Motorsport
Fokus auf die WEC: Schumachers Leben nach der Formel 1
Das neue Leben ganz ohne Formel 1 beginnt in Doha: Mick Schumacher startet am Freitag in die neue Saison der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC), das erste Rennen findet in Katar statt. Aus der Königsklasse hatte er sich Ende des vergangenen Jahres bis auf Weiteres verabschiedet. Bis zuletzt war er dort Testfahrer bei Mercedes, auf ein Comeback als Stammpilot hoffte er vergeblich.
"Ich will als Rennfahrer vor allem eines: Rennen fahren", sagte Schumacher, daher konzentriert er sich nun komplett auf die WEC. Schon im vergangenen Jahr war er dort für Alpine unterwegs, und zwar so überzeugend, dass die Franzosen um ihn warben und den Vertrag verlängerten.
In der Debütsaison holte Schumacher im japanischen Fuji gleich den ersten Podiumsplatz für den Hersteller, obwohl er den ständigen Wechsel zwischen dem Formel-1-Simulator und dem WEC-Boliden vollziehen musste. Die wuchtigen Prototypen auf der Langstrecke sind überdacht, 680 PS stark und bis zu 340 km/h schnell. Auch die Abläufe sind völlig andere: Die Rennen dauern zwischen 6 und 24 Stunden, die Cockpits teilen sich je drei Piloten.
Die Chancen in Schumachers zweiter WEC-Saison wirken nun besser als im ersten Jahr: Schumacher kennt das Auto und die Rennserie, kann dieses Mal seinen vollen Fokus auf den Job legen, zudem hat Alpine den Boliden weiterentwickelt. Die neuen Teamkollegen Schumachers sind die erfahrenen Franzosen Jules Gounon und Frédéric Makowiecki. Höhepunkt des WEC-Jahres sind stets die 24 Stunden von Le Mans, die in dieser Saison am 14. und 15. Juni stattfinden.
Endgültig will Schumacher sich übrigens noch nicht von der Formel 1 verabschieden. Er habe "noch eine Rechnung offen", sagte er zuletzt der Bild am Sonntag. Eine Rückkehr in die Königsklasse liege zwar nicht allein in seiner Hand, "aber ich will mich mit meinen Leistungen in der WEC empfehlen. Ich weiß, dass ich das Zeug dafür habe."
Schumacher war zu Beginn der Saison 2021 als amtierender Formel-2-Champion in die Königsklasse gekommen und fuhr dort zwei Jahre für das Haas-Team.