Wintersport
Skeleton: Grotheer und Neise enttäuschen - EM-Bronze für Jungk
Die Skeleton-Olympiasieger Christopher Grotheer und Hannah Neise haben sich bei der EM zum Weltcupabschluss im norwegischen Lillehammer von der anvisierten WM-Form noch weit entfernt gezeigt. Beide landeten in ihren Rennen am Freitag jeweils nur auf Platz neun. Die EM-Titel sicherten sich Samuel Maier und Janine Flock aus Österreich. Axel Jungk gewann überraschend EM-Bronze und damit die einzige deutsche Einzelmedaille.
Maier und Jungk profitierten dabei davon, dass der erstmals in einem Weltcuprennen siegreiche Chinese Lin Qinwei aus der EM-Wertung fällt. Bei den Frauen sicherte sich Europameisterin Flock mit Platz eins auch souverän ihren dritten Gesamtweltcuptitel. Die 24 Jahre alte Winterbergerin Neise rutschte dagegen noch auf Platz drei ab. Beste Deutsche war in Lillehammer die frühere Weltmeisterin Susanne Kreher (Oberbärenburg) als Fünfte bzw. EM-Vierte.
Grotheer war angesichts seiner Leistung zunächst ratlos. "Ich bin total unzufrieden mit den Startzeiten. Ich kann es mir nicht so richtig erklären", sagte der 32-Jährige vom BRC Thüringen. Er habe "gefühlt in den letzten Wochen etwas den Flow verloren". Jungk hingegen freute sich "extrem" über seine Medaille. In den vergangenen Jahren sei die EM-Wertung für ihn "nur Beiwerk" gewesen, in diesem Jahr aber "sehr wichtig".
Der Brite Matt Weston sicherte sich in Lillehammer indes mit Rang acht zum zweiten Mal nacheinander den Gesamtweltcup - vor Landsmann Marcus Wyatt und Grotheer (Oberhof). Der Deutsche hatte nach vier Siegen zu Saisonbeginn beim Jahresabschluss in Sigulda aufgrund eines Muskelfaserrisses einmalig aussetzen müssen und dadurch den Anschluss verloren. "Da war mir schon klar, der Gesamtweltcup ist futsch", sagte Grotheer nun.
Die Weltmeisterschaften, die in drei Wochen in Lake Placid/USA (6. bis 9. März) steigen, sind der Höhepunkt der Skeleton-Saison. Grotheer geht dort im Einzel zum dritten Mal als Titelverteidiger an den Start.