Historische Niederlage des Mittelrheinligists
Oberliga-Eklat: FC Teutonia Weiden verliert 0:21 gegen den TuS Blau-Weiß Königsdorf - Jetzt spricht der Kapitän
- Aktualisiert: 25.03.2025
- 14:20 Uhr
- Max Bruns
Seltenes Ereignis in der Mittelrheinliga. Teutonia Weiden verliert mit 0:21 beim TuS BW Königsdorf. Die Gründe für die historische Niederlage sorgen für Aufsehen. Jetzt äußert sich auch der Kapitän.
Was sich am vergangenen Sonntag zwischen dem TuS Blau-Weiß Königsdorf und dem FC Teutonia Weiden abspielte, ist laut dem Fußball-Portal "fupa.net" historisch.
Dem Bericht zufolge war die 0:21 (0:14)-Niederlage Weidens in Königsdorf das höchste je verzeichnete Ergebnis der Mittelrheinliga. Die Liga entspricht der Höhe einer Oberliga.
Wie es zu dem Ergebnis kam, ist nach einem Blick auf die Aufstellung Weidens erklärt. Teutonia spielte in Königsdorf mehr oder weniger mit der zweiten Mannschaft, die sonst in der Kreisliga C unterwegs ist.
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Lediglich Kapitän Meik Kühnel stand für die Weidener aus der eigentlichen ersten Mannschaft auf dem Feld. Zudem schnürte Co-Trainer Engin Cetinkaya seine Schuhe, um Teil des 13-Mann-Kaders zu sein.
"Die erste Mannschaft ist bis auf meine Person gar nicht angetreten, daher musste die Kreisliga-C-Mannschaft spielen. So kommt so ein stark verzerrtes Ergebnis zusammen", erklärte Kühnel laut "RevierSport".
Die Team-Verantwortlichen erfuhren erst kurzfristig von der Welle an Absagen. "Unsere Spieler haben uns am Mittag mitgeteilt, dass sie krankgeschrieben seien und nicht spielen können. Deshalb mussten wir mit den Jungs aus unserer zweiten Mannschaft antreten", sagte Weidens zweiter Geschäftsführer Ulrich Fischer der "Aachener Zeitung" am Sonntag.
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Königsdorf-Trainer Deuker verärgert: "Lebenszeit-Verschwendung"
Trainer Cayan Zenk und Sportdirektor Mücahit Akyüz gaben keine Stellungnahme ab. Zenks Trainerkollege Albert Deuker äußerte sich hingegen zum 21:0-Sieg seiner Königsdorfer, der ihn jedoch keineswegs so sehr freute wie normalerweise.
"Als Meik Kühnel vor dem Spiel allein da stand, wussten wir schon, was kommen könnte", wurde Deuker bei "fupa.net" zitiert. Er holte zum Rundumschlag aus: "Traurig und lächerlich! Lebenszeit-Verschwendung für jeden Anwesenden heute. Affront gegen den Amateurfußball. Sinnlosestes Spiel meines Lebens. Wozu bereiten wir uns tagelang vor?"
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Kapitän entschuldigt sich
Im Achtelfinale des Verbandspokals hatte Weiden die Königsdorfer noch mit 5:2 besiegt. "Im Halbfinale sind sie bestimmt auf einmal alle da", echauffierte sich Deuker und resümierte: "Das ist ein ganz schwarzer Tag für die Mittelrheinliga."
Weiden rangiert in der oberen Tabellenhälfte und hat sich im Mittelrheinpokal bis ins Halbfinale gespielt. Dort soll der FC Teutonia am 16. April Drittligist Viktoria Köln empfangen.
Kapitän Kühnel konnte das Unverständnis der Königsdorfer Beteiligten verstehen und sagte gegenüber "RevierSport": "Das war für alle Beteiligten ungünstig. Für die Jungs, die einspringen mussten, für mich als Kapitän, für den Gegner. Mir tut es leid für die Menschen, die dafür Eintritt gezahlt haben und so etwas sehen mussten."
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Teutonia Weiden verliert 0:21: Das steckt hinter der Pleite
Stellt sich nur weiterhin die Frage, warum nahezu die gesamte Weidener Mannschaft kurzfristig "krankgeschrieben" war und das Team deshalb mit einem Rumpfkader antreten musste.
Die plötzliche Krankheitswelle hängt mit dem Rausschmiss von Joeffret Tudilo zusammen. Der Offensivspieler wurde in der vergangenen Woche vom Verein suspendiert, das bestätigte auch Vorstand Peter Pütz gegenüber dem "Kölner Stadt-Anzeiger".
Kapitän wusste nichts von der Aktion
"Es ist eine Unverschämtheit der Mannschaft. Eine Stunde vor dem Treffpunkt am Sonntag gab es die Absage. Sie wollten sich mit dem suspendierten Spieler solidarisieren. Aber aus meiner Sicht haben sie Vertragsbruch begangen", sagte Pütz.
Auch Kapitän Kühnel wurde von der Aktion der Mannschaft überrascht, weil er laut "RevierSport" an den Tagen vor dem Spiel berufsbedingt nicht mit der Mannschaft trainierte und daher nichts von der Aktion wusste.
Er begründete, warum er als einziger angetreten war: "Ich besitze einen Vertrag und habe bislang immer professionell gehandelt. Ich halte mich an vertragliche Absprachen. Solange ich zwei Beine habe und gesund bin, sehe ich es nicht ein, ein Meisterschaftsspiel zu bestreiken."
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Teutonia Weiden: Nächstes Spiel schon am Mittwoch
Das nächste Liga-Spiel für Teutonia steht bereits am Mittwoch (20 Uhr) an, wenn Weiden zuhause auf die zweite Mannschaft von Fortuna Köln trifft.
"Stand jetzt bereiten wir uns auf eine Partie gegen Weidens erste Mannschaft vor“, stellte Fortunas Teammanager Stefan Kleefisch am Montagvormittag laut dem "Kölner Stadt-Anzeiger" klar. Bei der Partie handelt es sich um ein Nachholspiel.
Weidens Spielführer hofft, dass es so kommen wird: "Ein Dauerzustand kann das auf jeden Fall nicht sein, das wird nicht funktionieren. Ich hoffe sehr, dass es Mittwoch wieder normal läuft", erklärte der Kühnel gegenüber "RevierSport" und kündigte interne Gespräche des Teams mit den Verantwortlichen an.