Tennis
Australian Open: Zverev erwartet mit Djokovic der ultimative Test -"Der Beste aller Zeiten"
Alexander Zverev steht erneut im Halbfinale der Australian Open - die nächste Hürde auf dem Weg zum ersten Grand-Slam-Triumph hat nun allerdings maximale Höhe: Novak Djokovic wartet.
Alexander Zverev macht sich keine Illusionen. "Wenn du in einem Grand-Slam-Halbfinale stehst, dann musst du mit einem harten Match rechnen", sagte der Tennisstar nach seinem Viertelfinalerfolg über Tommy Paul, "da spielen die besten der Welt". Und tatsächlich wartet auf Zverev am Freitag der ultimative Test - beim Match gegen den unersättlichen Olympiasieger Novak Djokovic.
Der Serbe setzte sich in der Night Session von Melbourne (hier der Spielplan der Herren) im Schlagerspiel gegen Carlos Alcaraz in vier Sätzen durch. Und buchte sein zwölftes Halbfinale bei den Australian Open. "Novak ist der beste Spieler aller Zeiten, er hat hier zehnmal gewonnen. Ich sag mal so: Es wird nicht einfach sein", sagte Zverev über seinen kommenden Gegner, den er in drei Duellen auf Grand-Slam-Niveau noch nicht besiegen konnte.
Das Wichtigste in Kürze
Sein eigener durchaus holpriger Viersatzsieg über den US-Amerikaner Paul, das machte Zverev schnell deutlich, war nur ein Warm-Up für die ganz heiße Turnierphase. In der er sich endlich den Lebenstraum vom Majortitel erfüllen will. Bereits unmittelbar nach seinem eigenen Spiel am Nachmittag hatte sich auch beim Deutschen alles nur noch um die zweite Partie des Tages gedreht.
"Ein absolut langweiliges Match-Up - kein Grund hier zu bleiben", scherzte Zverev in der Rod Laver Arena noch, um dann anzufügen: "Natürlich werde ich es verfolgen. Ich hoffe, dass sie 7:6 im Fünften spielen werden."
Djokovic gewann trotz Problemen mit dem Oberschenkel
Ganz so kam es wenig später nicht - und doch wurde Zverevs Hoffnung auf ein langes, kräfteraubendes Match seines kommenden Gegners erfüllt. In 3:37 Stunden rang der 37 Jahre alte Djokovic den enttäuschenden Weltranglistendritten Alcaraz nieder. Der Rekord-Titelträger offenbarte dabei anfangs Probleme mit dem Oberschenkel, fing sich aber wieder und marschierte zum 4:6, 6:4, 6:3, 6:4.
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"Ich weiß nicht, ob Sascha Zverev noch wach ist und das Spiel angeschaut hat. Es war jedenfalls eines der epischsten Matches, die ich auf diesem Platz gespielt habe", sagte Djokovic im Anschluss an eine emotionale Partie. Der Serbe wird seit Saisonbeginn von Andy Murray betreut und muss sich nun gemeinsam mit seinem einstigen Rivalen auf Zverev vorbereiten.
Um die Konkurrenzfähigkeit des Hamburgers im kommenden Highlight-Match darf man sich nach dem Viertelfinale allerdings durchaus ein wenig sorgen. Zu holprig kam sein Spiel gegen den Weltranglistenelften Paul daher. "Es fühlt sich an, als hätte ich die ersten beiden Sätze gestohlen", bekannte Zverev, der zu Beginn jeweils einen Satzball abwehren musste und mit seinem "Rhythmus" haderte.
Zverev löst Boris Becker als Rekordhalter ab
Immerhin hatte Zverev in der Hitze von Melbourne einen kühlen Kopf bewahrt und trotz der wackeligen Leistung zumindest in den entscheidenden Phasen überzeugt. Der Sieg katapultierte Zverev, der teils wieder deutlich zu passiv agierte, in sein zweites Halbfinale bei den Australian Open nacheinander.
Mit seinem insgesamt 30. Erfolg bei den Australian Open löste der 27-Jährige zudem Boris Becker als deutschen Rekordhalter ab. Zverev, im vergangenen Jahr im Halbfinale unnötig an Daniil Medwedew gescheitert, will im 36. Anlauf endlich die Hand an eine Grand-Slam-Trophäe bekommen. Am Freitag, im ersten echten Topspiel seiner Turnierreise, wird er dafür aber eine klare Leistungssteigerung brauchen.