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Regionalliga

Fan-Eklat mit Folgen: 58-Millionen-Euro-Arena erhält keine Lizenz für Profifußball

  • Aktualisiert: 07.04.2025
  • 16:13 Uhr
  • ran.de

Nach den schweren Ausschreitungen während des Viertliga-Spiels zwischen Jena und Erfurt drohen Carl Zeiss ernsthafte Konsequenzen. Die Stadt Jena verweigert die Genehmigung für Profifußball im neuen Stadion - und fordert klare Maßnahmen.

Mit einem großen Feuerwerk wurde das neue Ernst-Abbe-Sportfeld bzw. die ad hoc Arena im Jahr 2024 eröffnet. Die gut 15.000 Zuschauer fassende Arena ist ein absolutes Schmuckstück in Jena und hat 58 Millionen Euro gekostet.

Eigentlich müsste man meinen, dass es für den Viertligisten Carl Zeiss Jena (Regionalliga Nordost) eine echte Freude sein müsste, in diesem top-modernen Stadion auflaufen zu dürfen. Bis jetzt hat die neue Spielstätte dem Klub aber fast ausschließlich Ärger eingebracht.

Beim 2:0-Sieg gegen den Halleschen FC am Freitag kam es in der ad hoc Arena zum dritten Mal zu schweren Ausschreitungen. Bei den Auseinandersetzungen zwischen verfeindeten Fangruppen kam es zu dutzenden Verletzten, was nun weitreichendere Konsequenzen haben könnte.

Nach Angaben des "MDR" hat die Stadt Jena dem Klub die Konformitätserklärung für die Stadion-Sicherheit fürs Erste verweigert. Ein Dokument, das notwendig wäre, um im Profifußball - also in der 3. Liga und aufwärts - auflaufen zu dürfen.  Zwar hat Jena in der laufenden Saison keine Chance mehr, aus der Regionalliga aufzusteigen, jedoch ist nun trotzdem eine gute Kooperation mit der Stadtverwaltung gefragt.

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Klare Ansage von der Stadt: Carl-Zeiss Jena muss handeln

"Es geht grundsätzlich darum, dass wir uns anschauen: Ist das Sicherheitskonzept für den Spielbetrieb, wie wir es jetzt wahrnehmen, geeignet - insbesondere auch für die Risikospiele. Es muss halt ausgeschlossen sein, dass zwei Fanlager aufeinandertreffen", schilderte Stadtsicherheitsdezernent Benjamin Koppe bei "Sport im Osten".

Erst im Herbst 2024 war es während der traditionell brisanten Begegnung Rot-Weiß Erfurt - Carl Zeiss Jena zu Ausschreitungen gekommen, ehe die Situation gegen Chemie Leipzig im November erneut eskalierte.

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Das Wichtigste in Kürze

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Fan-Proteste gegen die Stadt und den Klub

Tatsächlich sah der ursprüngliche Plan auch eine andere Verteilung der Fan-Gruppen vor. Die Jena-Ultras sollten von der Südtribüne auf die Nordseite rücken, was in der Szene aber alles andere als gut ankam. Sie verweigerten sich dem Vorhaben und setzten sich gegen den Verein und die Stadt durch. Beim DFB-Pokal-Spiel gegen Leverkusen zierte ein Schmähplakat die gesamte Kurve.

Klar ist allerdings, dass es so, wie es aktuell läuft, nicht weitergehen kann. Konformitätserklärung für die 3. Liga hin oder her, Szenen wie sie gegen Halle, Leipzig und Erfurt zu sehen waren, müssen schnellstmöglich wieder der Vergangenheit angehören. Dafür braucht es eine klare Aufarbeitung der Zwischenfälle und vor allem eine räumliche Trennung der Fanlager.

Es gilt dringend zu verhindern, dass wie im Falle des Heimspiels am Freitag, Halle-Fans unbemerkt ein ganzes Zaunfeld abschrauben und in den Block der gegnerischen Anhänger stürmen zu können.

Erst dann kann die neue Arena für den Klub, die Stadt und die Fans auch einen echten Mehrwert bieten.

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