Motorsport
Formel 1: Red-Bull-CEO Oliver Mintzlaff stellt klar: Max Verstappen "wird auch 2026 für uns fahren"!
- Aktualisiert: 20.04.2025
- 12:48 Uhr
- Motorsport-Total
Red-Bull-CEO Oliver Mintzlaff ist von einem Verbleib Max Verstappens überzeugt.
Wohin führt der Weg von Max Verstappen? Bleibt der viermalige Weltmeister auch über 2025 hinaus bei Red Bull oder schließt er sich einem anderen Team an, wo er bessere Aussichten auf sportlichen Erfolg sieht?
Motorsportkonsulent Helmut Marko hatte die Gerüchteküche nach dem Rennen in Bahrain angefeuert, als er nach einem enttäuschenden Grand Prix zugab, sich große Sorgen um die Zukunft Verstappens bei Red Bull zu machen.
Der Niederländer selbst hatte sich am Donnerstag in der Pressekonferenz genervt über Zukunftsfragen gezeigt und gemeint, dass alle anderen darüber sprechen würden - nur er selbst nicht.
Jetzt meldet sich auch Red-Bull-CEO Oliver Mintzlaff zu Wort und stellt gegenüber "Bild" klar: "Ich bin überzeugt, dass er den langen Weg, den er bisher mit Red Bull gegangen ist, auch weiter mit uns bestreiten wird. Max wird auch 2026 für uns fahren."
Das Wichtigste in Kürze
Was ihn so sicher macht? Verstappen hat "nicht ohne Grund" einen Vertrag bis 2028 unterschrieben und sich zuletzt klar positioniert. "Max hat mir mal gesagt, dass er seine Karriere bei Red Bull angefangen hat - und sie dort auch gerne beenden möchte. Daran hat sich nach meinem Kenntnisstand nichts geändert", so Mintzlaff.
Er betont, dass Red Bull zwar enorm von Verstappen profitiert habe, auf der anderen Seite habe aber auch Verstappen Red Bull viel zu verdanken. "Aktuell erleben wir natürlich eine schwierige Phase, aber ich habe nicht das Gefühl, dass das Max zweifeln lässt", sagt er.
"Solange die Einstellung gelebt wird, dass wir das beste Auto der Welt bauen wollen, wird er mit uns an einem Strang ziehen. Nur so können wir wieder Erfolg haben. Und das werden wir auch. Zu einer langjährigen Partnerschaft gehört auch, dass man in schwierigen Zeiten zusammenhält."
Wolff wollte Verstappen schon für Juniorteam
Und wenn nicht? Bekommt Toto Wolff dann über Umwege doch noch eine zweite Chance auf Max Verstappen? Schon vor über zehn Jahren hatte der Motorsportchef von Mercedes am damals begehrten Youngster gebaggert, doch weil er ihm kein Formel-1-Cockpit anbieten konnte, entschied sich der Niederländer damals für Red Bull.
Denn die gaben ihm bereits nach seiner ersten Saison im Profirennsport einen Platz bei Toro Rosso, wo er im Alter von 17 Jahren als jüngster Fahrer aller Zeiten sein Grand-Prix-Debüt gab.
Der Schritt zahlte sich aus: Bereits ein Jahr später folgte der Aufstieg zu Red Bull und der erste Sieg im ersten Rennen. Mittlerweile ist Verstappen viermaliger Weltmeister und gilt als derzeit bester Fahrer im Feld.
Dass Toto Wolff Verstappen damals gerne verpflichtet hätte und auch heute noch gerne verpflichten würde, ist kein Geheimnis. Schon als 2024 im Zuge der Querelen um Teamchef Christian Horner ein Wechsel im Raum stand, versuchte Wolff den Niederländer zu angeln - erfolglos.
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Wolff: "Haben keine Gespräche geführt"
Jetzt könnte sich die nächste Chance bieten, doch ob Wolff jetzt immer noch bereit wäre, das steht auf einem anderen Blatt. Denn die Vorzeichen haben sich geändert. "Ich sage immer: Ich flirte nicht außerhalb, wenn ich in einer glücklichen Beziehung bin", betont er gegenüber "Sky".
Soll heißen: Im Vorjahr hatte Wolff nach dem feststehenden Wechsel von Lewis Hamilton zu Ferrari ein Cockpit frei. Das ist jetzt anders. Wobei, eigentlich hat er mittlerweile sogar zwei freie Cockpits, aber das nur in der Theorie.
Denn noch sind George Russell und Andrea Kimi Antonelli nur für 2025 an die Silberpfeile gebunden. Sollte Max Verstappen kommen, müsste einer von beiden weichen, doch aktuell sieht Wolff keinen Grund, etwas zu ändern: "Auf professioneller Ebene bin ich super zufrieden mit dem Fahrerduo, das wir haben. Ich könnte mir nichts Besseres wünschen", sagt er.
Ergo scheint die Tür für Verstappen bei Mercedes geschlossen zu sein: "Wir haben kein Gespräch geführt", bestätigt Wolff. "Wir setzen unseren Weg fort."
Spitzenjobber und Supertalent: Mercedes mit Duo zufrieden
Das erscheint auch sinnvoll. Den als Supertalent gehypten Antonelli nach nur einer Saison wieder aus dem Auto zu nehmen, würde aus Mercedes-Sicht nur wenig Sinn ergeben, und auch Russell erfüllt seine Aufgaben derzeit zu größter Zufriedenheit von Wolff: "Er macht einen Spitzenjob", lobt er.
Russell ist bislang der einzige Fahrer, der in jeder relevanten Session in dieser Saison unter die Top 5 kam. Drei Mal kam er dabei in vier Rennen auf das Podest und ist im WM-Kampf nah dran an den vermeintlich so dominanten McLaren.
Wolff findet, dass Russell in gewisser Weise immer ein wenig unterschätzt wird, auch wenn er das Wort nicht gebrauchen möchte. "Aber er ist so eine stoische Persönlichkeit, dass man oft über Lewis oder Max gesprochen hat. Und jetzt sieht man, was er leistet", so der Österreicher. "Ich finde, er holt im Auto wirklich das Maximum raus. Er macht das richtig stark."
Zuletzt in Bahrain hatte Russell mit einigen technischen Problemen im Auto zu kämpfen, konnte aber dennoch Lando Norris hinter sich halten und den zweiten Platz nach Hause bringen.
"Wenn man ein Problem mit der Brake-by-Wire hat, verändert sich das Pedalgefühl ständig - mal hart, mal schwammig. Und er musste das über das Lenkrad immer wieder anpassen", erzählt Wolff. "Das erfordert enorm viel kognitive Leistung. Und er wird immer besser. Genau das ist seine Stärke."
Der Lohn könnte schon bald ein neuer Vertrag sein, der in naher Zukunft unterschrieben werden soll.
Antonelli kann noch nicht auf Russell-Niveau sein
Aber auch mit dem Einstand von Antonelli ist man bei Mercedes zufrieden, auch wenn er noch nicht auf dem Niveau von Russell ist. "Ich finde, es ist wichtig, das aktiv anzugehen und klar zu sagen, dass er noch lernt", betont Wolff. "Es ist eben eine Entwicklungskurve."
Bei Mercedes würde er mit Russell eben einen Fahrer an seiner Seite haben, dessen Niveau "sehr hoch" ist. "Ich sage ihm immer: Vom Kartsport über die Juniorserien warst du nie einer solch starken Konkurrenz ausgesetzt - den besten Fahrern der Welt, die hier seit Jahren fahren", so der Motorsportchef.
"Es wäre seltsam gewesen, wenn er sofort auf Georges Niveau gefahren wäre - das würde ja heißen, George ist nicht auf Top-Level. Aber das ist er. Deshalb braucht es einfach Zeit."
Zwar will er ihn noch nicht mit Vorgänger Lewis Hamilton vergleichen, doch Antonellis Bilanz im Kartsport spricht für sich, meint er. "Und im Auto ist er hart genug, aber gleichzeitig jemand, der das Team mitzieht. Das ist immer spannend."
Wolff über Bottas: "Wir lieben ihn"
Und dann wäre da noch Valtteri Bottas, der sich nach seinem Aus bei Sauber seinem Ex-Team angeschlossen hat und als Test- und Ersatzfahrer den Stammpiloten unter die Arme greift - und dabei für gute Laune sorgt, wie Wolff sagt.
"Wir haben gerade echt Spaß, ehrlich gesagt. Und das liegt nicht daran, dass Lewis weg ist - wir hatten auch mit ihm viele schöne Momente und viel Freude. Aber jetzt mit der neuen Energie, mit einem 18-Jährigen im Auto, ist eine gewisse Leichtigkeit da", meint er. "George bringt die Rundenzeiten, und Valtteri trägt klar seinen Teil bei."
Der Finne sorge nicht nur für Spaß in der Garage, sondern unterstütze auch Youngster Antonelli. Und der hört sogar zu, lobt Wolff: "Das ist nicht selbstverständlich - viele F1-Fahrer glauben nicht, dass sie von anderen noch lernen können. Aber Kimi ist offen, sie sprechen über den Umgang mit den Reifen, wie man sie auf Temperatur bringt."
"Und Valtteri scheint es zu genießen, auch wenn er natürlich ein anderes Cockpit sucht. Aber wir lieben ihn - er leistet die gleiche Arbeit, bringt die Stunden ein und entwickelt auch das Auto fürs nächste Jahr."