Motorsport - F1
Formel 1: Verstappen, Norris und Co. - Favoritencheck vor dem Saisonstart 2025 in Melbourne
- Aktualisiert: 13.03.2025
- 10:58 Uhr
- Mike Stiefelhagen
Die Formel 1-Saison steht mit dem Großen Preis von Australien in den Startlöchern. Wir stellen Euch die größten Favoriten in diesem Jahr vor.
Die Formel 1-Saison 2025 steht an. Der Große Preis von Australien wird am Sonntag in Melbourne stattfinden (ab 5:00 Uhr im Liveticker) und den ersten Stand aller Teams preisgeben.
Vorab durften die Teams bereits Testfahrten in Bahrain absolvieren. Dabei scheint die Spitze dicht beisammen zu sein. Es gibt nicht den einen klaren Favoriten. Außerdem haben einige Fahrer das Team gewechselt oder sind als Rookies neu im Geschäft. Generell ist das Fahrerfeld mit sechs Neulingen und neun Piloten unter 25 sehr jung. Vielleicht auch ein Vorteil für erfahrene Stars wie Fernando Alonso oder Lewis Hamilton.
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Weltmeister Max Verstappen möchte natürlich seinen Weltmeistertitel verteidigen, doch bereits der Abschluss der vergangenen Saison zeigte, dass dies in 2025 schwerer werden könnte. Lando Norris bleibt sein vielleicht größter Herausforderer.
ran schätzt für Euch die Lage der Teams ein und macht den großen Favoritencheck.
Das Wichtigste in Kürze
McLaren
Externer Inhalt
Mit 666 Punkten gewann das Team die Konstrukteurswertung in der abgelaufenen Saison - vor Ferrari und Red Bull Racing. Es reichte jedoch nicht für den Weltmeistertitel. Die Entwicklung ist aber klar: McLaren dürfte das schnellste Auto haben.
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Die letzten aerodynamische Veränderungen für mehr Downforce unterstützen diese These. Mit Oscar Piastri und Lando Norris haben sie zudem zwei junge, aber konstante Piloten, die aus den Fehlern der Vergangenheit lernen wollen. Das Team bringt das beste Gesamtpaket mit, auch wenn der Abstand zum Rest marginal ist.
Ferrari
Lewis Hamilton regiert die Schlagzeilen. Die Mercedes-Legende in Rot ist ein besonderer Anblick. Doch Charles Leclerc kommt dabei zu kurz. Es wird interessant zu sehen sein, wer von beiden die Nase vorne haben wird und wie sehr sie harmonieren. Doch der Ferrari dürfte mit seiner ebenfalls brutalen Aerodynamik bereits in Australien ein Wörtchen um den Sieg mitreden.
Rein von der Bolidenleistung dürften sie knapp hinter McLaren sein. Jedoch haben sie mit Lewis Hamilton einen Neuling im Team, der vielleicht erstmal richtig ankommen muss. Viel Eingewöhnungszeit wird er nicht brauchen. Es ist die stärkste Fahrerpaarung im Grid - reicht es endlich für den Titel bei der Scuderia?
Red Bull Racing
Auch wenn Max Verstappen, Christian Horner und Dr. Helmut Marko bemüht sind, die Favoritenrolle in diesem Jahr abzulehnen, wäre es vermessen, Red Bull abzuschreiben.
Vielleicht sind sie in der Entwicklung hinter den ersten beiden Teams, doch mit dem amtierenden Weltmeister Verstappen sind sie immer auf der Rechnung zu haben.
Der Niederländer hat nichts zu verlieren, hat den Titel schon mehrfach gewonnen und wird vor keinem Duell zurückschrecken. Sein Mindset sucht seinesgleichen, da es vor Egoismus strotzt. Etwas, was dir in der Formel 1 helfen kann.
Die größere Frage: Bringt Liam Lawson die nötige Performance mit, um mit zwei Fahrern oben mitzuspielen? Es wäre dringend von Nöten.
Mercedes
Das Team von Toto Wolff komplettiert das Favoriten-Quartett.
2024 war wieder ein Schritt in die richtige Richtung, nachdem die Jahre davor zum Vergessen waren. Doch der Hamilton-Abgang tut weh. George Russell ist natürlich ein guter Fahrer und hat mehrmals Nervenstärke bewiesen. In dieser Saison kommt es mehr denn je auf ihn an und Leaderqualitäten sind gefragt.
Vor allem, da Kimi Antonelli als Rookie natürlich Speed mitbringt, aber kaum Erfahrung. Die Gefahr ist groß, dass der Youngster zu Beginn zu viel will und dadurch auch Kosten erzeugt. Zudem wird der 18-Jährige dem Team ein anderes Feedback bringen, als es noch ein Hamilton tat.
Mercedes gehört zu den Favoriten, ist dort jedoch ein Außenseiter.
Alpine
Chassis-Chef David Sanchez wurde von McLaren verpflichtet. Das soll den Franzosen wieder in die Spur helfen.
Unter dem Rückkehrer Flavio Briatore weht ein anderer Wind. Der 74-Jährige träumt vom großen Erfolg, erinnert an alte Zeiten und wird von allen nur "Boss" genannt. Es hat was von einem Felix Magath in der Formel 1.
Pierre Gasly soll es richten. Jack Doohan ist der Rookie, der schon ordentlich einstecken musste, ehe überhaupt gefahren wurde. Doohan darf erstmal nur die ersten fünf Rennen fahren, dann wird entschieden, ob er bleiben darf.
Ein massiver Druck auf einem Neuling - doch von Briatore gewünscht. Sollte Doohan floppen, wartet Franco Colapinto, der letztes Jahr bereits im Ansatz überzeugte. Briatore packt die Medizinbälle aus.
Haas
Seitdem das Team nicht mehr von Günther Steiner geführt wird, erlebt es einen Aufschwung.
Nachfolger Ayao Komatsu konnte die Reifenprobleme in den Griff bekommen. Zu dieser Saison arbeitet Haas auch mit Toyota zusammen - vielversprechend.
Mit Esteban Ocon konnte man einen guten Fahrer angeln. Oliver Bearman bringt Talent mit und wird Ocon herausfordern. Wir sehen das Team im Verfolgerfeld.
Williams
Vielleicht der Sieger der Offseason!
Neues Personal, nicht nur auf der Fahrerposition, machen Hoffnung. Der Wagen hat den geringsten Luftwiderstand im Grid und scheint sein Gewichtsproblem in den Griff bekommen zu haben. In der abgelaufenen Saison war der Wagen noch oft zu schwer, zu klumpig.
Mit Carlos Sainz wurde ein sehr starker Fahrer verpflichtet. Alexander Albon ist ohnehin für seine positiven Ausflüge in höhere Sphären bekannt.
Das Team darf sogar vom Podium träumen, wenn andere patzen - vom einstigen Letztplatzierten zum Podiumskandidaten? Es wäre wohl die Geschichte der Saison.
Aston Martin
Mit Lance Stroll und Fernando Alonso hat Aston Martin ein eingespieltes Team, welches qualitativ aber meist nur zu 50 Prozent zu überzeugen wusste.
Adrian Newey ist natürlich der Königstransfer, das RB-Genie soll die Entwicklung des Autos antreiben. Jedoch stieg er offiziell erst am 3. März richtig ein, der Prozess arbeitet eher auf 2026 hin, als auf die aktuelle Saison.
2024 war schon eher enttäuschend, 2025 wird ein Übergangsjahr.
Die Top-4 scheinen in weiterer Ferne, als für alle Pokemon-Trainer, die zuerst zu Professor Eich müssen. Man ist im Mittelfeld der F1 und muss sich eher nach hinten umsehen.
Racing Bulls
Das ehemalige Toro-Rosso-Alpha-Tauri-Team erstrahlt zwar im neuen Design, doch es gibt wenig Grund zur Annahme, dass die Performance besser wird.
Yuki Tsunoda zog gegen Lawson den Kürzeren und bleibt beim B-Team von Red Bull. Er wird wieder um Top-10-Platzierungen kämpfen, wenn überhaupt.
Neu ist Isack Hadjar. Ein rigoroser, junger Racer, der in der F2 einigen Rivalen das fürchten lehrte. Doch auch er muss in der F1 erst ankommen und hat mit dem Racing Bull kein einfaches Paket. Zudem zeigt die Vergangenheit, dass RB nicht immer sorgfältig mit seinen Schützlingen umgeht. Es wird kein einfaches Jahr.
Sauber
Beginnen wir mit dem positiven Fakt: Sauber hat eine spannende Fahrerpaarung!
Nach den Abgängen von Guanyu Zhou und Valtteri Bottas hat man sich mit Nico Hülkenberg und Gabriel Bortoleto verstärkt. Hülkenberg steht für Konstanz und gute Qualifyings, Bortoleto fuhr in der F2 herausragend.
Doch das war es auch schon. Der Wagen ist mies. Mattia Binotto und Jonathan Wheatley sollen in 2025 den ersten Grundstein für 2026 setzen, wenn Audi übernimmt.
Diese Saison werden sie wohl größtenteils hinterherfahren.