Ausblick mit Augenzwinkern
Jürgen Klopp macht RB Leipzig zum Meister, DFB-Team nimmt Rache für EM 2024: Wilde Fußball-Thesen für 2025
- Aktualisiert: 01.01.2025
- 18:54 Uhr
- Chris Lugert
Ein durchaus emotionales wie kontroverses Fußballjahr 2024 geht zu Ende, doch auch in 2025 könnte es die eine oder andere interessante Geschichte geben. Wir blicken mit ein paar - nicht ganz ernstgemeinten - Thesen voraus.
Inhalt
- These 1: Manchester United steigt ab
- These 2: Der FC Barcelona verkauft sein Wappen
- These 3: Jürgen Klopp wird Leipzig-Trainer und holt die Meisterschaft
- These 4: Jamal Musiala und Florian Wirtz gehen zusammen zu Manchester City
- These 5: Paderborn und Elversberg schaffen den Aufstieg in die Bundesliga
- These 6: Donald Trump wechselt sich bei der Klub-WM selbst ein
- These 7: DFB-Team gewinnt Nations League durch Cucurella-Eigentor
Von Chris Lugert
Das Fußballjahr 2024 war kein normales. Was schon allein daran lag, dass es mit Bayer Leverkusen einen neuen deutschen Meister gab, der die elfjährige Regentschaft des FC Bayern beendete. Der Frust südlich des Weißwurst-Äquators war riesig.
Die deutschen Fans wurden aber nicht nur von einer bajuwarischen Schreckensherrschaft befreit, als zusätzliches Geschenk gab es die zweite Heim-EM nach 1988 obendrauf. Diese endete zwar auf bittere Art bereits im Viertelfinale, dennoch wurde die Nationalmannschaft endlich wieder zum Lieblingskind des Landes. Was sich von Marc Cucurella nicht sagen lässt.
Und auch nicht mehr von Jürgen Klopp, der es wohl in Rekordzeit geschafft hat, seine Beliebtheitswerte von "Skala reicht nicht aus" auf "nicht messbar" zu zertrümmern. Dass der langjährige Trainer von Borussia Dortmund und des FC Liverpool ausgerechnet zu Red Bull geht - das ließ für manche sogar Judas persönlich plötzlich sympathisch erscheinen.
Doch was dürfen Fans aus Fußballsicht für 2025 erwarten? ran wagt einen Ausblick und stellt sieben Thesen auf, die allerdings mit einem Augenzwinkern zu betrachten sind.
These 1: Manchester United steigt ab
Ob man es glauben mag oder nicht: Noch im vergangenen Mai gewann Manchester United einen Titel! Und zwar nicht irgendeinen, sondern den FA Cup - und das auch noch im Finale gegen den Stadtrivalen Manchester City.
Der damalige Trainer Erik ten Hag sicherte damit seinen Job, denn was ist schon ein jahrelanger Niedergang inklusive Absturz auf Platz acht in der Premier League gegen einen Pokalsieg? Ein paar Monate später war ten Hag dann doch weg.
Das Wichtigste in Kürze
Der fast schon als Messias gefeierte Ruben Amorim, der mitten in der Saison seine Wohlfühloase Sporting Lissabon verließ, um sich in die Klub-gewordene Hölle zu begeben, musste bald erkennen, was er sich da angetan hat.
Fünf seiner ersten zehn Pflichtspiele gingen verloren, das hat es bei den "Red Devils" seit 1932 (!) nicht gegeben. Und es deutet absolut nichts darauf hin, dass sich an diesem Abwärtsstrudel 2025 etwas ändert.
Ja, es gibt scheinbar hoffnungslose Teams wie die drei Aufsteiger Southampton, Ipswich oder Leicester, die sich scheinbar alle direkt wieder in die Zweitklassigkeit verabschieden. Doch United ist nicht weit entfernt.
Und anders als die anderen Vereine hat United weder die Erfahrung noch den Kader für einen etwaigen Abstiegskampf. Das wird sich am Ende rächen. Der englische Rekordmeister steigt ab!
Externer Inhalt
These 2: Der FC Barcelona verkauft sein Wappen
Also kreativ sind sie in Katalonien ja, wenn es darum geht, Geld zusammenzukratzen. Der FC Barcelona ist seit Jahren dabei, sein Hab und Gut zu verhökern, um die riesigen finanziellen Lücken zu stopfen.
Jüngst wurden bereits die VIP-Logen im sich noch im Umbau befindlichen Camp Nou verkauft, um Dani Olmo und Pau Victor für den Rest der Saison registrieren zu können. Doch irgendwann ist auch das letzte Tafelsilber weg.
Was allerdings bleiben wird, sind die finanziellen Sorgen der Blaugrana, also müssen neue Finanzquellen erschlossen werden. Doch welche Möglichkeiten gibt es noch?
Das Trainerteam um Hansi Flick könnte in seiner Freizeit als Mariachi-Band ein paar Euro einspielen, womöglich mit ein paar selbst komponierten Liedern über Graugänse. Ob das aber wirklich erfolgversprechend ist?
Eine andere Idee könnte sich Präsident Joan Laporta bei einem deutschen Klub abschauen. Eintracht Braunschweig schrieb 1973 Schlagzeilen, als der Klub sein Wappen kurzerhand in das "Jägermeister"-Logo änderte.
Xhaka überrascht mit neuer Frisur: "Wette verloren?"
Das brachte Aufmerksamkeit, vor allem aber steckte natürlich die Idee dahinter, Geld einzunehmen. Und seien wir doch mal ehrlich: Das Barca-Logo könnte eine Auffrischung verkraften.
Warum nicht also mal bei Amazon anfragen, ob sie nicht Interesse hätten, ihren markanten Pfeil im Logo des spanischen Klubs zu sehen, gegen einen kleinen Obolus von - sagen wir - 350 Millionen Euro?
These 3: Jürgen Klopp wird Leipzig-Trainer und holt die Meisterschaft
Am 1. Januar 2025 tritt Jürgen Klopp seinen neuen Job als "Head of Global Soccer" im Red-Bull-Konzern an, für die meisten Fans ist das wohl ein Trauertag. Klopp selbst begründete den Schritt auch damit, dass er kein Trainer mehr sein wolle.
Aber an Überraschungen hat es bei Klopp im Jahr 2024 nicht gemangelt. Und wer sagt, dass es 2025 nicht direkt so weitergeht? Denn ob Marco Rose wirklich Trainer von RB Leipzig bleibt, ist fraglich.
Die ganz große Krise konnten die Sachsen in den letzten Spielen des Jahres zwar noch einmal eindämmen, doch das bittere Aus in der Champions League tut weh - und Rose, übrigens ein Klopp-Kumpel, steht unter Beobachtung.
Die 1:5-Klatsche bei den Bayern zum Jahresabschluss war auch nicht unbedingt ein Bewerbungsschreiben, auf neun Punkte ist der Rückstand in der Tabelle angewachsen. Unaufholbar ist das aber nicht.
Und so wäre es keine Überraschung, wenn Leipzig nach ein, zwei Niederlagen zum Auftakt nach der Winterpause die Reißleine zieht - oder besser gesagt, wenn Klopp selbst sie zieht. Und sich einfach selbst auf die Trainerbank setzt.
Es wäre der doppelt ausgestreckte Mittelfinger für alle seine Kritiker. Und es würde zu der Geschichte passen, wenn er eine Aufholjagd startet, die am Ende zur Meisterschaft führt - ein entscheidender Heimsieg gegen Bayern am 32. Spieltag inklusive.
These 4: Jamal Musiala und Florian Wirtz gehen zusammen zu Manchester City
Jamal Musiala und Florian Wirtz - im deutschen Fußball bestimmen diese beiden Namen aktuell jede Schlagzeile. "Wusiala" ist das große Versprechen für eine erfolgreiche Zukunft der Nationalmannschaft - und gemeinsam im Klub?
Gewisse Experten bezweifeln ja, dass beide Spieler zusammen auf Vereinsebene spielen können, weil - nun ja, weil offenbar zwei gute Spieler nicht funktionieren können. So oder so: Die Zukunft beider Spieler ist ein wichtiges Thema.
Die Bayern wollen gerne Musiala dauerhaft behalten und Wirtz zusätzlich verpflichten. Leverkusen will wiederum Wirtz behalten - doch was ist, wenn am Ende nichts davon funktioniert?
Musiala selbst hat durch seine Kindheit in England besondere Verbindungen zur Premier League und hat immer mal wieder damit geliebäugelt, irgendwann dort spielen zu wollen. Überredet er Wirtz, ihm zu folgen?
Bundesliga: Die Tabelle der xGoals - so sähe die Liga nach erwarteten Toren aus
Der Leverkusener wiederum kann sich die Klubs aussuchen, für die er künftig auflaufen will. Der 21-Jährige scheint bereit für den nächsten Schritt, auch wenn ein Transfer - ähnlich wie bei Musiala - jenseits der 100 Millionen Euro kosten würde.
Es braucht also einen Klub, der stinkreich ist, erfolgreich, offensiven Fußball spielen lässt und einen Trainer mit großem Namen hat, der bekannt dafür ist, Toptalente zu Weltstars formen zu können. Hallo, Manchester City!
Der Kaderumbruch bei City muss im Sommer ohnehin her, die Zeit von Kevin De Bruyne neigt sich allmählich dem Ende entgegen. Wirtz und Musiala würden perfekt in das dortige System von Pep Guardiola passen.
Nun muss Guardiolas Team nur mal wieder anfangen, Spiele zu gewinnen. Weil mit der Conference League lockt man Musiala und Wirtz trotz unendlicher Geldmengen nicht zu sich.
These 5: Paderborn und Elversberg schaffen den Aufstieg in die Bundesliga
Es gab Zeiten, da war der Samstagnachmittag in der Bundesliga ein Stelldichein traditionsreicher Großklubs, die sich emotionale Spiele liefern und dabei Kulissen jenseits der 50.000 Zuschauer begeistern.
Inzwischen finden die attraktivsten Spiele am Samstag eher um 13:00 Uhr statt, also in der 2. Bundesliga. Bei allem Respekt, aber HSV, Schalke oder Köln ziehen mehr Leute vor den Fernseher als Heidenheim, Hoffenheim oder Kiel.
Was die Bundesliga also bräuchte, wären mehr der erstgenannten Teams und weniger der letztgenannten. Doch was die Liga 2025 bekommen wird, sind zwei Aufsteiger mit dem Namen SV Elversberg und SC Paderborn.
Keine Frage, beide Klubs mischen die zweite Liga zu Recht auf und hätten sich bei sportlicher Qualifikation ihren Platz im Oberhaus verdient. Von einer Bereicherung, wie es z.B. Köln oder Hamburg für die Liga wären, sind beide aber so weit entfernt wie Schalke vom Aufstieg.
Immerhin: Die Bundesliga läuft Stand Jahreswechsel nicht Gefahr, eines ihrer verbliebenen großen Aushängeschilder zu verlieren. Was allerdings auch nicht überraschend ist - viele gibt es schließlich nicht mehr.
These 6: Donald Trump wechselt sich bei der Klub-WM selbst ein
Die Klub-WM 2025 wirft ihre Schatten bereits voraus - Grund für viel Licht gibt es aber ohnehin nicht. Das Turnier kostet den Klubs und den Spielern eine ordentliche Sommervorbereitung und hat sportlich kaum Bedeutung.
Ausgetragen wird das vierwöchige Turnier in den USA, als Testlauf für die ein Jahr später stattfindende "richtige" WM. Und einer wird es sich wohl nicht nehmen lassen, bei einigen Spielen vorbeizuschauen: US-Präsident Donald Trump.
Schon jetzt dürften Fans feuchte (Alb-)Träume davon bekommen, wenn sie daran denken, wie sich Trump und FIFA-Präsident Gianni Infantino auf der Tribüne präsentieren. Doch Trump ist sogar noch mehr zuzutrauen.
Es wäre wenig überraschend und würde zu ihm passen, wenn er sich kurzerhand einfach selbst in einen Kader der Teams beruft und anschließend sogar selbst einwechselt - wenn vielleicht auch nur symbolisch.
Mit Sicherheit würde der Präsident das für eine gute Idee halten - also beide Präsidenten, USA und FIFA. Und für beide wäre es der letzte Beweis für die Großartigkeit des Turniers. Make Club World Cup great again!
These 7: DFB-Team gewinnt Nations League durch Cucurella-Eigentor
Machen wir es kurz: Im März schlägt Deutschland Italien im Viertelfinale der Nations League und zieht ins Final Four im Juni ein.
Der DFB bekommt die Austragung zugesprochen und darf die beiden Halbfinals sowie das Spiel um Platz drei und das Finale ausrichten. Ein weiteres, wenn auch kleines, Sommermärchen für die deutschen Fans, aber mit einem anderen Ausgang.
Das Team von Julian Nagelsmann kommt ins Endspiel und trifft dort auf Spanien. Es ist die Revanche für das EM-Aus und es passiert genauso, wie es passieren sollte. Deutschland gewinnt in der Verlängerung durch ein Eigentor von Marc Cucurella.
Ist es Verbitterung? Nein. Es ist schlicht Karma. Und das kann manchmal eine B**ch sein.