Motorsport Formel 1
Formel-1-Test Bahrain: Regen hindert Testbetrieb, Red Bull mit Problemen
- Aktualisiert: 27.02.2025
- 12:39 Uhr
- Motorsport-Total
Der Formel-1-Test in Bahrain 2025 bleibt unvorhersehbar. Nachdem am Mittwoch ein Stromausfall für eine einstündige Unterbrechung gesorgt hatte, war es am Donnerstagvormittag der Regen, der dem Treiben der zehn Teams Einhalt gebot. Die Bestzeit am Mittag holte sich derweil Ferrari-Pilot Lewis Hamilton.
Immer wieder erschwerte leichter Regen die Testarbeit auf dem Bahrain International Circuit, auf dem es mit rund 13 Grad Celsius ohnehin schon vergleichsweise kühl ist. Irgendwann wurde der Regen aber sogar so stark, dass die Teams gezwungen waren, in der Garage zu bleiben.
Das Problem: Die meisten Teams haben für die Testfahrten keine Regenreifen bestellt! Lediglich Haas und Aston Martin haben sich von Reifenhersteller Pirelli entsprechend ausrüsten lassen. Aston Martin stehen drei Sätze Intermediates zur Verfügung, Haas hat sich zur Sicherheit je einen Satz Intermediates und Regenreifen liefern lassen.
Allerdings nutzte nur Esteban Ocon im Haas VF-25 die Gelegenheit für ein paar Runden im Nassen, alle anderen legten eine unfreiwillige Pause ein.
Weil der Regen aber schwächer und die Strecke wieder trocken wurde, konnte der Testbetrieb bis zum Mittag ungehindert fortgesetzt werden. Eine weitere Unterbrechung - etwa in Form einer roten Flagge - gab es nicht. Auch größere Fahrfehler gab es nicht zu sehen, lediglich in Kurve 11 waren einige Fahrer mal in der asphaltierten Auslaufzone zu finden.
Außerdem gab es eine kleine Kollision zwischen Nico Hülkenberg (Sauber) und Oscar Piastri (McLaren), als Piastri dem Deutschen in Kurve 8 gegen das rechte Hinterrad gefahren war. Der Australier hatte sich beim Anbremsen vertan und touchierte den Sauber, der eigentlich weit außen gefahren war.
Zum Sportlichen: Lewis Hamilton sicherte sich am Mittag die Bestzeit. Mit seiner Runde von 1:29.379 Minuten war er dabei mehr als eine Sekunde schneller als Lando Norris, der am ersten Testtag die schnellste Runde gedreht hatte.
Knapp eine Stunde vor der Pause hatte George Russell im Mercedes die Bestzeit von seinem ehemaligen Teamkollegen übernommen, doch Hamilton konterte kurz darauf und eroberte sich die Führung zurück. Am Ende lag er 0,399 Sekunden vor seinem Landsmann.
Platz drei ging an Williams-Pilot Carlos Sainz (+0,711), der aber auf anderen Reifen unterwegs war. Denn seine Bestzeit kam auf den härteren C2-Reifen, während Russell und Hamilton mit C3 unterwegs waren.
Größere Probleme gab es derweil bei Red Bull, wo Liam Lawson von fehlendem Wasserdruck im Auto lange in der Garage gehalten wurde. Der Neuseeländer landete mit 1,8 Sekunden Rückstand nur auf Rang acht und schaffte lediglich 28 Runden - die wenigsten aller Fahrer.
Hinter ihm landeten nur noch Sauber-Pilot Nico Hülkenberg und Esteban Ocon, der mit Haas wieder einmal dem Feld komplett hinterherfuhr.
Daten: Mercedes wieder mit viel Verschleiß, Sauber bleibt langsam
Am Ende der Morgensession gab es mehrere vergleichbare Longruns. Ähnlich wie am ersten Tag absolvierten einige Teams zunächst ihre Qualifying-Simulationen, kehrten anschließend an die Box zurück, fuhren jedoch ohne Reifenwechsel oder Nachtanken direkt wieder auf die Strecke, um einen Longrun zu absolvieren.
Vergleichbar waren dabei die Zeiten von George Russell und Nico Hülkenberg, obwohl die genauen Spritmengen natürlich unklar sind.
Russell erreichte im Mercedes eine durchschnittliche Rundenzeit von 1:33.181, während Sauber-Pilot Hülkenberg mit einem Schnitt von 1:34.465 pro Runde mehr als eine Sekunde langsamer war. Beide Fahrzeuge zeigten jedoch einen erheblichen Reifenverschleiß - ein Problem, das bei Mercedes bereits am ersten Testtag auffällig war.
Bemerkenswert ist zudem, dass Mercedes in den Qualifying-Simulationen stets nur einen Versuch unternimmt, bevor das Auto direkt zurück an die Box fährt. Andere Teams wie Ferrari oder Racing Bulls hingegen konnten nach einer Kühlrunde ihre Bestzeiten noch einmal unterbieten, was eher untypisch für Bahrain ist, da der Reifenverschleiß normalerweise so hoch ist, dass er den Vorteil des sinkenden Spritgewichts übersteigt.
Eine weitere Parallele zeigte sich zwischen Red Bull und Aston Martin, als Liam Lawson und Fernando Alonso auf identischen Reifen und mit scheinbar hoher Benzinladung einen etwa zehn Runden langen Longrun fuhren. Hierbei war Lawson durchschnittlich 0,152 Sekunden pro Runde schneller. Der Reifenverschleiß wirkte bei beiden Fahrzeugen deutlich geringer als bei Mercedes und Sauber, wenngleich die unterschiedlichen Spritmengen einen direkten Vergleich erschweren.
Rund eine Stunde später schien auch Lewis Hamilton im Ferrari einen Longrun mit viel Sprit zu absolvieren, ähnlich wie Lawson und Alonso zuvor. Dabei war er im Schnitt 0,497 Sekunden pro Runde schneller als der Red Bull. Doch auch hier gilt Vorsicht, da die genauen Spritmengen der Autos nicht bekannt sind.
In der Nachmittagssession dürften dann die ersten vollständigen Rennsimulationen auf dem Programm stehen, bei denen die Fahrer einen kompletten Grand Prix über 57 Runden inklusive regulärer Boxenstopps absolvieren.
Besonders Liam Lawson und Williams-Pilot Carlos Sainz sind hierfür prädestiniert, da sie nur noch heute im Auto sitzen und somit ihre letzte Gelegenheit für eine solche Simulation haben. Alle anderen Teams tauschen ihre Piloten nach der einstündigen Mittagspause aus.
Der Test endet - wenn nicht wie gestern etwas dazwischenkommt - um 17 Uhr MEZ.
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