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Wintersport

Curler-Jubel schon vor EM-Finale: "Highlight im Aufschwung"

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© www.imago-images.de/SID/via www.imago-images.de

Die deutschen Curler werten ihre Teilnahme am EM-Finale am Samstag als Bestätigung beharrlicher Aufbauarbeit. "Es hat sich bei uns viel verändert", sagte Sportdirektor Markus Tröger vom Deutschen Curling-Verband (DCV) dem SID vor dem Endspiel im finnischen Lohja gegen Schottland: "Für uns ist das Finale ein Highlight im Aufschwung."

Nach zwei verpassten Olympia-Teilnahmen und entsprechenden Kürzungen von Fördergeldern sind dem DCV nach Ansicht von Tröger wichtige Weichenstellungen gelungen. "Geld allein macht keine Medaillen. Aber wir haben personell und strukturell wieder gute Bedingungen für die Spieler geschaffen", sagte der Münchner.

Daher hält Tröger den Einzug der Mannschaft um Skip Marc Muskatewitz (Sinzheim) ins erste Finale seit dem sechsten und bislang letzten EM-Triumph vor 20 Jahren nicht für allzu überraschend: "Das hatte sich im Saisonverlauf bereits abgezeichnet. Das Team Muskatewitz war ja zuletzt schon mehrfach zu den Grand Slams der besten Mannschaften der Welt nach Kanada eingeladen worden."

Auf dem Weg zurück in die Weltelite ist Lohja unabhängig vom Ausgangs des Finals gegen die Titelverteidiger und Rekordgewinner laut Tröger auch nur eine Zwischenstation: "Unser Ziel ist ganz klar Olympia 2026."

Den Grundstein für die erste Teilnahme an Winterspielen seit Sotschi 2014 legten Muskatewitz und Co. im vergangenen Frühjahr durch Rang fünf bei der WM in der Schweiz - das beste WM-Ergebnis für DCV-Männer seit Silber 17 Jahre zuvor. Trögers Einschätzung zufolge müsste dadurch bei der WM 2025 im kanadischen Moose Jaw Platz acht zur Direktqualifikation für das olympische Turnier in Italien reichen, "ansonsten gibt es Ende 2025 noch eine letzte Olympia-Ausscheidung".

In Lohja war das Team von Bundestrainer Uli Kapp nur mit Außenseiterchancen angetreten. Doch Muskatewitz sowie Kapps Sohn Benjamin, Felix Messenzehl und Johannes Scheuerl - alle drei schon Junioren-Vizeweltmeister 2022 und 2023 - lösten zunächst mit einer Siegesserie vorzeitig das WM-Ticket und zogen mit der guten Vorrundenbilanz von sechs Siegen in neun Spielen ins Halbfinale ein. Durch ein 8:2 gegen den Mitfavoriten Norwegen sicherte sich die DCV-Auswahl danach schon vor dem Endspiel ihre erste EM-Medaille seit Bronze 2008.

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