Wintersport
"Ganz schön gebibbert": Carl starke Zweite hinter Diggins
Victoria Carl saß im Ziel und zitterte, doch an ihrer starken Zeit bissen sich fast alle Konkurrentinnen die Zähne aus. "Es war mega eng, jetzt bin ich umso glücklicher", sagte die Skilanglauf-Olympiasiegerin nach ihrem starken zweiten Platz beim Weltcup im französischen Les Rousses, der gleichzeitig ihr erster Podestplatz des WM-Winters war.
Carl lag im Kampf gegen die Uhr nach 8,1 der zehn Kilometer noch auf Rang fünf, ehe sie den Turbo zündete und im Ziel zunächst die Bestzeit setzte. "Ich habe ganz schön gebibbert", sagte die 29-Jährige. Einzig die Amerikanerin Jessie Diggins zog im ersten Rennen nach der Tour de Ski noch vorbei - das allerdings mit einem Vorsprung von 19,5 Sekunden auf Carl und mit einer Zeit von 22:37,7 Minuten deutlich.
Weil zudem Pia Fink als Sechste das beste Ergebnis ihrer Karriere lieferte, war auch Peter Schlickenrieder vollauf zufrieden. "Ein tolles Rennen von Vici, tolle Einteilung, superstark hintenraus. Und ein Topresultat von Pia. Da haben wir wieder einen Schritt nach vorne gemacht", sagte der Teamchef.
Katharina Hennig, die 2022 in Peking zusammen mit Carl Gold im Teamsprint geholt hatte, kam in ihrem ersten Rennen nach einmonatiger Pause auf den 23. Platz. Hennig hatte wegen einer Erkältung auf die Tour de Ski rund um den Jahreswechsel verzichtet. Tour-Siegerin Therese Johaug (Norwegen) war am Freitag nicht am Start.
Bei den Männern sorgte Janosch Brugger als 15. für das beste deutsche Ergebnis, Friedrich Moch kam im ersten Rennen nach seinem dritten Platz beim Tour-Finale nicht über den 20. Rang hinaus. "Bei Friedrich waren es sicher noch die Nachwirkung der Tour. Er war auf den letzten Kilometern leer", sagte Schlickenrieder.
Der Norweger Iver Tildheim Andersen nutzte die Abwesenheit zahlreicher Topstars wie Johannes Hösflot Kläbo und Harald Östberg Amundsen und holte den zweiten Weltcupsieg seiner Karriere.