Wintersport
Skeleton: Grotheer verliert Führung, Neise bleibt vorn
Dämpfer für den Dominator: Skeleton-Olympiasieger Christopher Grotheer hat seine Führung in der Weltcup-Gesamtwertung verletzungsbedingt abgegeben. Der 32-Jährige musste seinen Start im lettischen Sigulda aufgrund eines kleinen Muskelfaserrisses in den Adduktoren absagen und verlor einiges an Boden. Bei den Frauen verpasste Olympiasiegerin Hannah Neise zwar das Podest, behauptete mit Rang vier aber den ersten Platz im Weltcup-Gesamtklassement.
Alle vier Rennen hatte Grotheer (Oberhof) zuvor gewonnen, doch nun machte ihm die am Dienstag im Sprinttraining erlittene Verletzung einen Strich durch die Rechnung. Er habe auf den Start verzichtet, "um die restliche Saison und die weiteren Saisonziele nicht zu gefährden", schrieb der 32-Jährige bei Instagram.
Der Brite Marcus Wyatt nutzte die freie Bahn zum Sieg und setzte sich damit an die Spitze des Weltcup-Klassements. Auch dessen Landsmann Matt Weston schob sich mit Platz zwei an Grotheer vorbei.
Bundestrainer Christian Baude hatte "eine ganz schwere Woche" prognostiziert - und er sollte Recht behalten. Felix Keisinger (Königssee) bestätigte als Sechster die eigene Einschätzung, dass ihm der Eiskanal in Sigulda liegt, nur bedingt. Der Olympia-Zweite Axel Jungk (Oberbärenburg) und Lukas Nydegger (Berchtesgaden) landeten auf den Plätzen zehn und 13.
Neise (Winterberg) rutschte beim ersten Saisonsieg der letztjährigen Gesamtweltcup-Siegerin Kimberley Bos aus den Niederlanden im zweiten Durchgang noch aus den Podestplätzen. "Die Läufe waren sehr inkonstant", sagte die 24-Jährige, die diesen Umstand auch auf fehlende Trainingsfahrten im Herbst zurückführte: "Aber nach der Vorsaison hier ist es voll okay, ich bin mega zufrieden heute." Im Februar war Neise beim Saisonabschluss in Lettland nur Siebte geworden.
Platz zwei ging diesmal an Janine Flock aus Österreich, die damit den Rückstand auf Neise in der Weltcup-Gesamtwertung als erste Verfolgerin auf 44 Punkte verkürzte. Kim Meylemans, Siegerin in Altenberg in der Vorwoche, wurde Dritte. Behaupten muss sich Neise nun erst wieder im neuen Jahr bei ihrem Heim-Weltcup in Winterberg am 3. Januar.
Die frühere Weltmeisterin Susanne Kreher (Oberbärenburg) fuhr in Sigulda dank einer Steigerung im zweiten Durchgang noch auf Rang sechs. Jacqueline Pfeifer (Olsberg) wurde Elfte, Corinna Leipold (Königssee) landete auf Rang 13.