WM-QUalifikation
Thomas Tuchel nach England-Debüt trotz Sieg über Albanien selbstkritisch
- Aktualisiert: 22.03.2025
- 12:39 Uhr
- SID
Thomas Tuchel hat ein gelungenes Debüt als Trainer der englischen Nationalmannschaft gefeiert. Der angekündigte Hurra-Fußball lässt allerdings noch auf sich warten, kritisiert die gefürchtete englische Presse.
Das souveräne 2:0 in der WM-Qualifikation gegen Albanien war zwar ein gelungener Einstand für Thomas Tuchel als Trainer der "Three Lions". Die große Euphorie konnte der Neue an der Seitenlinie aber noch nicht entfachen.
"Es war nicht gerade die aufregende Achterbahnfahrt, die uns Thomas Tuchel versprochen hatte", schrieb "The Sun". "Es war kein Abend, an dem Thomas Tuchels England die Herzen höher schlagen ließ", kommentierte der "Guardian".
Auch der Trainer selbst erkannte, dass die Leistung seines Teams nicht der angekündigte Hurra-Fußball war. "Ich verstehe, dass es nicht gerade mitreißend anzusehen war. Aber wir mussten trotzdem tun, was getan werden musste", sagte er bei der "BBC".
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Für Tuchel sei das Debüt trotzdem "aufregend" gewesen: "Ich war vorher etwas nervös." Dabei bescherten die Fans dem Deutschen im ausverkauften Wembley-Stadion schon vor dem Anpfiff eine warme Begrüßung: "Welcome to the home of football, Thomas", stand auf einem Banner.
Das Wichtigste in Kürze
Glückliches Händchen: Tuchel-Debütant trifft
Mit seinen ersten Minuten als Nationaltrainer im Mutterland des Fußballs war Tuchel auch ziemlich zufrieden. "Wir haben dominant angefangen", sagte er.
Der 18 Jahre alte Myles Lewis-Skelly (20.) krönte die Anfangsphase mit seinem ersten Tor im ersten Länderspiel. Der Linksverteidiger sei im Training "erstaunlich" gewesen, erklärte Tuchel die Aufstellung des Arsenal-Profis und lobte dessen "Selbstvertrauen" sowie seinen "offenen und reifen" Charakter.
Das zweite Tor schoss Kapitän Harry Kane (79.), den der Trainer aus seiner Zeit bei Bayern München bestens kennt. Im Trikot der Three Lions sei Kane "noch selbstbewusster" und "in seinem Umfeld als natürlicher Anführer", stellte Tuchel fest.
Der Stürmer vergab aber auch einige der Chancen, die sich die Engländer, anders als noch zum Ende der Ära von Tuchels Vorgänger Gareth Southgate, regelmäßig erarbeiteten. Defensiv gefordert wurde das Team kaum.
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Tuchel verspricht: "Wir werden besser"
Tuchel, der aus der Coaching-Zone regelmäßig und energisch Anweisungen gab, sah aber auch Verbesserungspotenzial: Nach der Pause sei seine Mannschaft "nicht mehr diszipliniert genug in der Struktur" gewesen. Er wünschte sich zudem mehr Druck von den Flügelspielern.
Nach dem erfolgreichen Debüt blickte der Coach optimistisch voraus: "Hoffentlich gibt uns das Selbstvertrauen, um schnell besser zu werden und auf unseren Stil zu vertrauen." Dann versprach er: "Wir werden besser werden, da bin ich mir sicher."
Schon am Montag (ab 20:45 Uhr im Liveticker) geht es in der Gruppe K für Tuchel und England weiter, wenn Lettland in Wembley gastiert.