lauert
Das erschwerte die Planungen des angestrebten Umbruchs in der Nationalmannschaft und so einigte man sich nach einigen Gesprächen schließlich auf den Rücktritt, den der Torwart schließlich am 21. August 2024 verkündete.
Mittlerweile hat Neuer seine Karriere mindestens Mal um "one more year" verlängert. Das große Turnier in den USA, Kanada und Mexiko ist also – rein terminlich – wieder in Reichweite.
Das allerdings bedeutet nicht, dass Neuer auch dabei sein wird.
Nagelsmann hat sich für den Weg mit ter Stegen entschieden. Der Kapitän des FC Barcelona hält alle Trümpfe in der Hand.
Sollte er aber – nach seiner schweren Verletzung – Probleme geben und der Bundestrainer sein großes Ziel vom Titel in Nordamerika in Gefahr sehen, könnte es zu einem Umdenken kommen.
Die öffentlichen Rufe nach einem Comeback des beliebten Bayern-Torwarts dürften in diesem Fall zumindest zunehmen.