Wintersport
Skispringen: Legende Janne Ahonen gesteht Anzug-Betrug während seiner Karriere
- Aktualisiert: 22.03.2025
- 09:15 Uhr
- Chris Lugert
Der Skandal um manipulierte Anzüge erschütterte das Skispringen. Jetzt offenbart die finnische Legende Janne Ahonen einen ähnlichen Betrug während der Karriere.
Noch immer herrscht im Skispringen Fassungslosigkeit nach dem Anzug-Betrug des norwegischen Teams bei der WM in Trondheim. Jetzt hat in Janne Ahonen einer der besten Springer aller Zeiten gestanden, dass auch er im Laufe seiner Karriere manipuliert habe.
Der Finne gab gegenüber dem norwegischen Sender "NRK" zu, dass er bei seinen Anzügen ebenfalls Tricksereien jenseits des Erlaubten angewandt habe. "Wir sind alle bis an die Grenzen gegangen - und ein wenig darüber. Ich habe nie etwas auf meinen Anzug gepackt, was nicht erlaubt war, aber wenn es um die Größe geht, habe ich die Vorschriften überzogen und die Grenze überschritten", erklärte er.
Dies sei eine gängige Praxis unter den Athleten gewesen, er selbst habe "natürlich" Kenntnis von den Regelbrüchen gehabt. "Jeder weiß, wie seine Anzüge aussehen", sagte er.
Der 47-Jährige war zu seiner aktiven Zeit einer der besten Springer überhaupt. Fünfmal wurde der Finne Weltmeister, bei Olympischen Spielen gewann er zweimal Silber im Teamwettbewerb. Zudem gewann er fünfmal die Vierschanzentournee und zweimal den Gesamtweltcup.
Ahonen plädiert für unabhängige Kontrollen
Zuletzt hatte bereits der Schweizer Ex-Weltmeister Andreas Küttel über seine Manipulationen berichtet. So habe er seine Anzüge mit Haarspray besprüht, um den Luftwiderstand zu verringern.
Das Wichtigste in Kürze
Ahonen plädiert dafür, die Kontrollen der Anzüge künftig in unabhängige Hände zu legen und dem Weltverband FIS zu entziehen. "Vielleicht sollte es jemanden von außen geben, der die Anzüge kontrolliert, wie beim Doping. Die FIS macht die Dopingkontrollen nicht, das macht die Welt-Anti-Doping-Agentur. Vielleicht sollte es mit den Anzügen genauso sein. Eine unabhängige Stelle, die sich darum kümmert", sagte er.
Bei der WM in Trondheim war durch heimlich aufgenommene Videos ans Licht gekommen, wie Mitarbeiter des norwegischen Teams die Anzüge der beiden Top-Athleten Marius Lindvik und Johann Andre Forfang manipulierten.